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•NEUER BEITRAG29.07.2025, 00:17 Uhr
| Nutzer / in | |
| FPeregrin | |
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Asymmetrische Kosten: Folgerungen
Der zwölftägige Krieg zwischen Iran und Israel hat eine gewisse, verbreitete Illusion westlicher Raketenabwehr-Überlegenheit erschüttert. Hochentwickelte, milliardenteure Systeme wie Arrow oder Patriot zeigten sich als verwundbar – gegen einfache Raketen, entwickelt in den 2000er Jahren, die in großer Zahl abgeschossen wurden.
Die zentrale Lehre daraus in der Meinung des Autors: Die Kostenstruktur ist asymmetrisch. Iran verschoss Raketen im Wert von einigen Hunderttausend bis acht Millionen Dollar pro Stück – die USA reagierten mit Abfangraketen, die bis zu 37 Millionen Dollar kosten. Eine solche Bilanz wäre auf Dauer nicht durchzuhalten.
Statt auf immer neue Abwehrsysteme zu setzen, böte sich ein anderer Weg an: Zielhärtung.
Zielhärtung als Alternative zur Raketenabwehr
Mit einmaligen Investitionen lassen sich Kommandozentralen, Energieversorgung und Kommunikationsnetze so absichern, dass sie auch nach einem Angriff weiter funktionieren – unterirdisch, dezentral, redundant. Zielhärtung verringert den Bedarf an Abfangwaffen und erhöht gleichzeitig die gesellschaftliche Resilienz.
Anders als Raketenabwehrsysteme wie der amerikanische "Goldene Dom" destabilisiert Zielhärtung auch nicht das nukleare Gleichgewicht. Abwehrsysteme können den Eindruck erwecken, atomare Angriffe seien künftig abfangbar – was das strategische Gleichgewicht gefährlich verschiebt.
Der Besitzer eines solchen Systems könnte sich zu einem Erstschlag ermutigt fühlen, der Gegner wiederum reagiert mit Aufrüstung. Denn die Aussicht, dass seine Raketen bald nicht mehr durchdringen, zwingt ihn zu neuen Entwicklungen – schneller, präziser, aggressiver. So entsteht eine neue Rüstungsspirale.
Gehärtete Infrastrukturen senden ein anderes Signal. Sie behaupten nicht, dass sich ein Atomschlag verhindern lässt – sondern dass man sich auf dessen Folgen vorbereitet. Sie bestätigen die Grundlogik nuklearer Abschreckung: Ein Angriff hätte in jedem Fall verheerende Konsequenzen. Genau diese Gewissheit macht Abschreckung glaubwürdig.
Zielhärtung untergräbt nicht die Wirkung nuklearer Waffen, sondern begrenzt ihre Folgewirkungen. Sie löst keine Aufrüstungsreflexe aus, provoziert nicht und schafft keine "Winner’s Illusion" – also keine falsche Hoffnung auf einen erfolgreichen Erstschlag. Damit bleibt die Abschreckung intakt, ohne den Gegner zu nervösem Nachrüsten zu zwingen.
Abrüstung ist der rationale Weg
Auch abseits der nuklearen Dimension zeigte der Konflikt: Militärische Überlegenheit allein bringt keinen strategischen Sieg. Iran konnte seine militärische Infrastruktur erhalten, Israel erlitt wirtschaftliche Schäden. Kein klarer Gewinner, nur ein weiterer Eskalationszyklus.
Vor diesem Hintergrund erscheint Abrüstung nicht als naiv, sondern als rationaler Weg. Der jüngste Krieg hat gezeigt, dass Raketenabwehr in großem Maßstab versagt hat. Die Begrenzung ballistischer Systeme wird damit zur Überlebensfrage.
In einer Welt voller Raketen bieten weder Technologie noch Aufrüstung echte Sicherheit. Nur Rüstungskontrolle kann den Teufelskreis durchbrechen.
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Es gibt auch eine einfache klassenpolitische Weiterung: Ein langer gerechter Krieg ist mit größerer Selbstverständlichkeit führbar als ein ungerechter. Ich verweise auf das Referat von Pit Simons auf der Hauptfeindkonferenz 2023:
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Asymmetrische Kosten: Folgerungen
Der zwölftägige Krieg zwischen Iran und Israel hat eine gewisse, verbreitete Illusion westlicher Raketenabwehr-Überlegenheit erschüttert. Hochentwickelte, milliardenteure Systeme wie Arrow oder Patriot zeigten sich als verwundbar – gegen einfache Raketen, entwickelt in den 2000er Jahren, die in großer Zahl abgeschossen wurden.
Die zentrale Lehre daraus in der Meinung des Autors: Die Kostenstruktur ist asymmetrisch. Iran verschoss Raketen im Wert von einigen Hunderttausend bis acht Millionen Dollar pro Stück – die USA reagierten mit Abfangraketen, die bis zu 37 Millionen Dollar kosten. Eine solche Bilanz wäre auf Dauer nicht durchzuhalten.
Statt auf immer neue Abwehrsysteme zu setzen, böte sich ein anderer Weg an: Zielhärtung.
Zielhärtung als Alternative zur Raketenabwehr
Mit einmaligen Investitionen lassen sich Kommandozentralen, Energieversorgung und Kommunikationsnetze so absichern, dass sie auch nach einem Angriff weiter funktionieren – unterirdisch, dezentral, redundant. Zielhärtung verringert den Bedarf an Abfangwaffen und erhöht gleichzeitig die gesellschaftliche Resilienz.
Anders als Raketenabwehrsysteme wie der amerikanische "Goldene Dom" destabilisiert Zielhärtung auch nicht das nukleare Gleichgewicht. Abwehrsysteme können den Eindruck erwecken, atomare Angriffe seien künftig abfangbar – was das strategische Gleichgewicht gefährlich verschiebt.
Der Besitzer eines solchen Systems könnte sich zu einem Erstschlag ermutigt fühlen, der Gegner wiederum reagiert mit Aufrüstung. Denn die Aussicht, dass seine Raketen bald nicht mehr durchdringen, zwingt ihn zu neuen Entwicklungen – schneller, präziser, aggressiver. So entsteht eine neue Rüstungsspirale.
Gehärtete Infrastrukturen senden ein anderes Signal. Sie behaupten nicht, dass sich ein Atomschlag verhindern lässt – sondern dass man sich auf dessen Folgen vorbereitet. Sie bestätigen die Grundlogik nuklearer Abschreckung: Ein Angriff hätte in jedem Fall verheerende Konsequenzen. Genau diese Gewissheit macht Abschreckung glaubwürdig.
Zielhärtung untergräbt nicht die Wirkung nuklearer Waffen, sondern begrenzt ihre Folgewirkungen. Sie löst keine Aufrüstungsreflexe aus, provoziert nicht und schafft keine "Winner’s Illusion" – also keine falsche Hoffnung auf einen erfolgreichen Erstschlag. Damit bleibt die Abschreckung intakt, ohne den Gegner zu nervösem Nachrüsten zu zwingen.
Abrüstung ist der rationale Weg
Auch abseits der nuklearen Dimension zeigte der Konflikt: Militärische Überlegenheit allein bringt keinen strategischen Sieg. Iran konnte seine militärische Infrastruktur erhalten, Israel erlitt wirtschaftliche Schäden. Kein klarer Gewinner, nur ein weiterer Eskalationszyklus.
Vor diesem Hintergrund erscheint Abrüstung nicht als naiv, sondern als rationaler Weg. Der jüngste Krieg hat gezeigt, dass Raketenabwehr in großem Maßstab versagt hat. Die Begrenzung ballistischer Systeme wird damit zur Überlebensfrage.
In einer Welt voller Raketen bieten weder Technologie noch Aufrüstung echte Sicherheit. Nur Rüstungskontrolle kann den Teufelskreis durchbrechen.
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Es gibt auch eine einfache klassenpolitische Weiterung: Ein langer gerechter Krieg ist mit größerer Selbstverständlichkeit führbar als ein ungerechter. Ich verweise auf das Referat von Pit Simons auf der Hauptfeindkonferenz 2023:
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•NEUER BEITRAG26.08.2025, 14:00 Uhr
| Nutzer / in | |
| arktika | |
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Zum israelisch-iranischen Krieg
Etwa 1 Monat nach dem iranisch-russischen Seemanöver im Kaspischen Meer hat der Iran nun eine alleinige Übung durchgeführt. Außerdem wird - sinnvoll angesichts der Bedrohungslage - die atomare Abrüstung des Landes ausgesetzt. Nach Krieg mit Israel: Iran hält erste Militärübungen ab
Iran hat seine ersten Militärübungen seit dem Ende des zwölftägigen Krieges mit Israel begonnen. Die Übungen finden etwa einen Monat nach dem iranisch-russischen Manöver im Kaspischen Meer statt. Zugleich wird die atomare Abrüstung des Landes, auf die insbesondere die USA hindrängen, vorläufig ausgesetzt.
Wie staatliche Medien berichteten, hat Iran am Donnerstag seine ersten eigenständigen Militärübungen seit dem Krieg mit Israel im Juni gestartet. Damit will das Land sein Image als starke Nation wiederherstellen, nachdem es im Krieg Verluste erlitten hatte.
Im Rahmen der Übung "Sustainable Power 1404" feuerten Einheiten der iranischen Marine Raketen und Drohnen auf Ziele im offenen Meer im Indischen Ozean ab, wie das iranische Fernsehen berichtete.
Diese Übungen finden etwa einen Monat nach dem iranisch-russischen Manöver "Casarex 2025" statt, das im Kaspischen Meer durchgeführt wurde.
Israel griff Iran in einem zwölf Tage andauernden Luftkrieg an, an dem sich die Vereinigten Staaten kurzzeitig beteiligten. Dabei wurden wichtige Nuklearanlagen bombardiert und hochrangige Militärkommandanten sowie Nuklearwissenschaftler getötet.
Während des Krieges zerstörte Israel weitgehend die Luftabwehr Irans und beschädigte einen Teil seiner Bestände an ballistischen Waffen. Seither hat die Islamische Republik erklärt, dass sie künftige Angriffe entschlossener abwehren wird.
Militärkommandeure erklärten, dass die Übung die Fähigkeit Irans demonstriert habe, komplexe, koordinierte Operationen unter realen Kampfbedingungen durchzuführen, und dabei die Fortschritte in der iranischen Raketentechnologie gezeigt habe. "Jedes neue Abenteuer des Feindes wird mit einer kräftigen Ohrfeige beantwortet werden", erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in einer Stellungnahme.
US-Präsident Donald Trump hat gedroht, erneut gegen Iran vorzugehen, sollte das Land seine Nuklearanlagen, darunter auch Urananreicherungsanlagen, wieder in Betrieb nehmen.
Teheran hat die Verhandlungen mit Washington über die Eindämmung der nuklearen Ambitionen des Landes nach den Luftangriffen Israels und der USA ausgesetzt. Iran bestreitet jegliche Absicht, Atomwaffen zu entwickeln, und glaubt, dass der Zeitpunkt für "wirksame" Atomgespräche mit den USA noch nicht gekommen ist, sagte sein oberster Diplomat am Mittwoch, wenngleich Teheran die Zusammenarbeit mit der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen nicht vollständig abbrechen werde.
Am 22.08. auf RTdeutsch unter
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#Miliaermanoever
#Iran
•NEUER BEITRAG26.08.2025, 16:49 Uhr
| Nutzer / in | |
| FPeregrin | |
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"Atomare Abrüstung"? - "Teheran hat die Verhandlungen mit Washington über die Eindämmung der nuklearen Ambitionen des Landes nach den Luftangriffen Israels und der USA ausgesetzt. Iran bestreitet jegliche Absicht, Atomwaffen zu entwickeln [...]" - Man kann nicht "abrüsten", was man nicht hat und auch nicht haben will! Mangelnde journalistische Sorgfalt bei RTDE!
•NEUER BEITRAG30.08.2025, 17:36 Uhr
| Nutzer / in | |
| arktika | |
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Stimmt! Hätte ich auch merken müssen - also selber auch gepennt.
• Schau mal: ziemlich ähnliche Diskussionen in den www.secarts.org-Foren
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