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Amüsiert hat die stellvertretende Landesvorsitzende der DKP Berlin, Wera Richter, auf die Strafanzeige der Vereinigung der Opfer des Stalinismus gegen den früheren Westberliner Polizisten Karl-Heinz Kurras reagiert. »Kurras war wegen der tödlichen Schüsse auf den Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 von den Rechten stets in Schutz genommen worden. Gerichte hatten ihm zweimal bescheinigt, gegen den unbewaffneten Ohnesorg aus Notwehr gehandelt zu haben«, so Richter. Jetzt, wo die Birthler-Behörde behauptet, Kurras sei Mitglied der SED und inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gewesen, stelle sich die Sache natürlich völlig anders da.

»Faszinierend, wofür die Stasi alles herhalten muss. Jetzt ist sie schon für die blutige Unterdrückung der außerparlamentarischen Opposition in Westdeutschland und Westberlin verantwortlich«, kommentiert Richter und schlussfolgert: »Kurras ist damals von der Springer-Presse, allen voran von der Bild-Zeitung, verteidigt worden. War also auch Axel C. Springer ein Stasi-Agent? Ist der Springer-Verlag eine SED-Einrichtung, dessen Vermögen sofort von der Treuhand übernommen und verschleudert werden muss?«

»Die Birthler-Behörde liefert pünktlich zu passenden Jahrestagen immer neue Märchen und lenkt damit wunderbar von den schmutzigen Flecken auf der weißen Weste dieser BRD ab«, kritisiert Richter und erinnert an den bei einer Friedensdemonstration in Essen 1952 von der Polizei erschossenen Phillipp Müller, an den 1985 in Frankfurt/M. von einem Wasserwerfer der Polizei überrollten und getöteten Günther Sare und andere Opfer der Polizeigewalt. »Keiner der Täter wurde je verurteilt«, kritisiert Richter.

Die Birthler-Behörde sollte endlich geschlossen werden, statt mit Märchen aus der Vergangenheit weiter Steuergelder zu verbraten, die für die Zukunft - zum Beispiel für Bildung und Ausbildung - dringend gebraucht werden, so die Berliner Kommunistin abschließend.

 
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