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Im Sommer 2008 werden in Beijing, Volksrepublik China, die Olympischen Spiele stattfinden, und vieles gemahnt in diesem Jahr an ein anderes, nämlich 1980: damals war Moskau Austragungsort der Spiele, und damals wurde in letzter Minute ein Vorwand gefunden, der viele westliche Regierungen, darunter die USA und die BRD, zum Boykott dieser Spiele aufriefen ließ: der völkerrechtlich korrekt abgelaufene Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan. Die sowjetischen Truppen wurden damals offiziell von der afghanischen Regierung angefordert und folgten der Bitte um Hilfe, gegen Terroristen. Diese Terroristen, die mit westlicher Hilfe letztendlich in Afghanistan siegreich waren, gibt es noch; die Sowjetunion nicht.

[flv]Nun, 28 Jahre später, scheint ein neuer "Kalter Krieg" auf uns zuzukommen und all jene, die noch vor wenigen Jahren vom "Ende der Geschichte" nach dem Triumph der "freien Welt" fabulierten, in die Schranken zu weisen. Die Volksrepublik China ist das neue Feindbild, und die Olympischen Spiele, die wie kaum ein anderes internationales Großereignis die Augen der Weltöffentlichkeit auf die austragenden Länder richten lassen, sind der willkommene Anlaß, um gegen die Volksrepublik China herzuziehen.

Immer wieder beliebt für Hetze gegen das bevölkerungsreichste Land der Welt ist eine seiner rund 50 Provinzen, die Autonome Region Tibet. Diese wurde 1950/51 durch die chinesische Volksbefreiungsarmee von einer mittelalterlichen Theokratie befreit, die die Menschen in schlimmsten Zuständen hielt, und so nach Jahren imperialistischer Attacken wieder ins Mutterland China eingegliedert. Wenige, und insbesondere die Clique um den einstigen "Gottkönig" Tibets, den 14. Dalai Lama, haben sich bis heute nicht mit dem Ende ihrer feudalen Diktatur auf dem Dach der Welt abfinden können, und mobilisieren nach Kräften, um in China Unruhe, Verwirrung und Gewalt zu stiften. Die Bündnispartner sind dem Sektenführer und seinen Claqueuren dabei herzlich egal; wurde einst mit den Briten, dann mit den deutschen Faschisten geliebäugelt, sind es heute die USA - und nicht zuletzt wieder die BRD, deren Bande zur selbsterklärten "Exilregierung" Tibets außerordentlich gut und eng sind. Erst im vergangenen Jahr ließ es sich die deutsche Kanzlerin Merkel nicht nehmen, den Separationisten und Hetzer in der roten Kutte offiziell zu empfangen. Seine "Exilregierung" ist übrigens durch kein Land der Welt anerkannt, und seine 40-jährige Abspaltungspolitik forderte viele Menschenleben und ist geeignet, das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Nationalität nachhaltig zu zerstören. Darüber sollte man jedoch in Deutschland besser nicht schreiben; vor allem nicht, wenn es zu viele Menschen lesen könnten.

der Dalai Lama

Über den 14. Dalai Lama, seine ganz besonderen Beziehungen zu Deutschland und seine separationistische und gefährliche Politik haben wir vor einiger Zeit anlässlich seines Deutschland-Besuches einen dreiteiligen Artikel veröffentlicht, auf den hier verwiesen sei:

- Teil 1: Tibet und die Nazi-Connection
- Teil 2: die Befreiung Tibets
- Teil 3: der Dalai Lama zu Gast bei Freunden


Festzuhalten bleibt: Der Dalai Lama, Anführer einer religiösen Gruppe (der "Gelupga"), spricht genausowenig für die tibetische Bevölkerung, wie etwa der Papst für alle Länder mit katholischer Mehrheitsbevölkerung. Mehr zu den Hintergründen seiner Person und den fragwürdigen Aspekten seiner Ansichten ist in den drei verlinkten Artikeln zu finden.
Statt dessen ist die Rollenverteilung klar: wenn in Tibet irgendetwas geschieht, sind die "überfremdeten", "ausgebeuteten" und "unterdrückten" Tibeter die Leidtragenden, ist das "kommunistische Regime" der Volksrepublik der Übeltäter. Sei es der Bau einer historischen Eisenbahnstrecke, die endlich einen Anschluß des Daches der Welt an den Rest derselben ermöglicht, sei es der Bau neuer Schulen: all das diene doch nur der weiteren "ethnischen Überfremdung" oder der "Zerstörung der tibetischen Kultur".

Einen erneuten Ausbruch völlig indiskutabler Hetze erlebte das Publikum der deutschen Medienlandschaft in den vergangenen Tagen; Auslöser waren Krawalle in Lhasa, der Hauptstadt der Region Tibet. Dort hatte ein bewaffneter Mob am 14. März mit Plünderungen begonnen, Sicherheitskräfte attackiert und Menschen nicht-tibetischer Nationalität angegriffen. Die Unruhen zogen sich über einen Tag hin; am Ende waren 10 Menschen tot, unzählige verletzt oder um Hab und Gut gebracht und 160 Häuser niedergebrannt. Für die "freie" deutsche Medienlandschaft war auch hier klar, um was es geht: die Unterdrückten griffen zur Notwehr, die chinesischen Okkupanten prügelten alles nieder. Kein Gedanke wurde daran verschwendet, dass hier ein rassistisch aufgehetzter Mob die Vielnationalitätenstadt Lhasa mit Terror überzog und Unschuldige massakrierte. Kein Gedanke daran, dass hinter diesem so spontan wirkenden "Aufstand" eine planende Hand stecken könnte, dass es nicht "Freiheitskämpfer", sondern ganz ordinäre Gangster waren, die zu gut vorbereiteten Waffen griffen.

Es ist der Dalai Lama, der sich selbst seit Jahrzehnten nicht ohne Erfolg als Wanderprediger in Sachen Toleranz und Nächstenliebe vermarktet, der seine organisierte Anhängerschaft zu diesem Verbrechen aufforderte - er selbst rief zu Demonstrationen anlässlich des Jahrestages seiner Flucht auf, auch wenn er sich - das gehört zu seiner Strategie - nach der Befolgung seines Befehls schnellstmöglich davon distanzierte. Seine Anhängerschaft, darunter einige buddhistische Mönche, bezahlte Agenten und irregeleitete Separationisten, lässt er wie gewohnt im Regen stehen, nachdem Unruhe und Chaos inszeniert sind. Sein Ruf könnte schließlich leiden.

Seit Jahrzehnten schürt der Dalai Lama und seine exilierte Clique von Indien aus immer wieder Unruhe in Tibet; stachelt er von dort aus mit rassistischen und antichinesischen Ausbrüchen Gewalt an. Der "Überfremdungsholocaust", den angeblich die Han-Chinesen an Tibet vornehmen, führt ihn zu der Forderung, Tibet ethnisch zu säubern - mit Resultaten, die nun jeder, der Augen zum sehen hat, beobachten kann: der Mob in Lhasa brannte neben von Han-Chinesen betriebenen Restaurants auch die Moschee Lhasas nieder.
www.CCTV.com, 14.03.2008

Ãœbersetzung des Videos:
Der Vorsitzende der Autonomen Region Tibet äußerte sich über die Situation in Lhasa: „In den letzten Tagen hat eine kleine Gruppe von Leuten Unruhen in Lhasa verursacht, indem sie Unschuldige schlugen, in Läden einbrachen und Feuer legten. Die Krawalle bedrohten das friedliche Leben Lhasas. Es gibt genügend Beweise, dass die Krawalle von der Dalai-Lama-Gruppe geplant wurde. Die Krawalle riefen Wut und Vorwürfe der Bewohner Lhasas hervor. Die tibetische autonome Regierung setzt gesetzliche Maßnahmen gegen die Krawalle ein. Wir konnten die aktuelle Lage stabilisieren und das Leben und Eigentum der Bewohner aller Volksgruppen in Tibet verteidigen. Diese kleine Gruppe, die auf Instabilität zielt, widerspricht den Wünschen der tibetischen Einwohner, und kann nur scheitern."

Ãœbersetzt durch die AG Internationalismus.
Die Moslems sind, das sei nur am Rande erwähnt, keineswegs in den letzten 50 Jahren von den Han-Chinesen zwecks Blutschande nach Tibet importiert worden; sie leben dort seit über 1000 Jahren. Meistens verlief das friedlich, vor allem seit 1950. Der Dalai Lama als immer noch von vielen Tibetern verehrtes religiöses Oberhaupt der größten tibetischen buddhistischen Sekte hat die Macht und anscheinend auch keinerlei Skrupel, dies zu ändern.

Handeln die Gewalttäter in Lhasa nicht auf eigene Faust und ohne Befehl, so handelt ihr Drahtzieher, der Dalai Lama, ebenfalls nicht nach eigenem Gutdünken. Seine ausschweifendes Leben in der Exilresidenz Dharamsala / Indien wird ihm von westlichen Regierungen ermöglicht, seine bis in die letzten Jahrzehnte unterhaltene Separationistenarmee mit westlichem Gerät ausgestattet. Nicht ohne Grund brechen diese angeblich "spontanen" Unruhen nun aus, da mit den Olympischen Spielen ein Großereignis naht, vor dem es die Volksrepublik China gehörig unter Druck zu setzen gilt. Das sozialistische China ist globaler Konkurrent, und die Dynamik des Aufbaus in China macht den imperialistischen Metropolen Angst. Die Front über Tibet zu eröffnen, von dort mit der Zerstückelung des großen asiatischen Landes zu beginnen, ist eine von vielen Varianten, um das Land zu schwächen. Der Dalai Lama und seine Camarilla sind erprobte Kameraden bei diesem Unterfangen.

2008 hat gerade erst begonnen. Bis zu den olympischen Spielen werden wir noch viele weitere Tricks in diesem schmutzigen Zirkus namens imperialistischer Geostrategie erleben dürfen.


 
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  Kommentar zum Artikel von 127757:
Donnerstag, 20.03.2008 - 18:16

Aber war ja klar, daß nun zu diesem Thema wieder alle Irren ankommen und meinen, hier das einfordern zu können, was es für Meinungen wie unsere auf den eben aufgezählten Seiten wie dem "Spiegel"-Forum nicht gibt: Meinungsfreiheit...

Von mir sind bei SPON sämtliche Posts weggelöscht worden (dürften so 6 bis 7 gewesen sein), und bei anderen Mainstream-Medien wär es mir auch nicht anders gegangen. Warum zum Teufel sollte also hier, wo m. W. bisher erstmals auf deutschen Medien mal ne fundierte Gegenposition gebracht wird, aller Schund stehen bleiben?! Oder warum muss diese Seite toleranter sein als die Massenmedien, die sich ja selbstherrlich auch jede Form von Zensur rausnehmen?!

Also: bitte weiter so! Und haut weg die Scheiße!


  Kommentar zum Artikel von secarts:
Donnerstag, 20.03.2008 - 17:56

""freie medien" gibt es HIER jedenfalls nicht..."

Was regste dich denn auf? Du hast doch "Spiegel Online", "Welt", "FAZ.net" und "bild.de" und wie sie alle heißen auf deiner Seite, poste doch da deine gewaltverherrlichenden Plattitüden a la "antiimerialistischer Kampf der Tibeter", da findest du tausende Gleichgesinnte... Uns brauchst du nicht, und wir brauchen dich nicht.


  Kommentar zum Artikel von diskussion auf secarts unerwünscht:
Donnerstag, 20.03.2008 - 17:42

jop, ihr löscht also unerwünschte kommentare. "freie medien" gibt es HIER jedenfalls nicht...


heuchler


  Kommentar zum Artikel von hw:
Donnerstag, 20.03.2008 - 11:53

Amateurvideo eines australischen Touristen


  Kommentar zum Artikel von hw:
Mittwoch, 19.03.2008 - 12:47

Ein beachtenswerter Blog


  Kommentar zum Artikel von secarts:
Dienstag, 18.03.2008 - 21:04

Bisher haben uns die "freien Medien" zumindest nichts außer Bildern und Filmchen geliefert, die genau eines zeigen: einen Mob, der brandschatzend und plündernd durch die Straßen zieht. Dass es sich dabei um rassistisch motivierte Gewalt handelt, zeigt die (auch in den westlichen Medien verbreitete) Liste der Schäden: Moscheen, han-chinesische Restaurants, und so fort.

Dagegen sollen Sicherheitskräfte nicht einschreiten? Oder, anders herum gefragt: dagegen würden sie hier nicht einschreiten? Mal denken einschalten, bitte.


  Kommentar zum Artikel von pro_unabhängige_beobachter:
Dienstag, 18.03.2008 - 09:43

hm, wenn es so ist wie hier beschrieben, dann ließe sich das sicher auch von ausländischen journalisten oder un-beobachtern oder sonstwem, der nicht der kontrolle der chinesischen regierung untersteht bestätigen.
schade nur, dass solche leute momentan in tibet nichts zu suchen haben.
merkwürdig.
naja, aber ich als opfer der deutschen "freien" medien kann das sicher nicht gut beurteilen, denn die deutschen "freien" medien sind ja nun alle gleichgeschaltet und voreingenommen.
mal drüber nachdenken bitte.


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