Politisch operierte Jörg Haider mit Naziparolen. Er befand die Beschäftigungspolitik des dritten Reichs für ordentlich, klassifizierte die österreichische Nation als ideologische Missgeburt und schätzte Angehörige der Waffen-SS als anständige Menschen, die einen Charakter haben und ihrer Überzeugung bis heute treu geblieben sind.
Die Freiheit, die er meinte, wurde in Österreich verinnerlicht. Restriktive Asylgesetze wurden Gang und Gebe, der latente Alltagsrassismus wurde ein offener, und der Antisemitismus begann wieder zum guten Ton zu gehören.
2008 führte er sein BZÖ zusammen mit Ernest Windholz, dessen Ehre gemäß dem SS-Motto Treue hieß und Ewald Stadler, der sich für einen enttabuisierten Umgang mit der Geschichte stark machte zu einem fulminanten Wahlergebnis von 10,4 Prozent.
Am 11. Oktober um 1:18 Uhr starb Jörg Haider bei einem Autounfall in der Nähe von Klagenfurt. Die Geschwindigkeitsbeschränkung betrug 50 km/h, 142 war er gefahren.
Nicht nur Parteigänger und Brüder im Geiste sondern auch liberale Schreiberlinge und Konkurrenten übten sich trotz Gefasel über Haiders prägende Rolle und dessen Polarisierung der Gesellschaft in staatstragenden Trauerbekundungen. Selbst die sich sonst allerweil antirassistisch gerierende Grünen-Chefin Glawischnig, zeigte sich betroffen über das tragische Ableben.
Das offizielle Österreich trauert.
Wir behalten uns vor, nicht zu trauern.Von einem Genossen aus Österreich.