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•NEUER BEITRAG02.06.2025, 22:54 Uhr
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Russische Nukleardoktrin vom November 2024
Im November 2024 verschärfte Russland seine Nukleardoktrin [https://www.armscontrol.org/act/2024-12/news/russia-revises-
-nuclear-use-doctrine] mit einer entscheidenden Neuerung: Ein nuklearer Gegenschlag wird nun auch bei "massiven konventionellen Angriffen" als Option festgeschrieben. Diese scheinbar technische Anpassung gewinnt angesichts der Operation "Spinnennetz" dramatische Relevanz, da sie erstmals konkrete Kriterien für den Übergang zur nuklearen Eskalation definiert.
Die ursprüngliche russische Nukleardoktrin sah den Einsatz von Atomwaffen nur bei existenzieller Bedrohung des Staates oder bei einem nuklearen Erstschlag vor. Die Novellierung erweitert diese Schwelle erheblich: Auch konventionelle Angriffe können nun nuklearen Vergeltungsschlag rechtfertigen, sofern sie als "massiv" eingestuft werden. Entscheidend ist dabei nicht nur die Anzahl oder Sprengkraft der Waffen, sondern die strategische Bedeutung der getroffenen Ziele.
Der Angriff auf die strategische Bomberflotte erfüllt möglicherweise diese neuen Kriterien. Auch wenn nur konventionelle Drohnen eingesetzt wurden, trafen sie das Herzstück der nuklearen Triade. Aus russischer Sicht könnte dies als Angriff auf die "kritische staatliche oder militärische Infrastruktur" gewertet werden, die in der neuen Doktrin ausdrücklich erwähnt wird.
Die geografische Dimension verstärkt diese Einschätzung. Angriffe auf Ziele über 4.000 Kilometer von der Ukraine entfernt, bis hinein in die sibirische Tiefe, demonstrieren eine Bedrohungsreichweite, die weit über regionale Konflikte hinausgeht. Die neue Doktrin berücksichtigt explizit solche "weitreichenden Präzisionswaffen" als potenzielle Auslöser nuklearer Vergeltung.
Besonders relevant ist die Rolle "nicht-nuklearer Staaten". Die Doktrin stellt klar, dass Angriffe nicht-nuklearer Staaten, die von Nuklearmächten "unterstützt oder ermöglicht" werden, als Angriff der unterstützenden Nuklearmacht gewertet werden können. Falls Russland amerikanische Beteiligung an Operation "Spider Web" vermutet, könnte dies die Ukraine-USA-Konstellation unter diese Bestimmung fallen lassen.
Die zeitliche Komponente ist ebenfalls bedeutsam. Die Doktrin wurde nur wenige Monate vor dem Angriff verabschiedet - möglicherweise in Antizipation genau solcher asymmetrischer Bedrohungen. Die systematischen Angriffe auf Frühwarnradare und nun auf strategische Bomber könnten als kumulative "massive Angriffe" interpretiert werden, die gemeinsam die nukleare Schwelle überschreiten.
Die beiden Szenarien der Operation führen zu unterschiedlichen Bewertungen: Zehn zerstörte Bomber könnten noch unter der kritischen Schwelle bleiben - ein schmerzhafter, aber nicht existenzieller Verlust. Vierzig zerstörte Bomber würden jedoch ein Drittel bis die Hälfte der strategischen Bomberflotte auslöschen und damit eindeutig die Kriterien "massiver konventioneller Angriffe" erfüllen.
Strategiewechsel möglich – vom zurückhaltenden Krieg zur Eskalation
Russland führt den Ukraine-Krieg seit über drei Jahren mit bemerkenswerter Zurückhaltung. Moskau vermeidet großangelegte Offensiven, operiert methodisch und verfolgt erklärtermaßen das Ziel, sowohl eigene als auch gegnerische Zivil-Verluste zu minimieren. Diese kontrollierte Kriegsführung basierte auf einer fundamentalen Annahme: Zeit arbeitet für Russland. Der Ukraine-Konflikt stellte bisher keine existenzielle Bedrohung dar.
Operation "Spinnennetz" zerstört diese strategische Geduld. Aus russischer Sicht handelt es sich längst nicht mehr um einen ukrainischen, sondern um einen amerikanischen Proxy-Krieg gegen Russland. Der systematische Angriff auf die nukleare Triade – erst die Frühwarnradare, nun die Bomberflotte - kann in Moskau als koordinierte US-Kampagne zur Vorbereitung eines nuklearen Erstschlags interpretiert werden.
Das Problem: Wenn die russische Führung davon ausgeht, dass Washington systematisch ihre Zweitschlagfähigkeit unterminiert, schrumpft das Zeitfenster für wirksame Gegenmaßnahmen dramatisch. Je länger Russland wartet, desto verwundbarer wird seine nukleare Abschreckung durch weitere Drohnenangriffe.
Besonders verheerend ist die psychologische Wirkung: Wenn 4.000 Kilometer entfernte Luftwaffenstützpunkte erreichbar sind, ist praktisch jedes Ziel angreifbar - einschließlich Regierungsgebäude, Führungseinrichtungen und anderer kritischer Infrastruktur. Die Kombination aus systematischen Angriffen auf die nukleare Infrastruktur und gleichzeitiger amerikanischer Friedensrhetorik kann in Moskau die Befürchtung stärken, dass diplomatische Gespräche nur der Ablenkung dienen.
Im Szenario A, bei zehn zerstörten Bombern, wäre der materielle Schaden zwar begrenzt, doch die strategischen Implikationen bleiben verheerend. Die russische Führung kann den Angriff unmöglich als isolierten Vorfall bewerten – sie muss davon ausgehen, dass solche Angriffe zunehmen werden. Kostengünstige Drohnenangriffe sind skalierbar und wiederholbar. Selbst bei "nur" zehn Verlusten würde Russland daher wahrscheinlich eine beschleunigte Kriegsführung einleiten - nicht weil der aktuelle Schaden existenzbedrohend wäre, sondern aus Angst vor weiteren systematischen Angriffen auf die nukleare Infrastruktur.
Szenario B mit vierzig zerstörten Bombern würde diese Zeitnot-Dynamik dramatisch verstärken. Die nukleare Triade wäre dauerhaft geschwächt, und Russland stünde vor der Wahl: entweder die systematische Demontage der eigenen Abschreckung hinnehmen oder drastisch eskalieren, bevor weitere Schäden entstehen. Aus dieser existenziellen Bedrohung heraus könnte sich in Moskau die Überzeugung durchsetzen, dass nur eine sofortige maximale Antwort die Zerstörung der strategischen Position stoppen kann.
Der Charakter des Konflikts würde sich fundamental wandeln: Statt kontrollierter Zermürbung stünde die Notwendigkeit im Raum, schnell und entscheidend zu handeln. Dies könnte eine Generalmobilmachung, massive Offensiven oder sogar den Einsatz taktischer Nuklearwaffen zur Folge haben - nicht aus Stärke, sondern aus der Verzweiflung einer sich verschlechternden strategischen Lage.
Gleichzeitig kann sich der Konflikt von einem ukrainisch-russischen Krieg zu einer direkten US-russischen Konfrontation verschieben. Die mögliche und aus russischer Sicht wahrscheinliche westliche Beteiligung an Aufklärung und Planung kann Washington aus Moskauer Sicht zur kriegsführenden Partei machen und eröffnet die Option, amerikanische oder NATO-Ziele als legitime Vergeltungsziele zu betrachten.
Die "Operation Spinnennetz" könnte damit eine rote Linie überschritten haben. Die Spannbreite der Optionen liegt weit auseinander. Russland könnte an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Der Schlag könnteauch den Wendepunkt darstellen, an dem Russlands kontrollierte Kriegsführung in einen totalen Krieg eskaliert – mit unkalkulierbaren Folgen für die globale Sicherheit.
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Russische Nukleardoktrin vom November 2024
Im November 2024 verschärfte Russland seine Nukleardoktrin [https://www.armscontrol.org/act/2024-12/news/russia-revises-
-nuclear-use-doctrine] mit einer entscheidenden Neuerung: Ein nuklearer Gegenschlag wird nun auch bei "massiven konventionellen Angriffen" als Option festgeschrieben. Diese scheinbar technische Anpassung gewinnt angesichts der Operation "Spinnennetz" dramatische Relevanz, da sie erstmals konkrete Kriterien für den Übergang zur nuklearen Eskalation definiert.
Die ursprüngliche russische Nukleardoktrin sah den Einsatz von Atomwaffen nur bei existenzieller Bedrohung des Staates oder bei einem nuklearen Erstschlag vor. Die Novellierung erweitert diese Schwelle erheblich: Auch konventionelle Angriffe können nun nuklearen Vergeltungsschlag rechtfertigen, sofern sie als "massiv" eingestuft werden. Entscheidend ist dabei nicht nur die Anzahl oder Sprengkraft der Waffen, sondern die strategische Bedeutung der getroffenen Ziele.
Der Angriff auf die strategische Bomberflotte erfüllt möglicherweise diese neuen Kriterien. Auch wenn nur konventionelle Drohnen eingesetzt wurden, trafen sie das Herzstück der nuklearen Triade. Aus russischer Sicht könnte dies als Angriff auf die "kritische staatliche oder militärische Infrastruktur" gewertet werden, die in der neuen Doktrin ausdrücklich erwähnt wird.
Die geografische Dimension verstärkt diese Einschätzung. Angriffe auf Ziele über 4.000 Kilometer von der Ukraine entfernt, bis hinein in die sibirische Tiefe, demonstrieren eine Bedrohungsreichweite, die weit über regionale Konflikte hinausgeht. Die neue Doktrin berücksichtigt explizit solche "weitreichenden Präzisionswaffen" als potenzielle Auslöser nuklearer Vergeltung.
Besonders relevant ist die Rolle "nicht-nuklearer Staaten". Die Doktrin stellt klar, dass Angriffe nicht-nuklearer Staaten, die von Nuklearmächten "unterstützt oder ermöglicht" werden, als Angriff der unterstützenden Nuklearmacht gewertet werden können. Falls Russland amerikanische Beteiligung an Operation "Spider Web" vermutet, könnte dies die Ukraine-USA-Konstellation unter diese Bestimmung fallen lassen.
Die zeitliche Komponente ist ebenfalls bedeutsam. Die Doktrin wurde nur wenige Monate vor dem Angriff verabschiedet - möglicherweise in Antizipation genau solcher asymmetrischer Bedrohungen. Die systematischen Angriffe auf Frühwarnradare und nun auf strategische Bomber könnten als kumulative "massive Angriffe" interpretiert werden, die gemeinsam die nukleare Schwelle überschreiten.
Die beiden Szenarien der Operation führen zu unterschiedlichen Bewertungen: Zehn zerstörte Bomber könnten noch unter der kritischen Schwelle bleiben - ein schmerzhafter, aber nicht existenzieller Verlust. Vierzig zerstörte Bomber würden jedoch ein Drittel bis die Hälfte der strategischen Bomberflotte auslöschen und damit eindeutig die Kriterien "massiver konventioneller Angriffe" erfüllen.
Strategiewechsel möglich – vom zurückhaltenden Krieg zur Eskalation
Russland führt den Ukraine-Krieg seit über drei Jahren mit bemerkenswerter Zurückhaltung. Moskau vermeidet großangelegte Offensiven, operiert methodisch und verfolgt erklärtermaßen das Ziel, sowohl eigene als auch gegnerische Zivil-Verluste zu minimieren. Diese kontrollierte Kriegsführung basierte auf einer fundamentalen Annahme: Zeit arbeitet für Russland. Der Ukraine-Konflikt stellte bisher keine existenzielle Bedrohung dar.
Operation "Spinnennetz" zerstört diese strategische Geduld. Aus russischer Sicht handelt es sich längst nicht mehr um einen ukrainischen, sondern um einen amerikanischen Proxy-Krieg gegen Russland. Der systematische Angriff auf die nukleare Triade – erst die Frühwarnradare, nun die Bomberflotte - kann in Moskau als koordinierte US-Kampagne zur Vorbereitung eines nuklearen Erstschlags interpretiert werden.
Das Problem: Wenn die russische Führung davon ausgeht, dass Washington systematisch ihre Zweitschlagfähigkeit unterminiert, schrumpft das Zeitfenster für wirksame Gegenmaßnahmen dramatisch. Je länger Russland wartet, desto verwundbarer wird seine nukleare Abschreckung durch weitere Drohnenangriffe.
Besonders verheerend ist die psychologische Wirkung: Wenn 4.000 Kilometer entfernte Luftwaffenstützpunkte erreichbar sind, ist praktisch jedes Ziel angreifbar - einschließlich Regierungsgebäude, Führungseinrichtungen und anderer kritischer Infrastruktur. Die Kombination aus systematischen Angriffen auf die nukleare Infrastruktur und gleichzeitiger amerikanischer Friedensrhetorik kann in Moskau die Befürchtung stärken, dass diplomatische Gespräche nur der Ablenkung dienen.
Im Szenario A, bei zehn zerstörten Bombern, wäre der materielle Schaden zwar begrenzt, doch die strategischen Implikationen bleiben verheerend. Die russische Führung kann den Angriff unmöglich als isolierten Vorfall bewerten – sie muss davon ausgehen, dass solche Angriffe zunehmen werden. Kostengünstige Drohnenangriffe sind skalierbar und wiederholbar. Selbst bei "nur" zehn Verlusten würde Russland daher wahrscheinlich eine beschleunigte Kriegsführung einleiten - nicht weil der aktuelle Schaden existenzbedrohend wäre, sondern aus Angst vor weiteren systematischen Angriffen auf die nukleare Infrastruktur.
Szenario B mit vierzig zerstörten Bombern würde diese Zeitnot-Dynamik dramatisch verstärken. Die nukleare Triade wäre dauerhaft geschwächt, und Russland stünde vor der Wahl: entweder die systematische Demontage der eigenen Abschreckung hinnehmen oder drastisch eskalieren, bevor weitere Schäden entstehen. Aus dieser existenziellen Bedrohung heraus könnte sich in Moskau die Überzeugung durchsetzen, dass nur eine sofortige maximale Antwort die Zerstörung der strategischen Position stoppen kann.
Der Charakter des Konflikts würde sich fundamental wandeln: Statt kontrollierter Zermürbung stünde die Notwendigkeit im Raum, schnell und entscheidend zu handeln. Dies könnte eine Generalmobilmachung, massive Offensiven oder sogar den Einsatz taktischer Nuklearwaffen zur Folge haben - nicht aus Stärke, sondern aus der Verzweiflung einer sich verschlechternden strategischen Lage.
Gleichzeitig kann sich der Konflikt von einem ukrainisch-russischen Krieg zu einer direkten US-russischen Konfrontation verschieben. Die mögliche und aus russischer Sicht wahrscheinliche westliche Beteiligung an Aufklärung und Planung kann Washington aus Moskauer Sicht zur kriegsführenden Partei machen und eröffnet die Option, amerikanische oder NATO-Ziele als legitime Vergeltungsziele zu betrachten.
Die "Operation Spinnennetz" könnte damit eine rote Linie überschritten haben. Die Spannbreite der Optionen liegt weit auseinander. Russland könnte an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Der Schlag könnteauch den Wendepunkt darstellen, an dem Russlands kontrollierte Kriegsführung in einen totalen Krieg eskaliert – mit unkalkulierbaren Folgen für die globale Sicherheit.
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•NEUER BEITRAG05.07.2025, 19:37 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2)
Die "Operation Spinnennetz" hat bei PolitikerInnen + Staatsmedien bes. in Europa große Freude ausgelöst, aber einige Aspekte, die auch für Europa oder die USA eine Rolle spielen dürften, nicht gesehen oder verschwiegen. Eine umfassende Analyse dieser Aktion liefert Andrei Restschikow am 10. Juni auf RTdeutsch
Russlands Luftwaffe lässt sich günstig und effizient schützen
Der jüngste ukrainische Drohnenangriff auf russische Luftwaffenstützpunkte hat gravierende Schwächen bei der Stationierung strategischer Bomber offengelegt. Auch im Westen wächst die Sorge vor ähnlichen Angriffen. Experten schlagen nun konkrete Schutzmaßnahmen vor – mit geringem Kostenaufwand.
Die Operation "Spinnennetz" des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU), bei der Terroristen FPV-Drohnen gegen Flugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe in den Gebieten Murmansk, Irkutsk, Iwanowo, Rjasan und Amur einsetzten, sorgt im Westen weiterhin für Diskussionen – dort sieht man eine Bedrohung für die eigene Luftwaffe, die bislang als gut geschützt galt.
Der US-Zeitung The Wall Street Journal zufolge zeigten diese Angriffe, dass auch die auf mehreren Militärflugzeugstützpunkten konzentrierten strategischen US-Bomber für derartige Angriffe anfällig sind. Von der Zeitung befragte Experten sind der Ansicht, dass vor allem iranische und chinesische Drohnen eine Bedrohung für die USA darstellen könnten. Zum Schutz der strategischen Luftwaffe fordert die Zeitung die Schaffung eines mehrstufigen Raketenabwehrsystems in den USA nach dem Vorbild Israels.
Die Nachrichtenwebseite Axios warnt, dass China in der Lage sei, US-Militärflugzeugstützpunkte mit Drohnen anzugreifen. In ihrem Artikel zitiert sie Informationen aus einem Bericht über Chinas Militärmacht und Pekings Befähigung, "eine Abschussvorrichtung für den verdeckten Einsatz von YJ-18-Marschflugkörpern zu entwickeln, die in einen handelsüblichen Frachtcontainer passt".
Insgesamt stimmen internationale Beobachter darin überein, dass das traditionelle militärische Denkmodell zur Verteidigung von strategischen Luftfahrzeugen geändert werden müsse. Die derzeit eingesetzten Radarsysteme seien auf die Abwehr bekannter Bedrohungen wie ballistische Raketen, Flugzeuge und andere Feindobjekte ausgerichtet, die anhand elektromagnetischer Signaturen entdeckt werden können.
Dieselben Systeme haben aber Probleme, kleine Drohnen von Vögeln oder atmosphärischen Störungen zu unterscheiden. Raketenabwehrsysteme, die zum Abfangen von Interkontinentalraketen und Marschflugkörpern entwickelt wurden, sind nicht in der Lage, einen mit Sprengstoff beladenen Quadrocopter abzuwehren. Kommerzielle Drohnen im Wert von 600 US-Dollar können selbst die komplexesten Luftabwehrsysteme überwinden.
Dies gilt nicht nur für russische, sondern auch für europäische und amerikanische Militäreinrichtungen – vom Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland bis nach Pearl Harbor auf Hawaii.
Nach Ansicht von Experten sollte die wichtigste Maßnahme zur Abwehr ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Militärflugzeugstützpunkte darin bestehen, die Mentalität der Militärs zu ändern: "Es gibt kein Hinterland mehr. Die Gefahr lauert jederzeit und überall." Die Regeln, nach denen schwere Langstreckenflugzeuge nicht näher als 500 Kilometer von der Grenze stationiert werden dürfen, sind zweifellos überholt.
n diesem Zusammenhang sollte man auf die langjährige Diskussion über die Notwendigkeit des Baus von Flugzeughangars eingehen. Das braucht Zeit, aber auf vielen Militärflugplätzen gibt es schon Kaponnieren, die meistens leer stehen und nicht genutzt werden. Über ihnen sollten Tarnnetze angebracht werden. Der wichtigste Vorteil von Kaponnieren besteht darin, dass es unmöglich ist, mit einer einzigen Rakete (Drohne) zwei nebeneinander stehende Militärflugzeuge gleichzeitig zu treffen.
Hinzu kommt, dass die Staffeln regelmäßig, fast täglich, ihre Stützpunkte wechseln müssen, sodass der genaue Standort der Flugzeuge nicht im Voraus durch Satellitenaufklärung bestimmt werden könnte.
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•NEUER BEITRAG05.07.2025, 19:45 Uhr
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Aus der Sicht des Gegners sind die Flugzeugbesatzungen ein ebenso wertvolles Ziel wie die schweren Langstreckenflugzeuge selbst. Daher muss die Sicherheit der Flugzeugbesatzungen, auch in ihrer dienstfreien Zeit, ebenso hohe Priorität haben wie der Schutz der Flugzeugtechnik.
Außerdem ist zu bedenken, dass jeder Militärflugzeugstützpunkt 450 bis 700 Hektar oder mehr umfasst. Auf jedem von ihnen befindet sich ein Treib- und Schmierstoffdepot mit mehreren Tonnen Kerosin. Es gibt eine Lagereinrichtung für Raketen und eine Raketenvorbereitungsstelle. Ohne all dies können die Flugzeuge einfach nicht starten. Und all diese Anlagen sind stationär und daher für Angriffe anfällig.
In der Vergangenheit gab es jedoch Situationen, in denen es Russland gelang, in kurzer Zeit die komplexesten Militäraufgaben zu lösen und auf neue Herausforderungen zu reagieren. Wie der Militärexperte und Historiker der Luftverteidigungsstreitkräfte Juri Knutow erinnert, wandte sich Ägypten 1970 an die UdSSR mit der Bitte um Schutz seines Luftraums, da die israelische Luftwaffe ungehindert strategische Ziele auf dem Territorium des Landes bombardierte.
Als Reaktion darauf wurden Flugabwehrraketenkomplexe, leichte Frontjäger vom Typ MiG-21 sowie schwere Mehrzweckflugzeuge vom Typ Tu-16 nach Ägypten geschickt, die damals praktisch mit den modernen strategischen Bombern vom Typ Tu-95 vergleichbar waren.
Knutow zeigt auf: "Auf den Militärflugzeugstützpunkten, auf denen in Ägypten Tu-16-Flugzeuge stationiert waren, wurde jedes Militärflugzeug von den Seiten her durch einen Schutzwall aus Sand und anderen Materialien geschützt. Und für die MiG-21 wurden Kaponnieren gebaut. Zudem wurden Sperrballons eingesetzt. Diese schwebten rund um die Uhr über den Militärflugzeugstützpunkten und hinderten israelische Kampfflugzeuge am Durchflug."
Der Militärexperte führt weiter aus: "Darüber hinaus war vorgesehen, den Militärflugzeugstützpunkt selbst mit Flugabwehrraketenkomplexen vom Typ S-125 und Flugabwehrartillerieanlagen zu schützen. Später wurden die ersten Systeme zur elektronischen Kampfführung eingesetzt, um israelische Angriffe abzuwehren."
Heutzutage gebe es zwar flugzeugartige Drohnen und FPV-Drohnen, aber Russland verfüge bereits über Systeme, die sich im Kampf gegen diese als wirksam erwiesen hätten, betont Knutow. Ferner sei es wohl weniger notwendig, Hangars zu bauen (wegen der hohen Kosten), als vielmehr Schutzdächer über strategischen Bombern zu errichten.
Knutow meint: "Man braucht eine elementare Umzäunung und die Anbringung von Stützen, an denen man Metallzaunnetze befestigen kann. Und all dies könnte mit Tarnnetzen überdeckt werden. Zum Schutz gegen Splitter lassen sich auch Betonplatten anbringen. Das wäre eine günstige Schutzvorrichtung für große Militärflugzeuge."
Der Generalmajor der Luftwaffe Wladimir Popow fügt hinzu, dass parallel dazu die Luftabwehrsysteme zum Schutz des Luftraums um die Militärflugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe ausgebaut werden sollten. Seiner Meinung nach sollte jeder Militärflugzeugstützpunkt über ein komplettes Luftabwehrsystem verfügen, wie es zu Sowjetzeiten üblich war.
Popow führt aus: "In diesem Fall werden sowohl kleine als auch große Drohnen sichtbar sein. Dank moderner Mittel kann man bewegliche Ziele durch die Ermittlung ihrer Wärmespuren differenziert selektieren."
Idealerweise sollten die entsprechenden Systeme die sich dem Flugplatz nähernden Drohnen zu jeder Tageszeit automatisch erkennen und abschießen. Die Raketenabwehrsysteme sollten mit speziellen Abwehrmitteln (Raketen) ausgestattet sein, die speziell für den Einsatz gegen Drohnen ausgelegt sind. Auch technisch gesehen wäre dies eine lösbare Aufgabe.
Der Generalmajor ist der Ansicht, dass zum Schutz der strategischen Luftwaffenstützpunkte ein mehrstufiger, gestaffelter Verteidigungsmechanismus unter Einsatz modernster technischer Mittel erforderlich sei, die ständig weiterentwickelt werden müssen. Seinen Angaben zufolge gebe es derzeit praktisch keine leistungsfähigen Stahlbetonbunker in Gewölbebauweise, wie sie früher auf fast allen Luftwaffenstützpunkten der Warschauer Vertragsstaaten errichtet worden seien.
Popow meint: "Aber für große strategische Militärflugzeuge kann man natürlich nicht so viele Schutzvorrichtungen errichten. Man könnte leichte mehrschichtige Überdachungen bauen, die vor kleinen Drohnen mit geringer Sprengkraft Schutz bieten. Dafür wären Nylonnetze geeignet. Dafür braucht man jedoch mächtige Masten mit einer Höhe von über 20 Metern, da der höchste Punkt des Tu-160-Flugzeugs 15 Meter über dem Boden liegt. Als zweite Schicht könnte ein stärkeres Maschendrahtgitter dienen. Das ist zwar noch kein Universalmittel, aber immerhin eine gewisse Barriere gegen mittelgroße und kleine Drohnen."
Zusätzlich zu Tarnnetzen und Systemen der elektronischen Kriegsführung sollte jedes Militärflugzeug "mit speziellen Rauchgeneratoren ausgestattet werden, die im Falle eines Alarms einen Rauchvorhang erzeugen können".
Der Experte merkt dazu an: "Solche einfachen Vorrichtungen kosten den Staat kaum etwas, können aber die strategische Luftwaffe schützen."
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Aus der Sicht des Gegners sind die Flugzeugbesatzungen ein ebenso wertvolles Ziel wie die schweren Langstreckenflugzeuge selbst. Daher muss die Sicherheit der Flugzeugbesatzungen, auch in ihrer dienstfreien Zeit, ebenso hohe Priorität haben wie der Schutz der Flugzeugtechnik.
Außerdem ist zu bedenken, dass jeder Militärflugzeugstützpunkt 450 bis 700 Hektar oder mehr umfasst. Auf jedem von ihnen befindet sich ein Treib- und Schmierstoffdepot mit mehreren Tonnen Kerosin. Es gibt eine Lagereinrichtung für Raketen und eine Raketenvorbereitungsstelle. Ohne all dies können die Flugzeuge einfach nicht starten. Und all diese Anlagen sind stationär und daher für Angriffe anfällig.
In der Vergangenheit gab es jedoch Situationen, in denen es Russland gelang, in kurzer Zeit die komplexesten Militäraufgaben zu lösen und auf neue Herausforderungen zu reagieren. Wie der Militärexperte und Historiker der Luftverteidigungsstreitkräfte Juri Knutow erinnert, wandte sich Ägypten 1970 an die UdSSR mit der Bitte um Schutz seines Luftraums, da die israelische Luftwaffe ungehindert strategische Ziele auf dem Territorium des Landes bombardierte.
Als Reaktion darauf wurden Flugabwehrraketenkomplexe, leichte Frontjäger vom Typ MiG-21 sowie schwere Mehrzweckflugzeuge vom Typ Tu-16 nach Ägypten geschickt, die damals praktisch mit den modernen strategischen Bombern vom Typ Tu-95 vergleichbar waren.
Knutow zeigt auf: "Auf den Militärflugzeugstützpunkten, auf denen in Ägypten Tu-16-Flugzeuge stationiert waren, wurde jedes Militärflugzeug von den Seiten her durch einen Schutzwall aus Sand und anderen Materialien geschützt. Und für die MiG-21 wurden Kaponnieren gebaut. Zudem wurden Sperrballons eingesetzt. Diese schwebten rund um die Uhr über den Militärflugzeugstützpunkten und hinderten israelische Kampfflugzeuge am Durchflug."
Der Militärexperte führt weiter aus: "Darüber hinaus war vorgesehen, den Militärflugzeugstützpunkt selbst mit Flugabwehrraketenkomplexen vom Typ S-125 und Flugabwehrartillerieanlagen zu schützen. Später wurden die ersten Systeme zur elektronischen Kampfführung eingesetzt, um israelische Angriffe abzuwehren."
Heutzutage gebe es zwar flugzeugartige Drohnen und FPV-Drohnen, aber Russland verfüge bereits über Systeme, die sich im Kampf gegen diese als wirksam erwiesen hätten, betont Knutow. Ferner sei es wohl weniger notwendig, Hangars zu bauen (wegen der hohen Kosten), als vielmehr Schutzdächer über strategischen Bombern zu errichten.
Knutow meint: "Man braucht eine elementare Umzäunung und die Anbringung von Stützen, an denen man Metallzaunnetze befestigen kann. Und all dies könnte mit Tarnnetzen überdeckt werden. Zum Schutz gegen Splitter lassen sich auch Betonplatten anbringen. Das wäre eine günstige Schutzvorrichtung für große Militärflugzeuge."
Der Generalmajor der Luftwaffe Wladimir Popow fügt hinzu, dass parallel dazu die Luftabwehrsysteme zum Schutz des Luftraums um die Militärflugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe ausgebaut werden sollten. Seiner Meinung nach sollte jeder Militärflugzeugstützpunkt über ein komplettes Luftabwehrsystem verfügen, wie es zu Sowjetzeiten üblich war.
Popow führt aus: "In diesem Fall werden sowohl kleine als auch große Drohnen sichtbar sein. Dank moderner Mittel kann man bewegliche Ziele durch die Ermittlung ihrer Wärmespuren differenziert selektieren."
Idealerweise sollten die entsprechenden Systeme die sich dem Flugplatz nähernden Drohnen zu jeder Tageszeit automatisch erkennen und abschießen. Die Raketenabwehrsysteme sollten mit speziellen Abwehrmitteln (Raketen) ausgestattet sein, die speziell für den Einsatz gegen Drohnen ausgelegt sind. Auch technisch gesehen wäre dies eine lösbare Aufgabe.
Der Generalmajor ist der Ansicht, dass zum Schutz der strategischen Luftwaffenstützpunkte ein mehrstufiger, gestaffelter Verteidigungsmechanismus unter Einsatz modernster technischer Mittel erforderlich sei, die ständig weiterentwickelt werden müssen. Seinen Angaben zufolge gebe es derzeit praktisch keine leistungsfähigen Stahlbetonbunker in Gewölbebauweise, wie sie früher auf fast allen Luftwaffenstützpunkten der Warschauer Vertragsstaaten errichtet worden seien.
Popow meint: "Aber für große strategische Militärflugzeuge kann man natürlich nicht so viele Schutzvorrichtungen errichten. Man könnte leichte mehrschichtige Überdachungen bauen, die vor kleinen Drohnen mit geringer Sprengkraft Schutz bieten. Dafür wären Nylonnetze geeignet. Dafür braucht man jedoch mächtige Masten mit einer Höhe von über 20 Metern, da der höchste Punkt des Tu-160-Flugzeugs 15 Meter über dem Boden liegt. Als zweite Schicht könnte ein stärkeres Maschendrahtgitter dienen. Das ist zwar noch kein Universalmittel, aber immerhin eine gewisse Barriere gegen mittelgroße und kleine Drohnen."
Zusätzlich zu Tarnnetzen und Systemen der elektronischen Kriegsführung sollte jedes Militärflugzeug "mit speziellen Rauchgeneratoren ausgestattet werden, die im Falle eines Alarms einen Rauchvorhang erzeugen können".
Der Experte merkt dazu an: "Solche einfachen Vorrichtungen kosten den Staat kaum etwas, können aber die strategische Luftwaffe schützen."
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Zuvor hatten Experten darauf hingewiesen, dass in der Umgebung eines Militärflugzeugstützpunktes ein ständiger Einsatz von Funkabwehrmitteln erforderlich sei. Kein Militärflugzeugstützpunkt dürfe sich innerhalb der Mobilfunkabdeckungszone befinden, oder der Empfang müsse in der Umgebung der Liegenschaft blockiert werden.
Der Gesprächspartner betont: "Insgesamt wird es für uns ohne die Einrichtung einer Drohnenabwehrzone von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer schwierig sein, der NATO entgegenzutreten, wenn man die Stimmung der Bündnismitglieder hinsichtlich der Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland und der Entwicklung von Luft- und Raumfahrtangriffssystemen berücksichtigt. Die Zeit diktiert, dass wir die Erfahrungen der Vergangenheit nutzen und Korrekturen vornehmen müssen."
Die Experten erinnern daran, dass nach dem ukrainischen Angriff auf Militärflugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe im Internet irreführende Vermutungen verbreitet wurden, wonach Russland gerade wegen seiner Beteiligung am Vertrag zur Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen (START-3-Vertrag) keine Schutzeinrichtungen für Flugzeuge der strategischen Luftwaffe gebaut habe: So hätten die USA angeblich die Position der Flugzeuge auf den Luftwaffenstützpunkten aus dem Weltraum verfolgen können. Dasselbe gelte angeblich auch für die USA selbst.
Knutow sagt dazu: "Im START-3-Vertrag ist nicht festgelegt, dass Flugzeuge der strategischen Luftwaffe unter freiem Himmel stehen müssen. Es gab einfach eine 'Tauwetterperiode' in den Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Ländern, und wir haben im Verteidigungsbereich stark gespart. Deshalb war es nicht nötig, ein separates Abkommen über den Schutz von Militärflugzeugstützpunkten für die strategische Luftwaffe zu schließen."
Ihm zufolge könnte die Kontrolle gegebenenfalls aus dem Weltraum erfolgen oder von Inspektionskommissionen vor Ort durchgeführt werden. Der Experte kommt zu dem Schluss: "Wir haben niemals Minenschächte für ballistische Raketen offengelegt oder offen gehalten, damit man die Rakete im Schacht von einem Satelliten aus hätte fotografieren können. Aber das gesamte System der gegenseitigen Kontrolle wurde von den Amerikanern zerstört, die sich auf einen ernsthaften Konflikt mit uns vorbereiteten."
Der Artikel ist am 8. Juni 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.
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#Spinnennetz
#OperationSpinnennetz
Zuvor hatten Experten darauf hingewiesen, dass in der Umgebung eines Militärflugzeugstützpunktes ein ständiger Einsatz von Funkabwehrmitteln erforderlich sei. Kein Militärflugzeugstützpunkt dürfe sich innerhalb der Mobilfunkabdeckungszone befinden, oder der Empfang müsse in der Umgebung der Liegenschaft blockiert werden.
Der Gesprächspartner betont: "Insgesamt wird es für uns ohne die Einrichtung einer Drohnenabwehrzone von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer schwierig sein, der NATO entgegenzutreten, wenn man die Stimmung der Bündnismitglieder hinsichtlich der Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland und der Entwicklung von Luft- und Raumfahrtangriffssystemen berücksichtigt. Die Zeit diktiert, dass wir die Erfahrungen der Vergangenheit nutzen und Korrekturen vornehmen müssen."
Die Experten erinnern daran, dass nach dem ukrainischen Angriff auf Militärflugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe im Internet irreführende Vermutungen verbreitet wurden, wonach Russland gerade wegen seiner Beteiligung am Vertrag zur Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen (START-3-Vertrag) keine Schutzeinrichtungen für Flugzeuge der strategischen Luftwaffe gebaut habe: So hätten die USA angeblich die Position der Flugzeuge auf den Luftwaffenstützpunkten aus dem Weltraum verfolgen können. Dasselbe gelte angeblich auch für die USA selbst.
Knutow sagt dazu: "Im START-3-Vertrag ist nicht festgelegt, dass Flugzeuge der strategischen Luftwaffe unter freiem Himmel stehen müssen. Es gab einfach eine 'Tauwetterperiode' in den Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Ländern, und wir haben im Verteidigungsbereich stark gespart. Deshalb war es nicht nötig, ein separates Abkommen über den Schutz von Militärflugzeugstützpunkten für die strategische Luftwaffe zu schließen."
Ihm zufolge könnte die Kontrolle gegebenenfalls aus dem Weltraum erfolgen oder von Inspektionskommissionen vor Ort durchgeführt werden. Der Experte kommt zu dem Schluss: "Wir haben niemals Minenschächte für ballistische Raketen offengelegt oder offen gehalten, damit man die Rakete im Schacht von einem Satelliten aus hätte fotografieren können. Aber das gesamte System der gegenseitigen Kontrolle wurde von den Amerikanern zerstört, die sich auf einen ernsthaften Konflikt mit uns vorbereiteten."
Der Artikel ist am 8. Juni 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.
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•NEUER BEITRAG03.08.2025, 07:41 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2)
Zwischendurch mal (wieder) - auch wenn schon 2 Wochen alt - ein Frontbericht des russischen Verteidigungsministeriums
Russlands Verteidigungsministerium berichtet über den Verlauf der militärischen Sonderoperation in der Ukraine binnen der letzten 24 Stunden. Wie die Behörde auf Telegram schreibt, hat der Truppenverband Nord seine taktische Position verbessert, indem er Personal und Technik des Gegners im Raum der Ortschaften Waratschino, Ryschewka, Jablonowka, Junakowka, Alexejewka und Kondratowka im Gebiet Sumy sowie Gatischtsche und Woltschansk im Gebiet Charkow getroffen hat. Dabei wurden bis zu 155 ukrainische Armeeangehörige getötet oder verletzt. Das russische Militär hat zudem ein gepanzertes Gefechtsfahrzeug, drei Wagen, vier Geschütze und ein Munitionslager zerstört.
Auch der Truppenverband West hat seine Position an der vordersten Linie verbessert, wobei er ukrainische Einheiten in der Nähe der Ortschaften Kupjansk, Sinkowka und Nowy Mir im Gebiet Charkow sowie Korowi Jar, Karpowka und Torskoje in der DVR getroffen hat. Der Gegner verlor dabei mehr als 230 Kämpfer. Zerstört wurden zwei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, 18 Wagen, zwei Geschütze, ein Artillerieaufklärungsradar, zwei Anlagen der elektronischen Kampfführung und sieben Munitionslager.
Der Truppenverband Süd hat günstigere Stellungen bezogen und dabei Einheiten der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe den Ortschaften Sewersk, Serebrjanka, Tschassow Jar, Konstantinowka, Kleban-Byk, Schtscherbinowka und Belaja Gora in der DVR getroffen. Die russische Militärbehörde beziffert die Personalverluste des Gegners auf bis zu 125 Soldaten. Das ukrainische Militär verlor darüber hinaus zwei Geschütze, ein Brennstoffdepot und ein Lager mit Militärzubehör.
Auch der Truppenverband Mitte hat seine taktische Position verbessert, indem er Personal und Technik des Gegners in der Nähe der Ortschaften Krasnoarmeisk, Nowoukrainka, Murawka, Swerewo, Petrowskogo und Udatschnoje getroffen hat. Dabei wurden mehr als 450 ukrainische Armeeangehörige getötet oder verletzt. Drei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, zwölf Wagen und drei Geschütze wurden außer Gefecht gesetzt.
Der Truppenverband Ost hat seinen Vormarsch fortgesetzt und in der Nähe der Ortschaften Nowogeorgijewka und Iwanowka im Gebiet Dnjepropetrowsk sowie Seljony Gai in der DVR ukrainische Einheiten getroffen. Der Gegner verlor dabei bis zu 190 Armeeangehörige. Vier gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, elf Wagen, ein Geschütz und ein Artillerieaufklärungsradar wurden unschädlich gemacht.
Der Truppenverband Dnjepr hat Personal und Technik des Gegners nahe den Ortschaften Malaja Tokmatschka und Nowoandrejewka im Gebiet Saporoschje sowie Antonowka und Ponjatowka im Gebiet Cherson getroffen. Die gegnerischen Personalverluste beziffert das Ministerium in Moskau auf mehr als 45 Kämpfer. Dabei wurden fünf Wagen, drei Geschütze, drei Anlagen der elektronischen Kampfführung und drei Munitionslager zerstört.
Ferner meldet die Behörde Luft-, Drohnen-, Raketen- und Artillerieangriffe auf ein Rekrutierungsbüro, einen Militärflugplatz, ein Reparaturwerk, Drohnenbasen und 132 Standorte mit ukrainischen Kämpfern. Die russische Luftabwehr hat in den vergangenen 24 Stunden sechs Lenkbomben und 349 Drohnen abgefangen.
Nach russischen Angaben hat die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar 2022 insgesamt verloren: 664 Flugzeuge, 283 Hubschrauber, 70.702 Drohnen, 619 Flugabwehrraketenkomplexe, 24.259 Kampfpanzer und andere Panzerfahrzeuge, 1.577 Mehrfachraketenwerfer sowie 27.576 Geschütze und Mörser.
Am 19.07. um 12:09 Uhr im "Ukrainekrieg Liveticker" von RTdeutsch
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Darstellungen der Nato-Seite sind mir keine bekannt - vielleicht kann, wenn jemand sowas hat, das auch mal reinstellen?! Wäre ja auch nicht ganz uninteressant ...
•NEUER BEITRAG12.08.2025, 21:50 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2)
Dies scheint mir eine Militärnachricht mit etwas größerer Bedeutung zu sein. Ich werde gleich in jedem Fall ein Schnäpschen darauf trinken. jW morgen:Alarm an Kiews östlicher Front
Ukraine-Krieg: Russischer Armee gelingt Durchbruch bei Pokrowsk im Donbass
Von Lars Lange
Kurz vor dem Treffen des US-amerikanischen mit dem russischen Präsidenten haben Moskaus Streitkräfte Anfang dieser Woche nördlich der ukrainischen Stadt Pokrowsk einen bedeutenden Durchbruch erzielt. Bestätigt ist eine Länge von 15 Kilometern, unbestätigte Berichte sprechen sogar von bis zu 19 Kilometern. Besonders gravierend ist dabei, dass die russischen Kräfte die sogenannte neue Donbasslinie durchstoßen haben – Kiews Verteidigungslinie in der Oblast Donezk. Diese Befestigungslinie wurde ursprünglich zum Schutz der Oblaste Charkiw im Norden und Dnipropetrowsk im Westen errichtet und liegt hinter Kramatorsk und Slowjansk.
Der Durchbruch hat unmittelbare operative Konsequenzen: Die strategisch wichtige Dobropillja-Kramatorsk-Autobahn wurde nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Quellen von russischen Kräften erreicht. Die ukrainische Militärführung hatte eine derartige Frontentwicklung offenbar nicht erwartet, die Verteidigungslinien waren auf andere Szenarien ausgerichtet. Die russische Offensive stützt sich nahezu vollständig auf Infanterieeinheiten. Mechanisierte Komponenten wurden bislang nicht beobachtet. Statt dessen setzten die Einheiten in den vergangenen Wochen Hunderte Motorräder und wahrscheinlich auch Fahrräder ein, um kontinuierlich Positionen weit hinter den ukrainischen Truppen zu gewinnen.
Die Angreifer nutzen dabei sogenannte Diversions- und Aufklärungsgruppen (DRG), kleine mobile Stoßtrupps für schnelle Vorstöße hinter feindliche Linien. Diese ein bis drei Mann starken Teams durchdringen Lücken in der ukrainischen Verteidigung und können sich zu größeren Einheiten von zwei bis drei Zügen ausweiten – ein Zug besteht aus bis zu 35 Mann. Diese bilden dann eine Art Brückenkopf, ohne Anzeichen für größeren gepanzerten Fahrzeugverkehr. Unterstützt wird der Vorstoß durch heftige Luftangriffe. Um die 1.300 Gleitbombeneinschläge zwischen Pokrowsk und Kostiantijniwka binnen eines Monats sind dokumentiert. Inzwischen seien Pokrowsk und Mirnograd fast vollständig eingekreist, teilte der Befehlshaber der Asow-Truppen in der Nationalgarde, Bogdan Krotewitsch, am Montag via Kurznachrichtendienst X mit. Andere Armeesprecher dementierten dies jedoch. Unbestätigten Berichte zufolge ist der potentielle Kessel um Pokrowsk an der engsten Stelle nur noch etwa sechs Kilometer breit.
Die Ukraine kämpft mit einem dramatischen Infanteriemangel. Als Gegenmaßnahme verlegte Kiew anscheinend die 92. Sturmbrigade von der Charkiw-Front und die 4. Nationalgarde »Rubisch« in das Durchbruchsgebiet. Diese Verstärkungen dürften jedoch nicht ausreichen. Zudem scheinen russische Streitkräfte Panzer für einen größeren Vorstoß bereitzustellen, sobald die ukrainischen Panzerabwehrgräben und Drohnenteams geschwächt sind. Die Verwendung von Motorrädern belegt also nicht, dass die russische Armee einen Panzermangel hat, sondern dass sie zur Zeit Geschwindigkeit priorisiert. Eine vollständige Abkehr von dieser Taktik der russischen Armee ist nicht zu erwarten, da die allgegenwärtige Bedrohung durch zunehmend autonome Drohnen jedes Vorgehen gepanzerter Kräfte sehr kostspielig macht.
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In der Wikipedia (Artikel "Pokrowsk-Offensive") liest sich das so. "Am 12. August 2025 drangen russische Truppen östlich von Pokrowsk mehr als 15 Kilometer in nördlicher Richtung vor und brachten dabei die Stadt Dobropillja in Bedrängnis. Das ukrainische Analystenteam DeepState, das als militärnah gilt, veröffentlichte bereits am 10. August erste Berichte über den russischen Vorstoß."
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Zum besseren Verständnis hier auch mal eine Karte mit dem Frontverlauf vom 17. November. Man beachte, wo Dobropillia liegt!
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•NEUER BEITRAG12.08.2025, 21:56 Uhr
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Lesen beim Klassenfeind - Die Zeit schreibt heute dazu:
Berichte über russischen Frontdurchbruch in Donezk
Russland soll laut militärnahen Quellen ein tiefer Vorstoß gelungen sein. Der Ukraine droht der Verlust großer Gebiete, die Asow-Brigade soll die Lage stabilisieren.
Von Alexander Eydlin
Aktualisiert am 12. August 2025, 10:51 Uhr
m Osten der Ukraine ist Russland laut Berichten ukrainischer Medien, Soldaten und Militärblogger ein tiefer Vorstoß hinter die ukrainischen Linien gelungen. Östlich der seit fast einem Jahr umkämpften Stadt Pokrowsk sollen russische Soldaten mehr als 15 Kilometer weit in nördlicher Richtung vorgestoßen sein und dort die Stadt Dobropillja bedrohen. Im Norden der Region Donezk entspricht der Vorstoß fast der Hälfte der Distanz von der aktuellen Frontlinie bis zur Nordgrenze des Gebiets, das Russland erklärtermaßen vollständig einnehmen will.
Das ukrainische Militär dementierte die Berichte zunächst. Russische sogenannte Aufklärungs- und Sabotagetrupps hätten zwar weit hinter ukrainische Linien kommen können, räumte das für den Frontabschnitt zuständige Militärkommando ein. Aber das bedeute nicht, dass sie diese Gebiete kontrollieren würden. Dazu, dass kleine russische Trupps von wenigen Soldaten hinter die ukrainischen Linien geraten, kommt es in den vergangenen Wochen laut Berichten von Militärbloggern immer häufiger, da viele ukrainische Befestigungen wegen Soldatenmangels nicht oder unzureichend bemannt sind.
Militärblogger warnen vor drohenden russischen Eroberungen
Das militärnahe ukrainische Analystenteam DeepState berichtete bereits am Sonntag von dem russischen Vorstoß. Demnach soll Russland die Siedlung Solotyj Kolodjas östlich von Dobropillja eingenommen haben und dort Truppen für weitere Angriffe sammeln. DeepState sprach von größeren Gruppen von Soldaten, die sich in weiteren Dörfern festgesetzt hätten. Ukrainische Medien zitierten zudem zahlreiche Berichte von Soldaten und Offizieren, die die Angaben von DeepState bestätigten. Demnach soll der Frontabschnitt personell besonders unterbesetzt gewesen sein.
Für die Ukraine ist der Ort des gemutmaßten Frontdurchbruchs gefährlich: Mit dem Vormarsch treibt Russland einen Keil zwischen die Frontabschnitte Pokrowsk und Kostjantyniwka 60 Kilometer weiter östlich. Zudem liegt Dobropillja knapp vor den hintersten ukrainischen Befestigungslinien, sodass zahlreiche vor ihnen liegende Befestigungsanlagen keinen Schutz mehr bieten würden, falls die Angaben stimmen.
Ein ähnlicher Vorstoß hatte im Frühjahr 2024 nachträglich die Einnahme von Tausenden Quadratkilometern durch Russland ermöglicht und zur Bildung der jetzigen Frontlinie geführt. Damals hatte Russland nach der Eroberung der Frontstadt Awdijiwka nordöstlich von ihr eine schlecht organisierte Rotation ukrainischer Truppen für einen tiefen Vorstoß auf die Siedlung Otscheretyne ausgenutzt. Von dort aus eroberte die russische Armee in den Folgemonaten das Gebiet bis zum südlichen Stadtrand von Pokrowsk. Ein großer Teil des russischen Vormarschs seit vergangenem Sommer geht somit auf den Vorstoß bei Otscheretyne zurück. Vor einem ähnlichen Szenario warnen die ukrainischen Militärblogger auch jetzt.
Das Institute for the Study of War (ISW) teilte in seinem jüngsten Lagebericht mit, es sei noch zu früh, um von einem Durchbruch zu sprechen. Das Szenario sei aber möglich. Das ISW geht davon aus, dass der russische Vorstoß mindestens halb so tief ist, wie es die ukrainischen Militärblogger berichten. Von dem Institut zitierte russische Militärquellen bezeichnen das Gebiet, in das Russland vorgestoßen sein soll, teilweise als "graue Zone", die noch umkämpft sei.
Es sei "voreilig", den russischen Vormarsch als "Durchbruch" zu bezeichnen, schrieben die ISW-Experten. Derzeit handle es sich noch um einen taktischen Vorteil, den Russland für sich geschaffen habe – und den in einen operativen Durchbruch umzumünzen, die russische Armee in den kommenden Tagen versuchen dürfte. Auch das ISW hob dabei die Parallele zum Vorstoß auf Otscheretyne im vergangenen Frühjahr hervor.
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Berichte über russischen Frontdurchbruch in Donezk
Russland soll laut militärnahen Quellen ein tiefer Vorstoß gelungen sein. Der Ukraine droht der Verlust großer Gebiete, die Asow-Brigade soll die Lage stabilisieren.
Von Alexander Eydlin
Aktualisiert am 12. August 2025, 10:51 Uhr
m Osten der Ukraine ist Russland laut Berichten ukrainischer Medien, Soldaten und Militärblogger ein tiefer Vorstoß hinter die ukrainischen Linien gelungen. Östlich der seit fast einem Jahr umkämpften Stadt Pokrowsk sollen russische Soldaten mehr als 15 Kilometer weit in nördlicher Richtung vorgestoßen sein und dort die Stadt Dobropillja bedrohen. Im Norden der Region Donezk entspricht der Vorstoß fast der Hälfte der Distanz von der aktuellen Frontlinie bis zur Nordgrenze des Gebiets, das Russland erklärtermaßen vollständig einnehmen will.
Das ukrainische Militär dementierte die Berichte zunächst. Russische sogenannte Aufklärungs- und Sabotagetrupps hätten zwar weit hinter ukrainische Linien kommen können, räumte das für den Frontabschnitt zuständige Militärkommando ein. Aber das bedeute nicht, dass sie diese Gebiete kontrollieren würden. Dazu, dass kleine russische Trupps von wenigen Soldaten hinter die ukrainischen Linien geraten, kommt es in den vergangenen Wochen laut Berichten von Militärbloggern immer häufiger, da viele ukrainische Befestigungen wegen Soldatenmangels nicht oder unzureichend bemannt sind.
Militärblogger warnen vor drohenden russischen Eroberungen
Das militärnahe ukrainische Analystenteam DeepState berichtete bereits am Sonntag von dem russischen Vorstoß. Demnach soll Russland die Siedlung Solotyj Kolodjas östlich von Dobropillja eingenommen haben und dort Truppen für weitere Angriffe sammeln. DeepState sprach von größeren Gruppen von Soldaten, die sich in weiteren Dörfern festgesetzt hätten. Ukrainische Medien zitierten zudem zahlreiche Berichte von Soldaten und Offizieren, die die Angaben von DeepState bestätigten. Demnach soll der Frontabschnitt personell besonders unterbesetzt gewesen sein.
Für die Ukraine ist der Ort des gemutmaßten Frontdurchbruchs gefährlich: Mit dem Vormarsch treibt Russland einen Keil zwischen die Frontabschnitte Pokrowsk und Kostjantyniwka 60 Kilometer weiter östlich. Zudem liegt Dobropillja knapp vor den hintersten ukrainischen Befestigungslinien, sodass zahlreiche vor ihnen liegende Befestigungsanlagen keinen Schutz mehr bieten würden, falls die Angaben stimmen.
Ein ähnlicher Vorstoß hatte im Frühjahr 2024 nachträglich die Einnahme von Tausenden Quadratkilometern durch Russland ermöglicht und zur Bildung der jetzigen Frontlinie geführt. Damals hatte Russland nach der Eroberung der Frontstadt Awdijiwka nordöstlich von ihr eine schlecht organisierte Rotation ukrainischer Truppen für einen tiefen Vorstoß auf die Siedlung Otscheretyne ausgenutzt. Von dort aus eroberte die russische Armee in den Folgemonaten das Gebiet bis zum südlichen Stadtrand von Pokrowsk. Ein großer Teil des russischen Vormarschs seit vergangenem Sommer geht somit auf den Vorstoß bei Otscheretyne zurück. Vor einem ähnlichen Szenario warnen die ukrainischen Militärblogger auch jetzt.
Das Institute for the Study of War (ISW) teilte in seinem jüngsten Lagebericht mit, es sei noch zu früh, um von einem Durchbruch zu sprechen. Das Szenario sei aber möglich. Das ISW geht davon aus, dass der russische Vorstoß mindestens halb so tief ist, wie es die ukrainischen Militärblogger berichten. Von dem Institut zitierte russische Militärquellen bezeichnen das Gebiet, in das Russland vorgestoßen sein soll, teilweise als "graue Zone", die noch umkämpft sei.
Es sei "voreilig", den russischen Vormarsch als "Durchbruch" zu bezeichnen, schrieben die ISW-Experten. Derzeit handle es sich noch um einen taktischen Vorteil, den Russland für sich geschaffen habe – und den in einen operativen Durchbruch umzumünzen, die russische Armee in den kommenden Tagen versuchen dürfte. Auch das ISW hob dabei die Parallele zum Vorstoß auf Otscheretyne im vergangenen Frühjahr hervor.
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•NEUER BEITRAG12.08.2025, 22:00 Uhr
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Asow-Korps soll Lage stabilisieren
Darauf, dass das ukrainische Militär die Lage trotz des Dementis des örtlichen Armeekommandos ernst nimmt, deutet die Entsendung des Asow-Korps in das Gebiet. Der Verband habe "vor wenigen Tagen (…) eine bestimmte Verteidigungslinie" in der Region besetzt, teilte er mit. Das Korps habe den Auftrag, "in einem bestimmten Gebiet gegnerische Kräfte zu blockieren".
Einem Korps gehören in der Regel Zehntausende Soldaten an. In der Ukraine sind solche Großverbände erst kürzlich eingeführt worden. Das Asow-Korps dürfte daher eher weniger, aber dennoch einige Tausend Soldaten umfassen. Wie viele von ihnen tatsächlich in Pokrowsk im Einsatz sind, kann nicht abgeleitet werden, da ukrainische Verbände ihre Einheiten häufig breit verteilen.
Letzteres ist wiederum aus Sicht von Beobachtern ein Problem für die Verteidiger. Gerade die unzureichende Bemannung von Befestigungsanlagen könne dazu führen, dass diese einen falschen Eindruck davon vermittelten, wie geschützt bestimmte frontnahe Gebiete sind. Die Ukraine hatte nach dem Scheitern ihrer Gegenoffensive 2023 begonnen, entlang der Front große Verteidigungsanlagen zu errichten, um den im Herbst 2023 wieder begonnenen russischen Vormarsch abzubremsen.
Auf Dauer werden viele der Anlagen dennoch von Russland eingenommen und von russischen Soldaten als Schutz genutzt. Die hinterste große Anlage verläuft entlang der Grenzen der Region Donezk – also weit hinter Großstädten wie Kramatorsk und Slowjansk, die Russland bislang nicht erobern konnte. Mit dem Vorstoß östlich von Pokrowsk kommt Russland dieser Linie nahe. Dadurch gerät der sogenannte "Festungsgürtel" in der Ostukraine, wie die schweren Befestigungsanlagen um Kramatorsk und Slowjansk bezeichnet werden, in die Gefahr eines Angriffs von zwei Seiten.
Angriff vor Treffen von Putin und Trump
Auffällig ist dabei auch der Zeitpunkt des Angriffs. Am Freitag trifft sich der russische Staatschef Wladimir Putin mit dem US-Präsidenten Donald Trump in Alaska, wo er mit ihm über eine Waffenruhe in der Ukraine sprechen will. Als Bedingung nennt Putin dabei unter anderem einen vollständigen Rückzug der Ukraine aus Donezk.
Die Regierung in Kyjiw lehnt das vehement ab. Ihre Militärs und auch zahlreiche internationale Beobachter sind der Ansicht, dass Russland noch lange bräuchte, um die von Putin geforderten Gebiete zu erobern. Mit einem Angriff, der die Verteidigung der noch nicht besetzten Gebiete in Donezk erschwert, könnte Putin den Druck auf die Ukraine gezielt vor den Gesprächen mit Trump erhöhen wollen.
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Asow-Korps soll Lage stabilisieren
Darauf, dass das ukrainische Militär die Lage trotz des Dementis des örtlichen Armeekommandos ernst nimmt, deutet die Entsendung des Asow-Korps in das Gebiet. Der Verband habe "vor wenigen Tagen (…) eine bestimmte Verteidigungslinie" in der Region besetzt, teilte er mit. Das Korps habe den Auftrag, "in einem bestimmten Gebiet gegnerische Kräfte zu blockieren".
Einem Korps gehören in der Regel Zehntausende Soldaten an. In der Ukraine sind solche Großverbände erst kürzlich eingeführt worden. Das Asow-Korps dürfte daher eher weniger, aber dennoch einige Tausend Soldaten umfassen. Wie viele von ihnen tatsächlich in Pokrowsk im Einsatz sind, kann nicht abgeleitet werden, da ukrainische Verbände ihre Einheiten häufig breit verteilen.
Letzteres ist wiederum aus Sicht von Beobachtern ein Problem für die Verteidiger. Gerade die unzureichende Bemannung von Befestigungsanlagen könne dazu führen, dass diese einen falschen Eindruck davon vermittelten, wie geschützt bestimmte frontnahe Gebiete sind. Die Ukraine hatte nach dem Scheitern ihrer Gegenoffensive 2023 begonnen, entlang der Front große Verteidigungsanlagen zu errichten, um den im Herbst 2023 wieder begonnenen russischen Vormarsch abzubremsen.
Auf Dauer werden viele der Anlagen dennoch von Russland eingenommen und von russischen Soldaten als Schutz genutzt. Die hinterste große Anlage verläuft entlang der Grenzen der Region Donezk – also weit hinter Großstädten wie Kramatorsk und Slowjansk, die Russland bislang nicht erobern konnte. Mit dem Vorstoß östlich von Pokrowsk kommt Russland dieser Linie nahe. Dadurch gerät der sogenannte "Festungsgürtel" in der Ostukraine, wie die schweren Befestigungsanlagen um Kramatorsk und Slowjansk bezeichnet werden, in die Gefahr eines Angriffs von zwei Seiten.
Angriff vor Treffen von Putin und Trump
Auffällig ist dabei auch der Zeitpunkt des Angriffs. Am Freitag trifft sich der russische Staatschef Wladimir Putin mit dem US-Präsidenten Donald Trump in Alaska, wo er mit ihm über eine Waffenruhe in der Ukraine sprechen will. Als Bedingung nennt Putin dabei unter anderem einen vollständigen Rückzug der Ukraine aus Donezk.
Die Regierung in Kyjiw lehnt das vehement ab. Ihre Militärs und auch zahlreiche internationale Beobachter sind der Ansicht, dass Russland noch lange bräuchte, um die von Putin geforderten Gebiete zu erobern. Mit einem Angriff, der die Verteidigung der noch nicht besetzten Gebiete in Donezk erschwert, könnte Putin den Druck auf die Ukraine gezielt vor den Gesprächen mit Trump erhöhen wollen.
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•NEUER BEITRAG13.08.2025, 16:51 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2)
Das letzte ntv-Interview mit Oberst Reisner lohnt sich zu lesen:Reisners Blick auf die Front
"Falls die Russen den Donbass bekommen, hätten sie drei Vorteile"
11.08.2025, 19:14 Uhr
US-Präsident Trump könnte Kiew nach dem Gipfel in Alaska militärisch fallen lassen. Dann würden der Ukraine Rüstungsgüter und Aufklärungsdaten fehlen, sagt Oberst Reisner. Sie könnte sich zu einem Diktatfrieden gezwungen sehen. Die Russen würden in diesem Fall besonders vom Donbass profitieren.
ntv.de: US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass die Ukraine für Friedensverhandlungen zu einem "Gebietstausch" mit den Russen bereit sein müsse. Welche ukrainischen Gebiete meint Trump?
Markus Reisner: Es ist noch nicht zu 100 Prozent klar, wie genau die Bedingungen sich darstellen. Es hat schon einige Irritationen gegeben. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff ist aus Moskau wohl mit einer Botschaft zurückgekommen und hat sich mit den Europäern ausgetauscht. Aber bislang ist unklar, was genau besprochen worden ist. Ein außenpolitischer Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, hat das Gespräch mit Witkoff jedenfalls positiv bewertet. Die Russen dürften es also aus ihrer Sicht geschafft haben, Witkoff ihre wesentlichen Forderungen zumindest auf den Tisch zu legen.
Sie meinen Putins Forderung, Russland sollten fünf teilweise besetzte, ukrainische Regionen zugesprochen werden?
Putin geht es die ganze Zeit um die fünf Regionen Luhansk und Donezk im Donbas, die Halbinsel Krim sowie Saporischschja und Cherson. Die zwei Letztgenannten sollen zumindest teilweise den Russen zufallen, der Rest gänzlich. Das liegt jetzt auf dem Tisch. Wenn man von "Gebietstausch" redet und die fünf Regionen Russland zugesprochen werden sollen, dann bleibt eigentlich kaum etwas übrig, das die Russen im Gegenzug anbieten könnten. Es gibt nur noch die Region von Charkiw bis fast nach Kupjansk. Dort sind die Russen teilweise bei Sumy und Charkiw über die Grenze vorgestoßen. Dieses Gebiet könnten Sie theoretisch zurückgeben. Aber das sind geringe Flächen im Vergleich zu dem, was die Russen bekommen würden, wenn sie die beiden Provinzen Luhansk und Donezk zur Gänze hätten.
Es kursiert noch eine andere Version von Witkoffs Aussagen gegenüber europäischen Regierungsbeamten. Demnach wäre ein Rückzug Russlands auch aus Saporischschja und Cherson denkbar. Für wie wahrscheinlich halten Sie das?
Das halte ich für unwahrscheinlich. Hier geht es konkret um den Verlauf des Flusses Dnepr. Im Moment haben die Russen jene Teile des Oblasts Cherson im Besitz, die sich südlich des Dnepr befinden - und alles nördlich des Flusses ist in ukrainischem Besitz. Würden die Russen sich aus Cherson zur Gänze zurückziehen, könnten die Ukrainer auf der anderen Seite des Flusses übertreten. Das würde sie in eine günstigere Position bringen für zukünftige militärische Rückeroberungsversuche. Das wird Russland kaum zulassen. Bei Saporischschja ist es etwas anders. Auch diese Region wird zwar teilweise getrennt durch den Fluss Dnepr - aber dort gibt es auch den Landanteil ostwärts des Flusses, der 2023 schon heftig umkämpft war. Dort haben die Ukrainer versucht, während ihrer damaligen Sommeroffensive vorzustoßen. Ohne Erfolg. Deshalb ist es genauso unwahrscheinlich, dass die Russen Saporischschja aufgeben.
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•NEUER BEITRAG13.08.2025, 16:56 Uhr
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Besonders Luhansk und Donezk sind militärisch wichtig für die Ukraine. Welchen Vorteil hätte Russland, wenn der Donbass aufgegeben würde von den Ukrainern?
Falls die Russen den Donbass bekommen, hätten sie drei Vorteile. Erstens ist Russland als Aggressor in die Ukraine einmarschiert und würde nun, im vierten Jahr des Krieges, dafür belohnt werden. Dieses Signal wäre für Putin wichtig, denn er kann es für die eigene Bevölkerung nutzen, im Sinne von: Die Opfer waren nicht umsonst - wir haben jetzt das bekommen, was uns zusteht. Aus diesem Grund hat Russland diese Regionen bereits als Teil des russischen Staatsgebietes in die Verfassung aufgenommen. Das heißt, aus der russischen Sicht kämpfen die Russen um die Inbesitznahme des Territoriums, das ihnen gemäß Verfassung zusteht. Das ist das russische Narrativ. Das betone ich hier aber nur, damit man das einordnen kann.
Welche Vorteile gibt es noch?
Abgesehen von Putins Propaganda-Erfolg wäre der Donbass zweitens wirtschaftlich eine interessante Region für die Russen. Das belegt etwa der Schlagabtausch zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Trump hinsichtlich dieses Deals für den Rohstoffabbau. Da ging es vor allem um den Donbass und die dortigen Bergbaugebiete. Und drittens wäre der Donbass rein militärisch für Russland ein enormer Gewinn. Die Russen würden mit einem Schlag hinter die letzten Verteidigungsstellungen der Ukraine kommen. Die Ukraine baut im Donbass gerade eine weitere Verteidigungsstellung in der Tiefe aus. Falls die Russen den Donbass bekommen, könnten sie vormarschieren und würden vor dem offenen Land stehen. In einer weiteren militärischen Aktion könnten die Russen dann ungehindert in Richtung Westen vorstoßen.
Also würden sich die Russen dadurch Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte des Krieges ersparen.
Davon kann man ausgehen. Denn es wird momentan nicht von Friedensverhandlungen geredet, sondern von einem Kompromiss, der auf dem Tisch liegt und von Trump als Waffenstillstand verkauft wird. Das erinnert an die Situation in Nord- und Südkorea 1953, wo der Konflikt erst nach langen und zähen Verhandlungen eingefroren wurde. Dieser Zustand dauert bis heute an. Es wurde kein Friedensvertrag unterzeichnet. Was auch aufhorchen lässt: US-Vize-Präsident JD Vance sagte bereits, die Amerikaner hätten kein Interesse mehr an diesem Krieg in der Ukraine und haben die Finanzierung dieses Krieges im Prinzip eingestellt. Er fügte hinzu: Falls die Europäer die Initiative ergreifen wollten, dann sollen sie das tun. Sie könnten dann in den USA Waffen kaufen.
Was wäre das Worst-Case-Szenario nach dem Gipfel in Alaska?
Das Worst-Case-Szenario wäre, dass die USA sich zur Gänze von der Ukraine abwenden. Die nachrichtendienstliche und geheimdienstliche Unterstützung der USA mit Aufklärungsdaten ist entscheidend für das Lagebild, das die Ukraine hat. Wenn die USA wegfallen, müsste Europa in die Bresche springen. Europa ist aber offensichtlich nicht in der Lage, die Ukraine in ausreichendem Maß zu unterstützen, ob im geheimdienstlichen Bereich oder auch bei der Waffenhilfe. Das zeigt der Umstand, dass die Europäer bei den Amerikanern Waffen kaufen müssen, die sie den Ukrainern zur Verfügung stellen, weil sie selbst nicht in der Lage sind, diese zu fertigen. Durch einen Wegfall der USA müsste die Ukraine zwangsläufig ihre Strategien anpassen. Sie würde unter Umständen gezwungen sein, Putins Diktatfrieden anzunehmen. Das bedeutet im schlimmsten Fall: Die Ukraine, so wie wir sie heute kennen, würde nicht mehr bestehen.
Muss die Ukraine den Diktatfrieden wirklich annehmen? Könnte sie nicht einfach weiterkämpfen, mit weniger Ressourcen?
Die Ukraine hat schon gesagt, sie würde weiterkämpfen. Einige Nato-Staaten in Europa haben ihr dafür bereits Unterstützung zugesichert. Aber besonders im Bereich der Aufklärungsdaten und potenten Waffensystemen ist Europa nicht in der Lage, das zu kompensieren, was die USA gerade tun. Auch die Ukraine kann das nicht kompensieren, obwohl sie ihre Rüstungsproduktion hochgefahren hat und zum Beispiel massenhaft Drohnen herstellt. Die Europäer müssen gegenüber der Ukraine ehrlich sein, wenn sie das Land nicht ausreichend unterstützen können.
Also ist ein Diktatfrieden wahrscheinlicher?
Es wäre bitter, diesen sogenannten Waffenstillstand anzunehmen, unter den oben genannten Bedingungen. Aber die Ukraine muss abwägen. Das Fegefeuer des Abnutzungskrieges würde sonst weitergehen, zuungunsten der Ukraine. Weitere Soldaten könnten fallen, Hunderttausende von ihnen. Die Amerikaner sähen teilnahmslos zu und die Europäer wären nicht in der Lage oder gar Willens, etwas dagegen zu tun. Und Russland würde sich langfristig mit den fünf Regionen nicht zufriedengeben.
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Besonders Luhansk und Donezk sind militärisch wichtig für die Ukraine. Welchen Vorteil hätte Russland, wenn der Donbass aufgegeben würde von den Ukrainern?
Falls die Russen den Donbass bekommen, hätten sie drei Vorteile. Erstens ist Russland als Aggressor in die Ukraine einmarschiert und würde nun, im vierten Jahr des Krieges, dafür belohnt werden. Dieses Signal wäre für Putin wichtig, denn er kann es für die eigene Bevölkerung nutzen, im Sinne von: Die Opfer waren nicht umsonst - wir haben jetzt das bekommen, was uns zusteht. Aus diesem Grund hat Russland diese Regionen bereits als Teil des russischen Staatsgebietes in die Verfassung aufgenommen. Das heißt, aus der russischen Sicht kämpfen die Russen um die Inbesitznahme des Territoriums, das ihnen gemäß Verfassung zusteht. Das ist das russische Narrativ. Das betone ich hier aber nur, damit man das einordnen kann.
Welche Vorteile gibt es noch?
Abgesehen von Putins Propaganda-Erfolg wäre der Donbass zweitens wirtschaftlich eine interessante Region für die Russen. Das belegt etwa der Schlagabtausch zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Trump hinsichtlich dieses Deals für den Rohstoffabbau. Da ging es vor allem um den Donbass und die dortigen Bergbaugebiete. Und drittens wäre der Donbass rein militärisch für Russland ein enormer Gewinn. Die Russen würden mit einem Schlag hinter die letzten Verteidigungsstellungen der Ukraine kommen. Die Ukraine baut im Donbass gerade eine weitere Verteidigungsstellung in der Tiefe aus. Falls die Russen den Donbass bekommen, könnten sie vormarschieren und würden vor dem offenen Land stehen. In einer weiteren militärischen Aktion könnten die Russen dann ungehindert in Richtung Westen vorstoßen.
Also würden sich die Russen dadurch Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte des Krieges ersparen.
Davon kann man ausgehen. Denn es wird momentan nicht von Friedensverhandlungen geredet, sondern von einem Kompromiss, der auf dem Tisch liegt und von Trump als Waffenstillstand verkauft wird. Das erinnert an die Situation in Nord- und Südkorea 1953, wo der Konflikt erst nach langen und zähen Verhandlungen eingefroren wurde. Dieser Zustand dauert bis heute an. Es wurde kein Friedensvertrag unterzeichnet. Was auch aufhorchen lässt: US-Vize-Präsident JD Vance sagte bereits, die Amerikaner hätten kein Interesse mehr an diesem Krieg in der Ukraine und haben die Finanzierung dieses Krieges im Prinzip eingestellt. Er fügte hinzu: Falls die Europäer die Initiative ergreifen wollten, dann sollen sie das tun. Sie könnten dann in den USA Waffen kaufen.
Was wäre das Worst-Case-Szenario nach dem Gipfel in Alaska?
Das Worst-Case-Szenario wäre, dass die USA sich zur Gänze von der Ukraine abwenden. Die nachrichtendienstliche und geheimdienstliche Unterstützung der USA mit Aufklärungsdaten ist entscheidend für das Lagebild, das die Ukraine hat. Wenn die USA wegfallen, müsste Europa in die Bresche springen. Europa ist aber offensichtlich nicht in der Lage, die Ukraine in ausreichendem Maß zu unterstützen, ob im geheimdienstlichen Bereich oder auch bei der Waffenhilfe. Das zeigt der Umstand, dass die Europäer bei den Amerikanern Waffen kaufen müssen, die sie den Ukrainern zur Verfügung stellen, weil sie selbst nicht in der Lage sind, diese zu fertigen. Durch einen Wegfall der USA müsste die Ukraine zwangsläufig ihre Strategien anpassen. Sie würde unter Umständen gezwungen sein, Putins Diktatfrieden anzunehmen. Das bedeutet im schlimmsten Fall: Die Ukraine, so wie wir sie heute kennen, würde nicht mehr bestehen.
Muss die Ukraine den Diktatfrieden wirklich annehmen? Könnte sie nicht einfach weiterkämpfen, mit weniger Ressourcen?
Die Ukraine hat schon gesagt, sie würde weiterkämpfen. Einige Nato-Staaten in Europa haben ihr dafür bereits Unterstützung zugesichert. Aber besonders im Bereich der Aufklärungsdaten und potenten Waffensystemen ist Europa nicht in der Lage, das zu kompensieren, was die USA gerade tun. Auch die Ukraine kann das nicht kompensieren, obwohl sie ihre Rüstungsproduktion hochgefahren hat und zum Beispiel massenhaft Drohnen herstellt. Die Europäer müssen gegenüber der Ukraine ehrlich sein, wenn sie das Land nicht ausreichend unterstützen können.
Also ist ein Diktatfrieden wahrscheinlicher?
Es wäre bitter, diesen sogenannten Waffenstillstand anzunehmen, unter den oben genannten Bedingungen. Aber die Ukraine muss abwägen. Das Fegefeuer des Abnutzungskrieges würde sonst weitergehen, zuungunsten der Ukraine. Weitere Soldaten könnten fallen, Hunderttausende von ihnen. Die Amerikaner sähen teilnahmslos zu und die Europäer wären nicht in der Lage oder gar Willens, etwas dagegen zu tun. Und Russland würde sich langfristig mit den fünf Regionen nicht zufriedengeben.
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•NEUER BEITRAG13.08.2025, 17:01 Uhr
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Was wäre das nächste Ziel der Russen?
Aus meiner Sicht ist das Ziel der Russen nach wie vor, mindestens bis zum Dnepr vorzustoßen und vielleicht auch Odessa einzunehmen. Den Vorstoß zum Dnepr bräuchten sie, um eine Pufferzone Richtung Moskau auszubauen. Denn die Ukrainer greifen Ziele in Russland mit ihren weitreichenden Drohnen an. Die Drohnen werden vor allem abgefeuert aus den Regionen nordöstlich von Kiew. Falls die Russen dieses Gebiet einnehmen würden, könnten sie die Pufferzone in Richtung Westen ausbauen.
Wenn wir den Blick auf die Front heute werfen: Im Donbass toben heftige Kämpfe, vor allem um die Städte Kupjansk, Sewersk, Kostjantynivka, Pokrowsk und Nowopawliwka.
Genau das sind die fünf Hotspots. Ich unterteile die Frontlinie immer in drei Abschnitte: der Nordabschnitt, der Mittelabschnitt und der Südabschnitt. Im Norden und im Süden versuchen die Russen, die Ukrainer zu binden, damit sie ihre Kräfte nicht verschieben können. Das sieht man zum Beispiel im Raum Cherson, wo die Russen massiv ihre Angriffsanstrengungen erhöht haben. Aber das Schwergewicht der russischen Anstrengungen ist der mittlere Abschnitt. Dort gibt es diese Räume Kupjansk, Sewersk, Kostjantynivka, Pokrowsk und Nowopawliwka. Kupjansk ist eine größere Stadt, die von den Russen gerade aus der westlichen Richtung angegriffen wird. Sie ist von allen fünf Städten diejenige, die am weitesten im Osten liegt.
Wie sieht es rund um die anderen Städte aus?
Zwischen Kostjantynivka und Pokrowsk ist es den Russen gelungen, einen Durchbruch zu erzielen, der teilweise von ukrainischen Verteidigungsstellungen aufgefangen wurde, aber immer noch an Raum gewinnt. Ein russischer Vorstoß zehn Kilometer nördlich von Pokrowsk zielt auf die wichtigsten Versorgungsrouten der ukrainischen Streitkräfte in diesem Raum. Falls die Russen diese Versorgungsrouten endgültig unterbrechen, wird es schwierig, die Stadt weiter zu halten. Dann würde nicht nur der Nachschub fehlen, es wäre auch keine Versorgung von Verwundeten mehr möglich. Das leitet meistens die Besitznahme von Städten ein.
Das heißt, wenn die Versorgungslinie gekappt wird, ist Pokrowsk faktisch eingenommen.
Aus meiner Sicht ist Pokrowsk schon dabei, zu fallen. Die Russen bringen trotz ihrer Verluste immer wieder kleinere Gruppen von Soldaten in die Stadt hinein. Dasselbe ist bei Kostjantynivka der Fall. Wir haben im Donbass nicht eine wirkliche Frontlinie mit Schützengräben, die sich gegenüberliegen, sondern vor allem Graubereiche. Die Ukrainer verteidigen sich, weil sie personell so ausgedünnt sind, aus kleinen Stützpunkten heraus. Zwischen den Stützpunkten gibt es große Abstände von oft mehreren Kilometern. Auch die Russen müssen wiederum aufgrund der Bedrohung durch die ukrainischen Drohnen in kleinen Trupps vormarschieren. Das heißt, wo auch immer sich eine Lücke auftut, können die Russen durchschlüpfen. Die Ukrainer sagen: Die Russen sind wie Wasser, sie kommen durch jede Ritze - und damit auch hinter die ukrainischen Stützpunkte.
Wenn man sich vorstellt, wie die Ukrainer auf einem Stützpunkt stehen und nicht wissen, ob ihnen der Feind schon im Nacken sitzt - wie lange können sie diese Verteidigungstaktik aufrechterhalten?
Das ist das Schwierige an der Situation. Jeder Stützpunkt, der für sich alleine kämpft, ob er nur drei Mann umfasst oder einen ganzen Zug mit bis zu 30 Mann, kann nur so lange kämpfen, bis ihm Munition, Nahrung und Wasser ausgehen. Wasser ist jetzt in der heißen Jahreszeit ein besonderes Thema. Und wenn sie ihre Munition auf dem Stützpunkt verschossen haben werden, müssen die ukrainischen Soldaten eine Entscheidung treffen: Gehen Sie zurück oder bleiben Sie und riskieren Sie, dass die Russen sie gefangen nehmen? In Pokrowsk haben die Ukrainer begonnen, kleine Trupps aus der Stadt zurückzuziehen, weil sie vermeiden möchten, dass größere Verbände eingekesselt werden.
Haben die Ukrainer überhaupt eine Chance, diese sehr breite Front anders zu verteidigen als mit kleinen Stützpunkten?
Die Ukraine kann diese Art und Weise nicht erfolgreich weiterführen. Sie müsste stattdessen den Angriffsschwung des Gegners unterbrechen. Und das kann sie nur, indem sie auf die Tiefe des Gegners wirkt - das heißt: auf die Tiefe der russischen Kräfte, auf die dortigen Logistik-Knotenpunkte, Versorgungslinien und Gefechtsstände. Die Ukraine versucht es bereits zum Teil. Es gab in den letzten 14 Tagen insgesamt 13 erfolgreiche Angriffe ukrainischer Kräfte auf für Russen wichtige Eisenbahnlinien. Aber der Erfolg solcher Angriffe lässt sich noch nicht messen. Es kann sein, dass er sich erst nach Wochen oder Monaten einstellt. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Die Russen können bislang weiter vormarschieren, von Tag zu Tag ein bisschen schneller.
Mit Markus Reisner sprach Lea Verstl
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Was wäre das nächste Ziel der Russen?
Aus meiner Sicht ist das Ziel der Russen nach wie vor, mindestens bis zum Dnepr vorzustoßen und vielleicht auch Odessa einzunehmen. Den Vorstoß zum Dnepr bräuchten sie, um eine Pufferzone Richtung Moskau auszubauen. Denn die Ukrainer greifen Ziele in Russland mit ihren weitreichenden Drohnen an. Die Drohnen werden vor allem abgefeuert aus den Regionen nordöstlich von Kiew. Falls die Russen dieses Gebiet einnehmen würden, könnten sie die Pufferzone in Richtung Westen ausbauen.
Wenn wir den Blick auf die Front heute werfen: Im Donbass toben heftige Kämpfe, vor allem um die Städte Kupjansk, Sewersk, Kostjantynivka, Pokrowsk und Nowopawliwka.
Genau das sind die fünf Hotspots. Ich unterteile die Frontlinie immer in drei Abschnitte: der Nordabschnitt, der Mittelabschnitt und der Südabschnitt. Im Norden und im Süden versuchen die Russen, die Ukrainer zu binden, damit sie ihre Kräfte nicht verschieben können. Das sieht man zum Beispiel im Raum Cherson, wo die Russen massiv ihre Angriffsanstrengungen erhöht haben. Aber das Schwergewicht der russischen Anstrengungen ist der mittlere Abschnitt. Dort gibt es diese Räume Kupjansk, Sewersk, Kostjantynivka, Pokrowsk und Nowopawliwka. Kupjansk ist eine größere Stadt, die von den Russen gerade aus der westlichen Richtung angegriffen wird. Sie ist von allen fünf Städten diejenige, die am weitesten im Osten liegt.
Wie sieht es rund um die anderen Städte aus?
Zwischen Kostjantynivka und Pokrowsk ist es den Russen gelungen, einen Durchbruch zu erzielen, der teilweise von ukrainischen Verteidigungsstellungen aufgefangen wurde, aber immer noch an Raum gewinnt. Ein russischer Vorstoß zehn Kilometer nördlich von Pokrowsk zielt auf die wichtigsten Versorgungsrouten der ukrainischen Streitkräfte in diesem Raum. Falls die Russen diese Versorgungsrouten endgültig unterbrechen, wird es schwierig, die Stadt weiter zu halten. Dann würde nicht nur der Nachschub fehlen, es wäre auch keine Versorgung von Verwundeten mehr möglich. Das leitet meistens die Besitznahme von Städten ein.
Das heißt, wenn die Versorgungslinie gekappt wird, ist Pokrowsk faktisch eingenommen.
Aus meiner Sicht ist Pokrowsk schon dabei, zu fallen. Die Russen bringen trotz ihrer Verluste immer wieder kleinere Gruppen von Soldaten in die Stadt hinein. Dasselbe ist bei Kostjantynivka der Fall. Wir haben im Donbass nicht eine wirkliche Frontlinie mit Schützengräben, die sich gegenüberliegen, sondern vor allem Graubereiche. Die Ukrainer verteidigen sich, weil sie personell so ausgedünnt sind, aus kleinen Stützpunkten heraus. Zwischen den Stützpunkten gibt es große Abstände von oft mehreren Kilometern. Auch die Russen müssen wiederum aufgrund der Bedrohung durch die ukrainischen Drohnen in kleinen Trupps vormarschieren. Das heißt, wo auch immer sich eine Lücke auftut, können die Russen durchschlüpfen. Die Ukrainer sagen: Die Russen sind wie Wasser, sie kommen durch jede Ritze - und damit auch hinter die ukrainischen Stützpunkte.
Wenn man sich vorstellt, wie die Ukrainer auf einem Stützpunkt stehen und nicht wissen, ob ihnen der Feind schon im Nacken sitzt - wie lange können sie diese Verteidigungstaktik aufrechterhalten?
Das ist das Schwierige an der Situation. Jeder Stützpunkt, der für sich alleine kämpft, ob er nur drei Mann umfasst oder einen ganzen Zug mit bis zu 30 Mann, kann nur so lange kämpfen, bis ihm Munition, Nahrung und Wasser ausgehen. Wasser ist jetzt in der heißen Jahreszeit ein besonderes Thema. Und wenn sie ihre Munition auf dem Stützpunkt verschossen haben werden, müssen die ukrainischen Soldaten eine Entscheidung treffen: Gehen Sie zurück oder bleiben Sie und riskieren Sie, dass die Russen sie gefangen nehmen? In Pokrowsk haben die Ukrainer begonnen, kleine Trupps aus der Stadt zurückzuziehen, weil sie vermeiden möchten, dass größere Verbände eingekesselt werden.
Haben die Ukrainer überhaupt eine Chance, diese sehr breite Front anders zu verteidigen als mit kleinen Stützpunkten?
Die Ukraine kann diese Art und Weise nicht erfolgreich weiterführen. Sie müsste stattdessen den Angriffsschwung des Gegners unterbrechen. Und das kann sie nur, indem sie auf die Tiefe des Gegners wirkt - das heißt: auf die Tiefe der russischen Kräfte, auf die dortigen Logistik-Knotenpunkte, Versorgungslinien und Gefechtsstände. Die Ukraine versucht es bereits zum Teil. Es gab in den letzten 14 Tagen insgesamt 13 erfolgreiche Angriffe ukrainischer Kräfte auf für Russen wichtige Eisenbahnlinien. Aber der Erfolg solcher Angriffe lässt sich noch nicht messen. Es kann sein, dass er sich erst nach Wochen oder Monaten einstellt. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Die Russen können bislang weiter vormarschieren, von Tag zu Tag ein bisschen schneller.
Mit Markus Reisner sprach Lea Verstl
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•NEUER BEITRAG14.08.2025, 19:01 Uhr
EDIT: FPeregrin
14.08.2025, 19:19 Uhr
14.08.2025, 19:19 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2)
Ich spiegele mal aus RT DE von gestern und heute:Wozu der russische Durchbruch nach Dobropolje führt
13 Aug. 2025 09:32 Uhr
In den jüngsten Tagen sind gleich an mehreren Frontabschnitten der Spezialoperation rapide Änderungen zu beobachten. Russische Truppen stoßen nach Dobropolje vor, was nicht nur die Einkesselung von Krasnoarmeisk abschließt, sondern gleich einen neuen Frontabschnitt eröffnet.
Von Jewgeni Krutikow
In den vergangenen zwei Tagen hat sich die Gefechtslage am Frontabschnitt Krasnoarmeisk (ukrainischer Name Pokrowsk) grundlegend verändert. Russlands Streitkräfte rückten nördlich vom Ballungsraum Krasnoarmeisk-Dimitrow (ukrainisch Pokrowsk-Mirnograd) in das große Dorf Rodinskoje ein und kämpfen an dessen westlichen Rändern. Dieses Dorf hat eine Schlüsselbedeutung für die ukrainische Verteidigung. Westlich von Rodinskoje erreichten die russischen motorisierten Schützen die Dörfer Schewtschenko und Nowoalexandrowka, was Voraussetzungen für eine vollständige Einkesselung des Ballungsraums schafft.
Ebenso ist ein umfassender Durchbruch nördlich von Rodinskoje auf mehrere Kilometer bis zu den Orten Nowowodjanoje, Solotoj Kolodes, Grusskoje und Kutscherow Jar zu verzeichnen. Die ersten russischen Stoßtrupps agieren bereits an den Ortsrändern von Nowowodjanoje und in der Nähe der eigentlichen Stadt Dobropolje.
Die Verbindungsstraße zwischen Dobropolje und Krasnoarmeisk ist durchschnitten. Zuvor übernahm die russische Armee die Kontrolle über das Krasnolimanskaja-Bergwerk vor Rodinskoje – das größte im Donbass. Ukrainische Truppen sprengten die Infrastruktur des Bergwerks, waren aber nicht mehr in der Lage, diese Stellung zu verteidigen. Zur Versorgung der verbliebenen Garnison von Krasnoarmeisk bleibt nur noch eine Straße übrig, nämlich die M-30, die nach Westen in Richtung des Gebiets Djepropetrowsk führt. Doch auch sie steht unter Feuerkontrolle der russischen Streitkräfte.
Die Entwicklungen an diesem Frontabschnitt erfolgten rapide. Vor etwa 48 Stunden war davon die Rede, dass einzelne Stoßtrupps russischer Streitkräfte die ersten der oben angeführten Stellungen auf Motorrädern, Buggys und sogar Rollern erreichten. Bereits am Morgen des 12. August kann man sicher von einem umfassenden Durchbruch der ukrainischen Front nördlich des Ballungsraums sprechen. Nach seinen Maßstäben, Ergebnissen und Folgen ist dieser Durchbruch mit jenem bei Otscheretino im Frühling 2024 vergleichbar, der zu einem Kollaps der ukrainischen Linien auf breiter Front geführt hatte.
Zum "neuen Otscheretino" wird inzwischen die Stadt Dobropolje mit ihrer Vorkriegsbevölkerung von 30.000 Menschen, zwei großen Bergwerken, einer ehemaligen Fabrik für Stahlbetonrohre und einem Bahnhof. Bis vor Kurzem bildete sie eine Schlüsselstellung im Hinterland des ukrainischen Truppenverbands, der den Ballungsraum Krasnoarmeisk-Dimitrow verteidigte.
Für Russlands Streitkräfte ist Dobropolje nicht nur einer der Schlüssel zu einer vollständigen Einkesselung des Ballungsraums, sondern auch ein geeigneter Ausgangspunkt, um die Offensive nach Nordosten unmittelbar in Richtung Kramatorsk und Druschkowka weiterzuführen. Nach der Befreiung von Dobropolje, wo laut der Volkszählung von 2001 über 60 Prozent der Bevölkerung Russisch und ein weiterer Prozent Griechisch als ihre Muttersprache angaben, würde sich ein Brückenkopf für den Vorstoß auf Kramatorsk und im Grunde ein neuer Frontabschnitt bilden – all das unabhängig von jener Rolle, die Dobropolje bis vor Kurzem für das ukrainische Militär bei der Verteidigung von Krasnoarmeisk und Dimitrow spielte.
Die ukrainische Seite räumt die für sich katastrophale Lageentwicklung auf breiter Front ein.
Am 11. August übernahm das Kommando in Krasnoarmeisk das in Russland als Terrororganisation eingestufte neonazistische Asow-Regiment, nachdem die viel gerühmte Brigade "Da Vincis Wölfe" zerschlagen worden war und die Stadt praktisch verlassen hatte. Dabei schickt die Führung von Asow nach Kiew panische Meldungen, aus denen hervorgeht, dass der ukrainische Truppenverband in Krasnoarmeisk und Dimitrow faktisch eingekesselt sei und dass sich die Stadt Konstantinowka in einem Halbkessel befinde.
In Krasnoarmeisk selbst wurden noch vor etwa einer Woche Durchbrüche kleiner russischer Stoßtrupps ins Stadtzentrum verzeichnet – bis zum Zentralmarkt und dem Platz, an dem sich die Hauptverwaltungsgebäude befinden. Auch Überquerungen der Eisenbahnlinie in den nördlichen Stadtteil im Umland des Personenbahnhofs sowie Vorstöße entlang der Zentralnaja- und Marschall-Moskalenko-Straße wurden gemeldet. Bisher leisten ukrainische Truppen im Bezirk Schachtjorsk am südlichen Stadtrand Widerstand. Eine zentralisierte ukrainische Verteidigung des Ballungsraums existiert praktisch nicht mehr.
Zunächst wurden diese Vorstöße russischer Truppen als Aufklärungseinsätze ohne Versuche, sich festzusetzen, aufgefasst. Doch ihre Ergebnisse machten klar, dass ukrainische Truppen in den beiden Städten nur noch schwachen Widerstand leisten und der Zusammenhalt ihrer Verteidigung gesprengt wurde.
Teilweise hängt dies mit dem Mangel an Reserven beim ukrainischen Militär zusammen. Ferner konnte sich Kiew lange nicht darauf festlegen, wo der russische Hauptvorstoß erfolgen würde. Im Nachhinein räumt die ukrainische Militärführung ein, dass Russlands Streitkräfte gar keine Hauptvorstoßrichtung hatten, sondern entlang der gesamten Front im schnellen Tempo vorrückten. Im Grunde gab es ein solches Tempo seit dem bereits erwähnten Durchbruch bei Otscheretino nicht mehr.
Zudem wurde ein Teil der ukrainischen Verbände von diesem Abschnitt ins Gebiet Sumy verlegt. Dies war eine rein politische Entscheidung, doch in Kiew werden militärische Operationen bereits seit Langem nicht im Generalstab, sondern im Präsidialamt – und zwar nicht ausgehend von militärischen Überlegungen, sondern von politischer PR – geplant.
Das ukrainische Militär versuchte, das Fehlen von Reserven und den Personalmangel mit einem sogenannten "Drohnenschleier" zu kompensieren. Doch diese Taktik bewährte sich nicht. Selbst unter Berücksichtigung der überragenden Bedeutung von Drohnen bei moderner Kriegsführung lässt sich ein solcher Schleier gerade durch kleine Stoßtrupps überwinden, wenn diese Angriffe mit einer Eliminierung der Drohnenpiloten kombiniert werden.
Auch die Lage an benachbarten Frontabschnitten hat sich verändert. Der Kessel südlich des Kleban-Byk-Stausees kurz vor Konstantinowka hat sich zu 90 Prozent geschlossen.
Nachdem Russlands Streitkräfte Anfang August Alexandro-Kalinowo unter ihre Kontrolle gebracht hatten, hält das ukrainische Militär nur noch einen Stützpunkt am Ostufer des Stausees, der sich nur in kleinen Gruppen verlassen lässt. Nach optimistischen Schätzungen wurden zwei ukrainische Brigaden in einer Gesamtstärke von bis zu 3.000 Mann eingekesselt. Die Lage am Kleban-Byk-Stausee ist für ukrainische Truppen derart verzweifelt, dass Kiew erst gar keine Entsatzversuche unternommen hat. Es werden einzelne Versuche ukrainischer Soldaten gemeldet, sich schwimmend über den Stausee aus dem Kessel zu retten.
Es sei angemerkt, dass sich Kiew sowohl bei Konstantinowka als auch bei Krasnoarmeisk weigert, Rückzugsbefehle zu erteilen, was dazu führt, dass vor Ort ganze Einheiten verloren werden. So hatten etwa die beiden Brigaden in Kleban-Byk und Pleschtschejewka noch vor einer Woche die Gelegenheit, sich über den letzten Stützpunkt nach Konstantinowka zurückzuziehen, doch das ukrainische Militärkommando ließ sie im Stich.
Östlich von Konstantinowka brachten die aus Tschassow Jar vorrückenden russischen Truppen Predtetschino, einen Vorort von Konstantinowka, unter ihre Kontrolle. Etwas weiter südlich wird Alexandro-Schulgino umkämpft. Dies ist der letzte Ort, den der ukrainische Truppenverband, der sich zuvor auf Belaja Gora stützte und Konstantinowka von Südosten deckte, noch hält. Eine Zerschlagung dieser ukrainischen Kampfgruppe würde den Zusammenhalt der Verteidigung von Konstantinowka sprengen.
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•NEUER BEITRAG14.08.2025, 19:04 Uhr
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Nördlich von Tschassow Jar rückten Russlands Streitkräfte hinter Grigorowka entlang der Ufer des Kanals Sewersky Donez – Donbass in Richtung Markowo und Nowomarkowo, also bereits in die Nähe von Kramatorsk, vor. Zuvor waren an diesem Abschnitt keine Vorstöße gemeldet worden, denn das russische Kommando versucht üblicherweise, die Flanken geschützt zu halten – und diese Funktion hatte Tschassow Jar. Überdies schafft der Vormarsch nördlich von Tschassow Jar Voraussetzungen für eine vollständige Einkesselung von Konstantinowka. Vermutlich zieht das ukrainische Militär Truppen von der Frontlinie ins Innere der Stadt zurück, doch in dieser Lage wird eine Verteidigung von Konstantinowka sinnlos.
Im Grunde erfolgte in den jüngsten Tagen ein Zusammenbruch der ukrainischen Linien auf breiter Front. Dies brachte für Kiew die Gefahr, dass gleich mehrere große Städte und Ballungsräume, die als Verteidigungsknoten fungierten, verloren gehen.
Somit bleibt auf dem Territorium der Donezker Volksrepublik nur noch ein befestigter Ballungsraum übrig – Kramatorsk-Slawjansk, doch auch in dessen unmittelbarer Nähe wird bereits gekämpft. Dabei ist die Geschwindigkeit russischer Vorstöße gleich an mehreren Abschnitten so beispiellos, dass sie es ermöglicht, von einem nachhaltigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung zu sprechen.
All das schafft neben den Haupterfolgen einen neuen Verhandlungshintergrund für das Treffen der Präsidenten Russlands und der USA in Alaska. Solche Durchbrüche machen deutlich, dass die Lage an der Front vollständig unter Kontrolle von Russlands Streitkräften steht und die Initiative nicht nur an irgendeinem konkreten Frontabschnitt, sondern praktisch entlang der gesamten Front bei den russischen Truppen liegt. Es werden auch Kämpfe um Kupjansk und Sewersk geführt. Vorstöße gibt es im Umland von Woltschansk, in unmittelbarer Nähe von Krasny Liman. Nach dem Durchbruch nördlich von Krasnoarmeisk und Dimitrow sowie bei Tschassow Jar wird es möglich sein, von neuen Frontabschnitten westlich, südlich und östlich von Kramatorsk und Slawjansk zu sprechen. Dies würde schon einen Kollaps der ukrainischen Frontstabilität auf hunderten Kilometern bedeuten.
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 12. August bei der Zeitung Wsgljad.
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Nördlich von Tschassow Jar rückten Russlands Streitkräfte hinter Grigorowka entlang der Ufer des Kanals Sewersky Donez – Donbass in Richtung Markowo und Nowomarkowo, also bereits in die Nähe von Kramatorsk, vor. Zuvor waren an diesem Abschnitt keine Vorstöße gemeldet worden, denn das russische Kommando versucht üblicherweise, die Flanken geschützt zu halten – und diese Funktion hatte Tschassow Jar. Überdies schafft der Vormarsch nördlich von Tschassow Jar Voraussetzungen für eine vollständige Einkesselung von Konstantinowka. Vermutlich zieht das ukrainische Militär Truppen von der Frontlinie ins Innere der Stadt zurück, doch in dieser Lage wird eine Verteidigung von Konstantinowka sinnlos.
Im Grunde erfolgte in den jüngsten Tagen ein Zusammenbruch der ukrainischen Linien auf breiter Front. Dies brachte für Kiew die Gefahr, dass gleich mehrere große Städte und Ballungsräume, die als Verteidigungsknoten fungierten, verloren gehen.
Somit bleibt auf dem Territorium der Donezker Volksrepublik nur noch ein befestigter Ballungsraum übrig – Kramatorsk-Slawjansk, doch auch in dessen unmittelbarer Nähe wird bereits gekämpft. Dabei ist die Geschwindigkeit russischer Vorstöße gleich an mehreren Abschnitten so beispiellos, dass sie es ermöglicht, von einem nachhaltigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung zu sprechen.
All das schafft neben den Haupterfolgen einen neuen Verhandlungshintergrund für das Treffen der Präsidenten Russlands und der USA in Alaska. Solche Durchbrüche machen deutlich, dass die Lage an der Front vollständig unter Kontrolle von Russlands Streitkräften steht und die Initiative nicht nur an irgendeinem konkreten Frontabschnitt, sondern praktisch entlang der gesamten Front bei den russischen Truppen liegt. Es werden auch Kämpfe um Kupjansk und Sewersk geführt. Vorstöße gibt es im Umland von Woltschansk, in unmittelbarer Nähe von Krasny Liman. Nach dem Durchbruch nördlich von Krasnoarmeisk und Dimitrow sowie bei Tschassow Jar wird es möglich sein, von neuen Frontabschnitten westlich, südlich und östlich von Kramatorsk und Slawjansk zu sprechen. Dies würde schon einen Kollaps der ukrainischen Frontstabilität auf hunderten Kilometern bedeuten.
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 12. August bei der Zeitung Wsgljad.
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•NEUER BEITRAG14.08.2025, 19:07 Uhr
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Podoljaka mit Sonderausgabe zum Durchbruch bei Pokrowsk
13 Aug. 2025 14:40 Uhr
Alle Welt redet aktuell von dem Durchbruch der russischen Truppen nördlich von Pokrowsk und dass hier im Prinzip alles schon entschieden sei. Doch Juri Podoljaka bittet alle, den Ball flach zu halten.
Ja, es gibt tatsächlich bedeutende Erfolge am Frontabschnitt Pokrowsk, betont Podoljaka, allerdings gab es die "auch vorgestern und vorvorgestern" schon. Seit bald drei Wochen rückt die hier eingesetzte 51. Armee scheinbar unaufhaltsam vor.
Dabei betont der aus der Stadt Sumy stammende Militäranalyst, dass er die ganze Zeit über diese Erfolge berichtet hat, während zahlreiche andere Militärkanäle aus irgendeinem Grund diesen Vorstößen keine besondere Beachtung geschenkt haben. Erst der offene Brief des ehemaligen Asow-Kommandeurs Bogdan Krotewitsch am Montag brachte den Stein ins Rollen, und nun berichten alle über die katastrophale Lage der Kiewer Truppen am Frontabschnitt Pokrowsk.
Allerdings müssen man sich fragen, warum Krotewitsch so ungeniert die Fakten auf den Tisch gelegt hat und in einem an Präsident Selenskij gerichteten offenen Brief "die ganze Wahrheit vor der ukrainischen Öffentlichkeit offengelegt hat".
Natürlich wolle er die Erfolge der russischen Soldaten nicht schmälern, im Gegenteil, er hat ja die ganze Zeit darüber berichtet, unterstreicht Podoljaka. Aber die Situation am Frontabschnitt sei eben nicht so eindeutig, wie es in der derzeitigen Flut der Berichte erscheinen mag.
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Podoljaka mit Sonderausgabe zum Durchbruch bei Pokrowsk
13 Aug. 2025 14:40 Uhr
Alle Welt redet aktuell von dem Durchbruch der russischen Truppen nördlich von Pokrowsk und dass hier im Prinzip alles schon entschieden sei. Doch Juri Podoljaka bittet alle, den Ball flach zu halten.
Ja, es gibt tatsächlich bedeutende Erfolge am Frontabschnitt Pokrowsk, betont Podoljaka, allerdings gab es die "auch vorgestern und vorvorgestern" schon. Seit bald drei Wochen rückt die hier eingesetzte 51. Armee scheinbar unaufhaltsam vor.
Dabei betont der aus der Stadt Sumy stammende Militäranalyst, dass er die ganze Zeit über diese Erfolge berichtet hat, während zahlreiche andere Militärkanäle aus irgendeinem Grund diesen Vorstößen keine besondere Beachtung geschenkt haben. Erst der offene Brief des ehemaligen Asow-Kommandeurs Bogdan Krotewitsch am Montag brachte den Stein ins Rollen, und nun berichten alle über die katastrophale Lage der Kiewer Truppen am Frontabschnitt Pokrowsk.
Allerdings müssen man sich fragen, warum Krotewitsch so ungeniert die Fakten auf den Tisch gelegt hat und in einem an Präsident Selenskij gerichteten offenen Brief "die ganze Wahrheit vor der ukrainischen Öffentlichkeit offengelegt hat".
Natürlich wolle er die Erfolge der russischen Soldaten nicht schmälern, im Gegenteil, er hat ja die ganze Zeit darüber berichtet, unterstreicht Podoljaka. Aber die Situation am Frontabschnitt sei eben nicht so eindeutig, wie es in der derzeitigen Flut der Berichte erscheinen mag.
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•NEUER BEITRAG14.08.2025, 19:11 Uhr
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Warum ist der Alaska-Gipfel so eilig? Russische Militärexperten warnen vor Minsk 3
14 Aug. 2025 06:45 Uhr
Russische Sturmeinheiten treiben nördlich von Pokrowsk einen tiefen Keil in die ukrainische Verteidigung. Das kann zum Zusammenbruch des ganzen ukrainischen Verteidigungssystems im DVR-Norden führen. Das Pentagon beobachtet die Situation mit großer Sorge.
Das Pentagon beobachtet den russischen Blitz-Vorstoß (RT DE berichtete hier und hier) nördlich von Krasnoarmeisk (Pokrowsk) mit großer Sorge. Die ukrainische Garnison nahe der Stadt Krasnoarmeisk könnte durch russische Streitkräfte eingekesselt werden, berichtet die Zeitung Washington Post unter Verweis auf einen anonymen Mitarbeiter des Pentagons. Der Gesprächspartner der Zeitung betont das Risiko einer Einkesselung und vermutet, dass Kiews Militär eine Verteidigung der Stadt vorbereite, weist aber auch auf den Misserfolg einer solchen Strategie in Artjomowsk (Bachmut) im Jahr 2023 hin. Laut dem Institute of Study of War (ISW) haben russische Truppen zuletzt an einem Tag 101 Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht – ein neuer Rekordwert.
Auch die deutschen Medien sind aufgewühlt, manche Militärbeobachter schlagen Alarm: Die Russen erzielen einen schnellen Durchbruch nördlich von Pokrowsk und könnten die ukrainische Verteidigung an diesem wichtigen Frontabschnitt zum Einsturz bringen. Der Bild-Propagandist Julian Röpcke stach am Dienstag in seiner Warnung besonders hervor. Die kommenden Stunden seien entscheidend für das Schicksal der noch von der Ukraine kontrollierten 29 Prozent der Region Donezk, schrieb er auf X und skizzierte mehrere Szenarien, wonach die Ukraine dadurch sogar die ganze Region verlieren könnte.
Ähnlich äußerten sich weitere Experten, die von den deutschen Medien zitiert wurden: "Die nächsten 24 bis 48 Stunden sind entscheidend", mahnte Analyst Pasi Paroinen. Danach könnten russische Truppen ihre Stellung festigen und den Vorstoß ausweiten" (bei Focus). Alle zeigten dabei eine Karte, die den russischen Durchbruch in die Tiefe von bis zu 18 Kilometern eindrücklich dokumentiert. Am Mittwoch bestätigte das russische Verteidigungsministerium offiziell den Vorstoß in diesem Gebiet und meldete die Rückeroberung der Dörfer Suworowo und Nikanorowka.
Russische Militärkorrespondenten und sonstige Fachleute bestätigten die Informationen. In diesem Fall sei die westliche Panik begründet, sagte ein Reporter des Verteidigungsministeriums. Die Situation hinter Pokrowsk biete der Russischen Föderation eine seltene Chance, nicht nur mit der Einkesselung des ukrainischen militärischen Hauptquartiers in der Region, die Agglomeration Slawjansk/Kramatorsk einzunehmen, sondern öffne auch die Wege in Richtung Pawlowgrad im Gebiet Dnjepropetrowsk, was eine zusätzliche personelle Belastung für die ukrainische Verteidigung darstelle. Laut dem Analyse-Kanal Militärchronik könnte der Durchbruch ein Ablenkungsmanöver sein, um Reserven des Gegners an einen "falschen" Ort zu binden.
Insgesamt dürfte der chronische Personalmangel wohl der wichtigste Grund sein für die Misserfolge der ukrainischen Armee auf diesem Frontabschnitt. Das erkennt sogar der Hard-Core-Propagandist der Bild-Zeitung Julian Röpcke an, der betonierte Verteidigungsanlagen in einem Video zeigte, die russische Soldaten unbesetzt stürmten und nun für sich als Unterstände nutzten. Am Dienstag gab sogar eine Elite-Einheit des Asow-Netzwerks bekannt, dass die entstandenen Frontlücken bei Krasnoarmeisk (Pokrowsk) schließen musste. Diese gut ausgerüsteten und hoch motivierten Einheiten werden in der Regel für Sonderoperationen reserviert. Am Ende des Tages erkannte sogar Selenskij das Problem um Dobropolje bei Krasnoarmeisk, denn er sagte: "Es wurden Schritte unternommen, die Situation zu korrigieren".
Aber was hat dieser beeindruckende, aber bislang noch überschaubare russische "Vorstoß auf Motorrädern und Buggys" mit dem kommenden Putin-Trump-Gipfel zu tun? Einen unmittelbaren, meinen die Autoren von Militärchronik. Sie erinnern daran, dass "Minsk 1" am 5. September 2014, nur wenige Tage nach der ukrainischen Niederlage von Illowajsk im Süden der Donezker Volksrepublik, unterzeichnet wurde. Damals gerieten mehrere Bataillone ukrainischer Truppen in einen Kessel, bis zu 400 Soldaten starben – für die Verhältnisse des Donbass-Krieges 2014 bis 2022 ein sehr hoher Verlust. Dies war der erste Waffenstillstand im Konflikt.
Auch "Minsk 2" wurde im Februar 2015 unter dem Donnern des Kessels unterzeichnet, dieses Mal jedoch in Debalzewo. "In beiden Fällen eilte der Westen herbei, um Kiew zu retten, und versprach Moskau alles Mögliche, nur um die Donbass-Milizen (damals noch) aufzuhalten und eine vollständige Niederlage der ukrainischen Streitkräfte zu verhindern. Damals wie heute befürchtete man, dass nach der Zerschlagung der Vorhut der ukrainischen Armee der Vormarsch der Milizen weitergehen würde", so die Autoren von Militärchronik.
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Warum ist der Alaska-Gipfel so eilig? Russische Militärexperten warnen vor Minsk 3
14 Aug. 2025 06:45 Uhr
Russische Sturmeinheiten treiben nördlich von Pokrowsk einen tiefen Keil in die ukrainische Verteidigung. Das kann zum Zusammenbruch des ganzen ukrainischen Verteidigungssystems im DVR-Norden führen. Das Pentagon beobachtet die Situation mit großer Sorge.
Das Pentagon beobachtet den russischen Blitz-Vorstoß (RT DE berichtete hier und hier) nördlich von Krasnoarmeisk (Pokrowsk) mit großer Sorge. Die ukrainische Garnison nahe der Stadt Krasnoarmeisk könnte durch russische Streitkräfte eingekesselt werden, berichtet die Zeitung Washington Post unter Verweis auf einen anonymen Mitarbeiter des Pentagons. Der Gesprächspartner der Zeitung betont das Risiko einer Einkesselung und vermutet, dass Kiews Militär eine Verteidigung der Stadt vorbereite, weist aber auch auf den Misserfolg einer solchen Strategie in Artjomowsk (Bachmut) im Jahr 2023 hin. Laut dem Institute of Study of War (ISW) haben russische Truppen zuletzt an einem Tag 101 Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht – ein neuer Rekordwert.
Auch die deutschen Medien sind aufgewühlt, manche Militärbeobachter schlagen Alarm: Die Russen erzielen einen schnellen Durchbruch nördlich von Pokrowsk und könnten die ukrainische Verteidigung an diesem wichtigen Frontabschnitt zum Einsturz bringen. Der Bild-Propagandist Julian Röpcke stach am Dienstag in seiner Warnung besonders hervor. Die kommenden Stunden seien entscheidend für das Schicksal der noch von der Ukraine kontrollierten 29 Prozent der Region Donezk, schrieb er auf X und skizzierte mehrere Szenarien, wonach die Ukraine dadurch sogar die ganze Region verlieren könnte.
Ähnlich äußerten sich weitere Experten, die von den deutschen Medien zitiert wurden: "Die nächsten 24 bis 48 Stunden sind entscheidend", mahnte Analyst Pasi Paroinen. Danach könnten russische Truppen ihre Stellung festigen und den Vorstoß ausweiten" (bei Focus). Alle zeigten dabei eine Karte, die den russischen Durchbruch in die Tiefe von bis zu 18 Kilometern eindrücklich dokumentiert. Am Mittwoch bestätigte das russische Verteidigungsministerium offiziell den Vorstoß in diesem Gebiet und meldete die Rückeroberung der Dörfer Suworowo und Nikanorowka.
Russische Militärkorrespondenten und sonstige Fachleute bestätigten die Informationen. In diesem Fall sei die westliche Panik begründet, sagte ein Reporter des Verteidigungsministeriums. Die Situation hinter Pokrowsk biete der Russischen Föderation eine seltene Chance, nicht nur mit der Einkesselung des ukrainischen militärischen Hauptquartiers in der Region, die Agglomeration Slawjansk/Kramatorsk einzunehmen, sondern öffne auch die Wege in Richtung Pawlowgrad im Gebiet Dnjepropetrowsk, was eine zusätzliche personelle Belastung für die ukrainische Verteidigung darstelle. Laut dem Analyse-Kanal Militärchronik könnte der Durchbruch ein Ablenkungsmanöver sein, um Reserven des Gegners an einen "falschen" Ort zu binden.
Insgesamt dürfte der chronische Personalmangel wohl der wichtigste Grund sein für die Misserfolge der ukrainischen Armee auf diesem Frontabschnitt. Das erkennt sogar der Hard-Core-Propagandist der Bild-Zeitung Julian Röpcke an, der betonierte Verteidigungsanlagen in einem Video zeigte, die russische Soldaten unbesetzt stürmten und nun für sich als Unterstände nutzten. Am Dienstag gab sogar eine Elite-Einheit des Asow-Netzwerks bekannt, dass die entstandenen Frontlücken bei Krasnoarmeisk (Pokrowsk) schließen musste. Diese gut ausgerüsteten und hoch motivierten Einheiten werden in der Regel für Sonderoperationen reserviert. Am Ende des Tages erkannte sogar Selenskij das Problem um Dobropolje bei Krasnoarmeisk, denn er sagte: "Es wurden Schritte unternommen, die Situation zu korrigieren".
Aber was hat dieser beeindruckende, aber bislang noch überschaubare russische "Vorstoß auf Motorrädern und Buggys" mit dem kommenden Putin-Trump-Gipfel zu tun? Einen unmittelbaren, meinen die Autoren von Militärchronik. Sie erinnern daran, dass "Minsk 1" am 5. September 2014, nur wenige Tage nach der ukrainischen Niederlage von Illowajsk im Süden der Donezker Volksrepublik, unterzeichnet wurde. Damals gerieten mehrere Bataillone ukrainischer Truppen in einen Kessel, bis zu 400 Soldaten starben – für die Verhältnisse des Donbass-Krieges 2014 bis 2022 ein sehr hoher Verlust. Dies war der erste Waffenstillstand im Konflikt.
Auch "Minsk 2" wurde im Februar 2015 unter dem Donnern des Kessels unterzeichnet, dieses Mal jedoch in Debalzewo. "In beiden Fällen eilte der Westen herbei, um Kiew zu retten, und versprach Moskau alles Mögliche, nur um die Donbass-Milizen (damals noch) aufzuhalten und eine vollständige Niederlage der ukrainischen Streitkräfte zu verhindern. Damals wie heute befürchtete man, dass nach der Zerschlagung der Vorhut der ukrainischen Armee der Vormarsch der Milizen weitergehen würde", so die Autoren von Militärchronik.
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21.10.2025
Der dt. Imp. ab Trump II
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• 17.02.2025
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• 01.02.2025
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• 26.01.2025
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Über Israel/Palästina hinaus
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03.11.2025
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03.11.2025
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03.11.2025
USA: Vor Faschismus und Bürgerkrieg?
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• 10.06.2025
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• 08.06.2025
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• 05.04.2025
Über Die Ukraine hinaus
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• 19.11.2024
arktika
• 03.11.2024
arktika
• 03.11.2024
Textsammlung faschistische Bewegung Ukraine (2)
Lars
• 27.02.2022
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• 25.02.2022
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• 24.02.2022
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Zur Situation in Syrien und dem historischen und internationalen Kontext der Entwicklung findet sich ein interessanter Text von Dima Alnajar, einer syrischen Kommunistin, auf der Schwerpunktseite der jW von heute:
...mehr
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In einem anderen Thread hatte ich mal (12. Februar) geschrieben: "Ein zufällig [...] gefundener Kommentar illustriert sehr schön, wie nervös die Ratten bereits sind".
Der Kommentar stellte damals folgendes ...mehr
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Derweil nutzt die USA die Gelegenheit, Syrien zu bombardieren, natürlich nur als "Selbstverteidigung":
Pentagon: USA fliegen im Osten Syriens Luftangriffe auf Ziele mit Iran-Bezug
Das US-Militär flog Luftang...mehr
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So, jetzt mache ich mal diesen Thread hier auf, den ich mir seit Monaten verkneife. Aber es scheint mir genau so zu sein, daß die USA unmittelbar auf der Klippe zu einer faschistischen Diktatur und/oder eines Bürg...mehr
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Hier ist der Leitartikel von der Partei des Volkswillens-Syrian (Kommunistisch) eine Analyse zur Situation über Ukraine..
In Deutschland wird m.E von linken viel diskutiert, ob Russland ist oder wird in der Zukun...mehr
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ERSTER TEIL: Hier ...Am 07.03. fand in Göttingen eine Kundgebung, organisiert von der hiesigen SDAJ statt, um gegen den Putsch in der Ukraine und für Solidarität mit verfolgten Antifaschisten zu demonstrieren. N...mehr