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NEUES THEMA02.06.2017, 13:55 Uhr
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arktika

• Lateinamerika: Machtübernahme in Etappen? Am 31. Mai erschien auf der DKP-Seite ein Text von Maria Müller auf RT Deutsch (ebenfalls 31.05.) Machtübernahme in Etappen: Lateinamerika durchlebt Drehbuch für moderne Staatsstreiche.
Die Ukraine als Failed State, Libyen und Syrien im Bürgerkrieg: Die brachiale Variante prowestlicher Regime Changes scheitert immer öfter. Zeit für ein neues Drehbuch, und dieses wird zurzeit in Lateinamerika geschrieben
...
Favorit ist dabei der parlamentarische Putsch, ein etwas anderer Film. Ein Dramaturg im Parlament hält das Skript für die einzelnen Etappen in der Hand. In Koordination mit Presse und Justiz setzen die beteiligten Akteure das Planspiel um und den Präsidenten ab. An dessen Stelle tritt der Putschführer und macht sich an die Arbeit. Fast wie im Blitzkrieg überrumpelt er die Gesellschaft mit unpopulären Maßnahmen und dreht das Land von unten nach oben.
Er macht sich die Hände schmutzig und hasst ihn die Bevölkerung dafür, ist das ein kalkulierter Nebeneffekt. Er erfüllt seine Rolle, bis die Machtelite den eigentlichen neuen Stern am Regierungshimmel vorbereitet hat. Wenn Wut und Widerstand in der Bevölkerung zu groß werden, wechselt man die Figuren aus. Schachmatt!
Ein neuer Kronprinz, ein Hoffnungsträger tritt auf den Plan, sauber und ohne Skandale. Ein Präsidentschaftskandidat mit guten Chancen, die nächsten Wahlen zu gewinnen. Womöglich ein politischer Außenseiter, das ist gerade beliebt. Die Umwälzung gelang der Neue macht sich daran, die bisherigen Schritte zu stabilisieren.

Als gelungene Beispiele dafür gibt sie Honduras,Paraguay und Brasilien an.

Der ganze Text unter
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NEUER BEITRAG23.07.2017, 10:54 Uhr
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arktika

Lateinamerika: Machtübernahme in Etappen? Wie man dem wirksam Widerstand entgegensetzen kann, beschreibt ein Interview mit Evo Morales, das dieser während seines Aufenthalts in Nicaragua zwecks Teilnahme am Sao Paulo Forum und an den Feierlichkeiten zum 38. Jahrestag der Sandinistischen Revolution der granma gab. «Dies ist der beste Moment, um uns zu vereinen und unseren Kampf zu führen», bestätigt der bolivianische Regierungschef. Er sei der Meinung, dass die Angriffe gegen die fortschrittlichen Länder keine vereinzelte Handlung, sondern eine klare Strategie darstellen, um den Prozess des Wandels in der Region zu zerschlagen.
Der Text von Sergio Alejandro Gómez Evo Morales: «Dies ist der beste Moment, um uns zu vereinen» am 22. Juli auf der DKP-Nachrichtenseite unter dem Link
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NEUER BEITRAG20.02.2018, 15:48 Uhr
EDIT: FPeregrin
20.02.2018, 15:49 Uhr
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FPeregrin

Lateinamerika: Machtübernahme in Etappen? Zur Strategie der Rechten wie der Linken schreibt Rafael Correa gestern auf Granma u.d.T. Die strategische Herausforderung der lateinamerikanischen Linken:

"Die reaktionäre Strategie ist regional gegliedert und basiert hautpsächlich auf zwei Drehpunkten: dem vermeintlichen Scheitern des Wirtschafsmodells der Linken und der angeblich fehlenden moralischen Kraft der fortschrittlichen Regierungen. / Was den ersten Drehpunkt betrifft, so erlitt seit dem zweiten Halbjahr 2014 aufgrund des ungünstigen internationalen Umfelds die gesamte Region eine Dämpfung des Wirtschaftswachstums, die in den beiden letzten Jahren zur Rezession wurde. / Die Ergebnisse sind ungleich in den Ländern und Subregionen und widerspiegeln die verschiedenen Wirtschaftsstrukturen und angewendete Wirtschaftspolitik. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Ländern wie Venezuela oder Brasilien werden jedoch als Beispiel für das Scheitern des Sozialismus hingestellt, während Uruguay mit einer linken Regierung das entwickeltste Land im Süden des Rio Bravo ist und Bolivien die besten makroökonomischen Kennziffern des Planeten aufweist. / Der zweite Drehpunkt der neuen Strategie gegen die fortschrittlichen Regierungen ist die Moral. Das Thema der Korruption ist zu einem effektiven Instrument geworden, um die politischen Prozesse national-populären Zuschnitts in unserem Amerika zu zerstören. Der emblematische Fall ist Brasilien, wo mit einer sehr gut gegliederten politische Operation die Absetzung von Dilma Rousseff aus der Präsidentschaft Brasiliens erreicht und hinterher nachgewiesen wurde, dass die gegen sie erhobenen Vorwürfe unbegründet waren. Es herrscht eine große weltweite Scheinheiligkeit rund um den Kampf gegen die Korruption.

"Wahrscheinlich ist die Linke auch Opfer ihres eigenen Erfolgs. Wie der Wirtschaftsausschuss für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) ausweist, sind im letzten Jahrzehnt fast 94 Millionen Menschen der Armut entkommen und in die Mittelschicht der Region eingegangen, was in der immensen Mehrzahl der Fälle das Ergebnis der Maßnahmen der linken Regierungen war. / In Brasilien hörten 37,5 Millionen Menschen zwischen 2003 und 2013 auf, arm zu sein und gehören nun zur Mittelschicht, aber diese Millionen waren keine Kraft, die mobilisiert wurde, als ein der Korruption angeklagtes Parlament Dilma Rousseff absetzte. / Wir haben Menschen, die die Armut überwunden haben und die jetzt (aufgrund dessen, was oft als objektiver Wohlstand und subjektive Armut bezeichnet wird), obwohl sie viel höhere Einkommen haben, noch viel mehr fordern und sich arm fühlen nicht bezüglich dessen, was sie bereits haben und erst recht nicht bezüglich dessen, was sie hatten, sondern in Bezug auf das, was sie anstreben. / Die Linke ist immer gegen den Strom geschwommen, zumindest in der westlichen Welt. Die Frage ist: kämpft sie etwa gegen die menschliche Natur? / Das Problem ist noch viel komplizierter, wenn wir dazu die hegemonische Kultur hinzunehmen, die von den Medien konstruiert wird, wie es bei Gramsci heißt, das heißt zu erreichen, dass die Wünsche der großen Mehrheiten den Interessen der Eliten zweckdienlich sind. / Unsere Demokratien sollten Mediendemokratien heißen. Die Kommunikationsmedien sind ein wichtigerer Bestandteil im politischen Prozess als die Parteien und Wahlsysteme, sie sind zu den wichtigsten / Oppositionsparteien der fortschrittlichen Regierungen geworden und sind die wahren Vertreter der konservativen politischen Macht der Unternehmen. / Einerlei, was den großen Mehrheiten recht ist, was in der Wahlkampagne vorgeschlagen wurde und was das Volk, der Mandant jeder Demokratie, an den Wahlurnen bestimmt hat. Wichtig ist, was die Kommunikationsmedien in ihren Schlagzeilen gutheißen oder ablehnen. Sie haben den Rechtsstaat durch den Meinungsstaat ersetzt."

"Die Linke der Region konfrontiert das Problem, die Macht auszuüben oder ausgeübt zu haben, oftmals erfolgreich, aber auf zermürbende Weise. / Es ist unmöglich, zu regieren und es allen recht zu machen, erst recht, wenn so viel soziale Gerechtigkeit vonnöten ist. / Man muss immer selbstkritisch sein, aber es geht auch darum, an uns selbst zu glauben. Die fortschrittlichen Regierungen werden ständig angegriffen, die Eliten und ihre Medien vergeben uns keinen Fehler, sind bestrebt, unsere Moral zu untergraben, uns an unseren Überzeugungen, Vorhaben und Zielen zweifeln zu lassen. Deshalb besteht vielleicht die größte «strategische Herausforderung» der lateinamerikanischen Linken darin, zu verstehen, dass jedes transzendentale Werk Fehler und Widersacher aufweisen wird."


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