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NEUTextsammlung faschistische Bewegung Ukraine..
  [5 pics,17 files] begonnen von FPeregrin am 04.03.2022  | 103 Antworten
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NEUER BEITRAG13.04.2023, 14:03 Uhr
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arktika

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Wenden wir umgekehrt diese drei Kriterien auf die Russische Föderation an und fragen uns: Sind sie dort ebenso erfüllt? Die Antwort liegt auf der Hand: nein. Weder hat Russland eine staatliche Ideologie, die auf den Werken nazistischer Vordenker beruht, noch hat es Nazi-Kollaborateure wie Wlassow in das nationale Heldenpantheon aufgenommen. Das russische Heldenpantheon wird weiterhin von Antifaschisten, Soldaten und Offizieren, die im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler kämpften, und historischen Figuren aus weiter zurückliegenden Zeiten bestimmt. Der russische Staat verfolgt die kommunistische Ideologie nicht mit repressiven Mitteln, wie es in der Ukraine der Fall ist. Russland schränkt in keiner Weise die bestehenden Rechte seiner zahlreichen ethnischen Minderheiten ein: Nationale Autonomien haben nach wie vor Bestand und die Verwendung der zahlreichen Sprachen der Minderheiten ist geschützt und uneingeschränkt praktizierbar.

Was zeigt sich nun im Ergebnis? Auf der einen Seite der Frontlinie steht ein klar nazistischer Staat: die Maidan-Ukraine. Er mag keine Souveränität mehr haben, er mag ein Instrument des Westens sein, das ist in diesem Kontext nachrangig. Die Ukraine ist ohne Abstriche ein nazistischer Staat.

Auf der anderen Seite steht ein kränkelnder, schwer krisengeschüttelter, aber jedenfalls nicht nazistischer Staat: die Russische Föderation.

In dieser Lage stellt sich einem logisch denkenden und anständigen Menschen gar nicht erst die Frage, auf welcher Seite er zu stehen hat. Verständnis habe ich lediglich für diejenigen, die unmittelbar von Kriegshandlungen betroffen sind und keine Muße haben, sich diesen einfachen logischen Gedankengängen zu stellen. Um deren Heilung wird man sich nach dem Krieg kümmern müssen, vorausgesetzt die Nazi-Ukraine verliert ihn.

Abschließend noch eine Begebenheit, die den Geisteszustand der ukrainischen Maidan-Anhänger illustriert: Als der inzwischen zurückgetretene Berater des ukrainischen Präsidenten, Alexei Arestowitsch, einräumte, dass das Wohnhaus in Dnjepropetrowsk nur deshalb von einer russischen Rakete getroffen wurde, weil diese über der dicht besiedelten Stadt von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurde, schrieben zahlreiche nationalistische Ukrainer in den Kommentaren auf seiner Facebook-Seite und sonst in sozialen Netzwerken: "Selbst wenn es die Wahrheit ist, wer braucht denn so eine Wahrheit?!"

Was bedeutet das? Das bedeutet, dass die ukrainische Gesellschaft inzwischen so weit ist, dass ein großer Teil die Wahrheit nicht braucht und sie ablehnt. Wenn Maidan-Ukrainer die Wahrheit hören oder lesen und irgendwo im Unterbewusstsein verstehen, dass es die Wahrheit ist, sie aber nicht in ihr Weltbild passt, dann verlangen sie, dass sie selbst und andere belogen werden. Es sind Kinder Satans, des Fürsten der Lüge. Und auch deshalb sage ich: Ucrainam delendam esse.

(Lew Werschinin ist ein ukrainischer Fiction- und Fantasy-Schriftsteller, Publizist, promovierter Geschichtswissenschaftler und politischer Analytiker. Er wurde 1957 in Odessa geboren und ist jüdischer Abstammung. Nach einer kurzen politischen Karriere in der unabhängigen Ukraine sah er sein Leben von kriminellen Strukturen bedroht und ging im Jahr 2000 ins Exil nach Israel. Seit 2007 lebt er in Spanien. Seit dem Sieg des Euromaidan im Jahr 2014 hat Werschinin sich zu einem der schärfsten Kritiker des aktuellen Kiewer Regimes entwickelt. Seine nahezu täglichen Publikationen können im LiveJournal (wo er seit vielen Jahren unter dem Pseudonym Putnik1 schreibt) und auf Telegram verfolgt werden.)


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NEUER BEITRAG13.04.2023, 14:13 Uhr
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arktika

Textsammlung faschistische Bewegung Ukraine (3) Ukrainische "Gedenkkultur" ...

In diesem Sinne ein ebenfalls nicht ganz neuer Text auf RTdeutsch, von Marina Achmedowa (Schriftstellerin, Journalistin und Mitglied des Menschenrechtsrates der Russischen Föderation.) am 10.02.2023:

Unfassbare Heuchelei der Ukraine: Kiew tritt Andenken an den Befreier der Stadt mit Füßen
Wenn es opportun ist (etwa bei einem Gedenken in Auschwitz), versucht die Ukraine, den Sieg im Zweiten Weltkrieg mit Geschichtsfälschung für sich zu vereinnahmen. Tatsächlich hat sie sich seit 2014 in die Tradition von Hitler-Kollaborateuren gestellt. Das Andenken von Antifaschisten tritt sie – regelmäßig und am Freitag wieder – mit Füßen.

Im Jahr 2020 war der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij in Polen zu Besuch gewesen, um den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zu würdigen. Der Präsident Polens Andrzej Duda hatte als Erster das Wort ergriffen und herumgeeiert, ohne ein Wort über die Rote Armee zu verlieren. Doch gerade diese hatte das Lager befreit. Duda hatte behauptet: "Soldaten der Ukrainischen Front haben 7.000 Gefangene befreit ..." Der gehorsame Selenskij war gefolgt und hatte die Rote Armee nicht erwähnt, auch er hatte in einem bewussten Täuschungsversuch nur von der 1. Ukrainischen Front gesprochen. Selenskij hatte erklärt, die Ukrainer und die Polen würden niemals die Soldaten des Stoßtrupps der 100. Lwower Division vergessen, die in das Lager gestürmt waren und es zusammen mit anderen Soldaten der 1. Ukrainischen Front befreit hatten.

Doch die 100. Lwower Division hatte ihren Namen nicht bekommen, weil sie aus Einwohnern Lwows gebildet worden wäre (das war sie nicht), sondern weil sie sich in den Kämpfen um die Befreiung dieser Stadt ausgezeichnet hatte. Auch die 1. Ukrainische Front trägt den Namen nicht, weil sie aus Ukrainern bestanden hätte (tatsächlich war im Jahr 1945 rund ein Viertel der Soldaten und Offiziere dieser taktischen Vereinigung ukrainischer Abstammung gewesen – d. Red.). Sie war lange vor der Befreiung der Ukraine im Gebiet Woronesch gebildet worden und hieß daher zunächst nach dem Ort ihrer Aktivitäten "Woronescher Front". 1943, als sich die Kampfhandlungen in die Ukraine verlagert hatten, war sie umbenannt worden, was den Ort der Kampfhandlungen dokumentieren sollte und nichts anderes. Darin hatten Russen, Weißrussen, Ukrainer, Georgier, Armenier und Vertreter anderer Nationalitäten der Sowjetunion gemeinsam gegen die Faschisten gekämpft.

Sowohl Selenskij als auch Duda wissen das. Sie zählen aber auf den schlecht gebildeten durchschnittlichen Europäer. Was sollte derjenige denken, wenn er von Selenskij über die "1. Ukrainische Front" und die "Lwower Division" hört? Dass in beiden ausschließlich Ukrainer gedient hatten. Dass sie es waren, die den Sieg im Krieg errungen hatten. Und dass Russen mit alldem gar nichts zu tun gehabt hätten.

Hier und dort ziehen Ukrainer die Fahne der 1. Ukrainischen Front aus der Tasche und schwenken sie in der Hoffnung, dass Europäer, durch das Fahnenschwenken geblendet, vergessen, wer das blutige Judenpogrom in Lwow verübt hatte. Und dass sich Polen nicht weiter mit den Aktivitäten der UPA befassen, deren Verbrechen im Rahmen des Wolyn-Massakers sich in diesem Jahr zum 80. Mal jähren. Und dass wir alle vergessen, dass die Post-Maidan-Ukraine das Andenken an die Soldaten der Antihitlerkoalition längst über Bord geworfen und sich bewusst in die Tradition jener gestellt hat, die den Antifaschisten in den Rücken geschossen hatten, während diese erst auf dem Weg waren, Auschwitz zu befreien.

Der Leser glaubt es nicht? Nun, heute (der Artikel erschien im Original am Freitag – d. Red.) wurde in Kiew das Denkmal für General Nikolai Fjodorowitsch Watutin abgerissen und sein Grab geschändet. Watutin (16. Dezember 1901 – 15. April 1944) war Befehlshaber ebenjener Woronescher Front gewesen, auch nach ihrer Umbenennung in die "1. Ukrainische Front" bis zu seinem Tod von der Hand ukrainischer Nationalisten. Dazwischen hatte er es noch geschafft, Kiew von der deutschen Besatzung zu befreien.

Die Logik der Ukraine ist unfassbar. Vielleicht lohnt es sich nicht, nach ihr zu suchen. Sie rechnen damit, dass ein einfacher Europäer, sobald Selenskij irgendwo in Europa wieder mit der Fahne der 1. Ukrainischen Front wedelt, diese zwei Tatsachen nicht in Verbindung zu bringen vermag: die 1. Ukrainische Front, die laut Lügen der modernen ukrainischen Propaganda ausschließlich aus tapferen Ukrainern bestanden haben soll, und das zerstörte Denkmal für Watutin, den Befehlshaber exakt dieser Front, sein geschändetes Grab. Ermordet von denjenigen, die die Maidan-Ukraine in den Status nationaler Helden erhoben hat.

Leider kann es durchaus passieren, dass Selenskijs Kalkül aufgeht: Der durchschnittliche Europäer unternimmt auch jetzt keinerlei intellektuelle Anstrengung, wenn er Schlussfolgerungen über die Ereignisse in Russland und der Ukraine zieht.

Watutin war seinen ihm von ukrainischen Nationalisten zugefügten Schussverletzungen in einem Kiewer Krankenhaus erlegen. Das abgerissene Denkmal hatte sich über seinem Grab erhoben. Die Ukraine riss heute nicht nur ein Denkmal, sondern einen Grabstein ein. Hieraus ergibt sich eine weitere Frage:

Selenskijs Großvater, Semjon Iwanowitsch Selenskij, hatte im Zweiten Weltkrieg als Kommandant eines Mörserzugs und später als Kommandant einer Schützenkompanie in der Roten Armee gekämpft. Er war, genau wie Watutin, Offizier der Roten Armee gewesen. Begraben ist er in Kriwoi Rog. Weshalb also geht Selenskij nicht gleich heute zu seines Großvaters Grab und reißt dort den Grabstein ein?

(Hinweis der Redaktion: Mit der Fahne der 1. Ukrainischen Front kann Selenskij auch nur im Ausland wedeln. In der Ukraine stehen alle Symbole der Roten Armee und der Sowjetunion seit 2015 unter Strafe, und Menschen werden von Nationalisten verprügelt, wenn sie am 9. Mai auch nur einen sowjetischen Orden mitführen.)


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NEUER BEITRAG24.05.2023, 17:54 Uhr
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FPeregrin

Textsammlung faschistische Bewegung Ukraine (3) Susann Witt-Stahl in der jW vom 20. Mai:

»Der Ruf des Blutes«

Bandera, Himmlers Waffen-SS, Ernst Jünger und die US-Kulturindustrie. Die ideologischen Inspiratoren der faschistischen Krieger der Ukraine

Von Susann Witt-Stahl

Mit der Schlacht um Asowstal in Mariupol sind die Kämpfer der faschistischen Einheiten Kiews in den Heldenolymp der ukrainischen Propaganda aufgestiegen. Das gilt vor allem für das »Asow«-Regiment der Nationalgarde, das zusammen mit der 36. Marineinfanteriebrigade den Kern der Truppen bildete, die sich Mitte April 2022 in die Bunker des Hüttenwerks zurückgezogen hatten und rund eine Woche später von russischen Kräften eingekesselt wurden. Schon vor der Kapitulation, die »Asow«-Kommandeur Denis Prokopenko am 20. Mai bekannt geben musste, wurden in den ukrainischen Medien schwülstige Oden angestimmt: »Im Asow-Regiment gibt es eine ideologische Grundlage. Es wurde zur Basis, zum Herzen jener Titanen, die Mariupol verteidigen und die ganze Ukraine auf ihren Schultern tragen«, sagte der Vorsitzende des Soldatenverbands »Kämpfende Bruderschaft der Ukraine«, Pawlo Schebriwski. »Die 83 Tage der Verteidigung von Mariupol werden als Thermopylen des 21. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen«, verkündete Michailo Podoljak, Berater des Präsidialamtsleiters, rund 79 Jahre, nachdem Hermann Göring einen Tag vor Ende der Schlacht einen ähnlichen Bezug zu Stalingrad hergestellt hatte. Göring hatte mit seinem Vergleich den kollektiven Opfertod der Soldaten der 6. Armee der Deutschen Wehrmacht beschworen, in den Leonidas mit seinen Spartiaten 480 v. u. Z. gegangen sein soll, indem sie sich einem übermächtigen asiatischen Heer entgegenstellten und bis zum letzten Blutstropfen kämpften.

Die Mythologisierung von Militärangehörigen zu götterähnlichen Wesen und Inszenierung als Sagengestalten mit »Herzen aus Stahl«, wie der »Asow« huldigende Eurovision-Song-Contest-Beitrag der Ukraine 2023 heißt, sind seit jeher fester Bestandteil faschistischer Ideologien. »Um den Rückschritt mit der Gloriole des Aufschwungs zu umgeben, wird selbstverständlich die Vorzeit vergoldet«, notierte Siegfried Kracauer Ende der 1930er Jahre und erinnerte daran, dass die Ästhetik des Faschismus ein »Parasit der Romantik« ist.

»Aus den Flammen der Geschosse«

Die in den Streitkräften der Ukraine hochgehaltenen Ideale des Soldaten und des Krieges sind heute vorwiegend von den militanten Nationalisten geprägt, die in den 1930er und 1940er Jahren mit Hitlerdeutschland kollaboriert und sich auch am Holocaust beteiligt hatten. »Der Sieg wird vor allem dank Bandera und Schuchewitsch möglich sein, die die Ukrainer jetzt ermutigen, das zu tun, was sie taten – sich nicht ergeben und die Invasoren vernichten«, würdigte Wolodimir Wjatrowitsch Ende April 2023 die Bedeutung des Anführers des radikalen Flügels der 1929 gegründeten Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und des Kommandeurs ihres bewaffneten Arms, »Ukrainische Aufständische Armee« (UPA), der bis 1943 das ukrainische Freiwilligenbataillon der Deutschen Wehrmacht »Nachtigall« befehligt hatte, für den gegenwärtigen Krieg gegen Russland. Wjatrowitsch ist – nicht zuletzt wegen Weißwaschung der Geschichte der ukrainischen Waffen-SS-Division »Galizien« – ein international äußerst umstrittener Historiker. Er war früher an der Harvard-Universität tätig, von 2014 bis 2019 Direktor des Ukrainischen Instituts für Nationale Erinnerung in Kiew und gilt als einer der wichtigsten Architekten der revisionistischen Vergangenheitspolitik seines Landes.

»Wir wurden in einer großen Stunde geboren, aus den Feuern des Krieges und den Flammen der Geschosse«, beschreiben die ersten Zeilen der offiziellen Hymne der OUN formative Erlebnisse, die die ukrainischen mit den deutschen Nationalisten verbanden: Die Kerntruppen der SA, später Waffen-SS, brachten nicht nur Kampferfahrungen, sondern auch Verrohung aus dem Ersten Weltkrieg sowie einen in den protofaschistischen Freikorps eingeübten fanatischen Hass auf den Kommunismus mit. Ähnlich waren viele Kämpfer der OUN Veteranen der kriegerischen Auseinandersetzungen von 1917 bis 1920 um die Errichtung eines ukrainischen Staates mit dem Hauptfeind, dem »moskowitischen Imperialismus« und den Juden als »treuester Stütze« seines »bolschewistischen Regimes«, wie der Bandera-Flügel 1941 auf seinem Zweiten Generalkongress erklärte. Die ukrainischen Nationalisten wurden früh vom deutschen Militarismus und Faschismus beeinflusst: Schon 1923 wurden Kämpfer der »Ukrainischen Militärischen Organisation« (UWO), einer Vorgängerorganisation der OUN, in München heimlich von der Reichswehr ausgebildet und ab 1933 unter anderem auf Betreiben von Admiral Wilhelm Canaris gefördert. Später waren einige ihrer Köpfe für den Geheimdienst der Wehrmacht und die Gestapo tätig.

Die mittlerweile in der Ukraine wieder überaus mächtigen Nationalisten und faschistischen Milizen waren nicht nur treibende Kräfte der im Frühjahr 2014 gestarteten »Antiterroroperation« (ATO) gegen die prorussische Bevölkerung im Osten, die den Aufstand gegen die Maidan-Putschregierung gewagt hatte. Sie sind längst auch Ausgeburten des Krieges, mit all den irrationalen, idealistischen und archaischen Momenten, die Kracauer mit Verweis auf eine Feststellung von Hitlers ehemaligem Reichsorganisationsleiter hervorgehoben hatte: »Der Krieg war es«, sagte Gregor Strasser 1929, »der in den glühenden Jahren die erstarrte Kruste materialistischen Denkens zum Schmelzen brachte und die Umwandlung aller Werte der Ratio erzwang.«

»Ukrainisch-arische Werte«

Niemand kann den vom Faschismus fetischisierten »Willen zur Macht« als Grundimpuls des Lebens und seine »Idee der Nation« besser verkörpern als feuergetaufte Krieger. Denn vergossenes Blut hat sie zur Gemeinschaft geschmiedet, und sie haben blutige Gewalt ausgeübt. »Eine gesunde Nation muss mit einem Gefühl des freudigen Fatalismus für alles kämpfen, was ihr der Ruf des Blutes ins Ohr flüstert und wohin ihr historisches Schicksal führt«, heißt es in der 1940 von dem OUN-Oberst Michailo Kolodsynskyj verfassten und heute von »Asow« wieder aufgegriffenen »Militärdoktrin der Ukrainischen Nationalisten«. »Ihr müsst kämpfen oder ihr werdet sterben.«

Im Programm des 1996 gegründeten »Patriot der Ukraine«, einer paramilitärischen Kernorganisation des »Rechten Sektors«, das von seinem damaligen Vorsitzenden Andrij Bilezkij verfasst wurde, finden sich wesentliche Elemente der Kriegsideologie, die die Kämpfer von »Asow« als pars pro toto der von der NATO bis an die Zähne bewaffneten faschistischen Militärs in der Ukraine heute zur Weißglut gegen alles Russische bringt und der Erfüllung einer Mission dient: »der Erschaffung eines dritten Reichs – der Großukraine«. Das »Superstaatsimperium« werde mit einem »letzten Kreuzzug gegen das semitisch geführte Untermenschentum« erstritten, so Bilezkij, der heute Führer der »Asow«-Bewegung ist und in dessen frühen Publikationen sich Anleihen aus Heinrich Himmlers Reden finden. Das sei aber nur durch die Rückbesinnung auf die »alten ukrainisch-arischen Werte« – »Die Ukrainer sind ein Teil (und zwar einer der größten und hochwertigsten) der europäischen weißen Rasse« – und die Zerschlagung der Demokratie möglich. Denn diese habe dazu geführt, dass ein »heruntergekommener Drogensüchtiger oder ein Päderast bei Wahlen genausoviel wert ist wie ein Panzerdivisionskommandeur«. Nur durch die Entmachtung der »grauen Masse« und »die natürliche Auswahl der besten Vertreter der Nation« kann sich nach der Vorstellung Bilezkijs wieder eine Elite fanatischer Krieger herausbilden, die den »endgültigen Sieg der europäischen Zivilisation im Weltkampf« erringen wird.


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NEUER BEITRAG24.05.2023, 17:59 Uhr
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Faszination SS

Bilezkij präsentierte ein Abziehbild des »nationalsozialistischen Übermenschen«, der Charakterzüge von Nietzsches »Rudel blonder Raubtiere, einer Eroberer- und Herrenrasse, welche kriegerisch organisiert« ist, trägt, und wie ihn der Grafiker und SS-Propagandakompanie-Sonderführer Ernst Ludwig Kretschmann, der 1942 auf der Krim gefallen ist, Anfang der 1940er Jahre dargestellt hatte. Für das ukrainische Nazimilitär und seine Rekrutierungskampagnen werden diese Herrenrasse-Krieger-Bilder heute neu interpretiert. Zum Beispiel produziert das Designerbüro »Hetmans Pinsel« Werbemittel für »Asow«, die auf Wehrmachts- und SS-Propagandamaterial aus dem Zweiten Weltkrieg basieren. So wurde etwa Ludwig Hohlweins berühmtes »Luftschutz!«-Motiv adaptiert, ebenso der sowjetische »Untermensch« für die Entfaltung antirussischer Horrorklischees wiederbelebt. Das alte »Nederlanders«-SS-Plakat, das einen »Übermenschen«-Krieger über einem mit Panzern und Fliegerunterstützung vorrückenden Kampfverband zeigt, wurde für die Visualisierung des Wunschtraums der Wiederauferstehung der SS-Division »Galizien« als Eliteeinheit der Kiewer Streitkräfte mit der Losung »Unsere Ehre ist unsere Treue zur Ukraine« aktualisiert. »Die Geister der Soldaten der 14. Division schauen uns heute aus ihrem Tempel des Lichts an, der Ruhestätte aller Kämpfer gegen den roten Moloch des letzten Jahrhunderts«, heißt es auf dem »Hetmans Pinsel«-Telegram-Kanal über die »Galizier«.

Unter den ukrainischen Kämpfern, die in der Tradition der OUN stehen, ist die Faszination für die Waffen-SS groß. Viele tragen die Symbole und teilen – wie ihre Vorfahren damals – mit den Angehörigen der SS die Bereitschaft zur Grausamkeit und Skrupellosigkeit: »Du sollst nicht zögern, das allergrößte Verbrechen zu begehen, wenn die Sache dies verlangt«, lautet das siebte Gebot und »Begegne den Feinden deiner Nation mit Hass und rücksichtslosem Kampf« das achte Gebot in der Originalfassung des »OUN-Dekalogs«, der heute in den »Asow«-Verbänden, die inzwischen auf zwei Brigaden angewachsen sind, wieder verbreitet wird.

Die SS sei »die ideale Verkörperung« des Drangs, »totale Macht über andere zu haben, sie als absolut minderwertig zu behandeln«, bemerkte Susan Sontag 1974 in ihrem Essay über »faschistische Sehnsüchte«, in dem sie herausstellte, dass diese in der Mitte der westlichen bürgerlichen Gesellschaft eingelagert sind. Die SS habe ihren Herrschaftsanspruch in einer »einzigartig brutalen und effizienten Weise« ausgelebt und ihn gleichzeitig zu inszenieren verstanden, »indem sie sich an bestimmte ästhetische Normen gebunden« habe. Mit ihren »stilvoll, gut geschnittenen« Uniformen, die »einen Hauch (aber nicht zu viel) von Exzentrik« hatten, »war sie als eine militärische Elitegemeinschaft konzipiert, die nicht nur äußerst gewalttätig, sondern auch äußerst schön sein sollte«.

Der soldatische »Übermensch« kommt heute in der ukrainischen Armee zu höchsten Ehren. Der nazistische Kriegerorden »Centuria«, der sich 2018 an der Nationalen Armeeakademie von Hetman Petro Sagaidatschnyj, der bedeutendsten militärischen Bildungseinrichtung der Ukraine, formiert hat, feiert ihn als Kind einer »zweiten Geburt«: vom »Anhänger einer Idee« zum »höheren Zustand« des »Kämpfers für Ideale«. Dieser »Übermensch« soll »die Identität der Völker Europas vor inneren und äußeren Bedrohungen schützen«. Und so erinnerte »Centuria« die ukrainischen Soldaten am 8. Mai 2023, zum 78. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, an den »unsterblichen herrschenden Willen der ukrainischen Nation«, der die Vorfahren in den Kampf »gegen die Horden« an »die Mauern von Tsargrad (Konstantinopel, S. W. S.), über das Kaspische Meer und die Weichsel führte«, und befahl: »Hört und glaubt, siegt und erobert!«


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NEUER BEITRAG24.05.2023, 18:02 Uhr
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FPeregrin

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NATO-Musterkadett

Die Ideologen der ukrainischen Rassekämpfer haben auch verstanden, dass die ersehnte vernichtende Niederlage und Unterwerfung »Asiens«, wie sie Russland heute wieder nennen, nur im Bunde mit den USA herbeigeführt werden kann: »Im Grunde genommen sind die Amerikaner jedoch sowohl vom Blut als auch von der politischen Kultur her Europäer, wie wir anderen auch«, wird der Pakt mit dem einst verhassten liberalen Westen trotz dessen »LGBTQ-Propaganda« vom »Avantgarde Kulturbund«, einer autonomen Nazikriegergruppe, zweckrationalisiert.

Die Mannschaften der faschistischen Kampfverbände in der Ukraine rekrutieren sich erheblich aus dem Nazihooligan- und kriminellen Bandenmilieu. Um eines Tages als Musterkadett der NATO auf den Paradeplätzen des Westens und dem politischen Parkett in Washington, Brüssel und Berlin öffentlich vorzeigbar zu sein, müssen sie perspektivisch ihre SA-Gossenmanieren und Dirlewanger-Radaurhetorik hinter sich lassen. Einige »Asow«-Einheiten haben die Schwarze Sonne, die Wolfsangel und andere vergangenheitspolitisch schwer belastete Symbole bereits aus ihren Insignien verschwinden lassen oder abstrahiert. Weitere Entnazifizierungen dürften folgen – nur des aufs »Dritte Reich« verweisenden Erscheinungsbilds, nicht jedoch der Weltanschauung, erst recht nicht der von den westlichen Partnern schweigend genossenen Kriegführung.

Tödliche Befruchtung

Die rasant wachsende Macht – und damit auch der zunehmende Anspruch auf Prestige und Anerkennung von »ganz oben« aus dem Pentagon – der Faschisten als Staat im Staat nährt ihren Wunsch, eine Kriegeraristokratie zu schaffen. Diese repräsentiert niemand eindrucksvoller als der Literat der vornehmen deutschen Reaktion und Gentleman-Faschist Ernst Jünger. Dessen Schriften bildeten mit seinen dandyesken Betrachtungen des Krieges und der Ästhetisierung des Grauens (wie sie seinerzeit der italienische Futurismus predigte) eine Antithese zu denen Erich-Maria Remarques: »Bei Sonnenuntergang, hielt ich ein Glas Burgunder, in dem Erdbeeren schwammen, in der Hand«, notierte Jünger 1944 über einen Luftangriff auf Paris. »Die Stadt mit ihren roten Türmen und Kuppeln lag in gewaltiger Schönheit, gleich einem Blütenkelche, der zu tödlicher Befruchtung überflogen wird« – nicht zufällig eine der meistzitierten Passagen aus seinem umfangreichen Werk. Bei der Auslese für Jüngers Blutadel zählt biologische Abstammung nichts, bedingungslose Opferbereitschaft alles. Und bei Jünger finden sich auch die palingenetische Vorstellung des »Aufstiegs einer neuen Ära« des Abendlands aus den Schlachtentrümmern und das Ideal vom Herrenvolk als »Schützengrabengemeinschaft«. Diese kann Frieden bestenfalls als »Fortsetzung des Kriegs mit anderen Mitteln« dulden, wie Kracauer ein Merkmal faschistischer Zukunftsentwürfe beschrieb.

»Der Krieg drückt nicht irgendeinen Teil des Lebens aus, sondern das ganze Leben in seiner Gesamtheit«, so Jünger über »die nationalistische Revolution«. Ansprechend für rechte Militärs in der Ukraine ist auch, dass er den Soldaten schon in dem Essay »Der Arbeiter« von 1932 als Prototyp des »Übermenschen« betrachtete, der heute häufig in der Gestalt eines Mischwesens aus muskelgestähltem Superorganismus und Kriegsroboter erscheint. Sowohl die ukrainischen Kämpfer, die an den schweren Gefechten um den Flughafen von Donezk teilnahmen, als auch die Verteidiger von Asowstal wurden in den Medien als »Cyborgs« verehrt. Wie Jünger damals umtreibt auch die faschistischen Militaristen heute ein tiefes Bedürfnis, die Verdinglichung des Soldaten im industrialisierten Krieg zu verdrängen: Sie wollen mit der Glorifizierung des Kombattanten als edlem Ritter wie als Hightech-Operator und der Schlacht als pulsierendem Blutritual wie auch als Playoff von Killermaschinen eine Brücke zwischen Streitaxt und »Himars«, der archaischen und der hochmodernen Welt des Krieges schlagen – und mit dem durch Ästhetisierung der Metzelei nachgeahmten Moment des Dionysischen, das die beiden Sphären verbindet, den Schrecken des gar nicht mehr heroischen Tötens und Sterbens ideologisch verbrämen.

Er sei eine historische Figur, die »durch die harten, blutigen, aber großartigen Kriegserfahrungen das Ewige, das Übermenschliche berührt« habe, würdigte Bilezkij Ernst Jünger, der im Ersten Weltkrieg – laut Karlheinz Bohrer der »Urknall der Moderne« – als Leutnant und Stoßtruppführer 14 Mal verwundet worden war und 1918 für seine Tapferkeit mit dem Orden Pour le Mérite die höchste militärische Auszeichnung des Königreichs Preußen erhalten hatte. Wie Jünger als Schriftsteller einer ganzen Kriegsgeneration hätten auch die ukrainischen Soldaten, die seit 2014 Fronterfahrung gesammelt haben, ein »phantastisches kreatives Potential«, meint Bilezkij. Diese Generation müsse eine »neue Kultur« schaffen. »Kultur ist der Geist, und ohne den Geist ist alles tot.«

Kriegskulturoffensive

Nach diesem Verständnis ist der Krieg das »höchste Fest der Kultur« und jeder, der »Uniform und Tod nicht liebt, ein Barbar«, wie Klaus Theweleit in seiner »Psychoanalyse des weißen Terrors« schrieb. Und so werden im Kosakenhaus in Kiew, das als Zentrum der Kriegskulturoffensive der Asowschen Eliten gilt, ideologische Indoktrination, soldatische Erziehung und körperliche Wehrertüchtigung miteinander verbunden. In dem vierstöckigen Gebäude in der Nähe des Maidan gibt es Vorträge, Ausstellungen, Filmvorführungen und Martial-Art-Kurse. Im Erdgeschoss findet sich der Merchandise-Shop »Militant Zone«, in dem Besucher modische Militärkleidung und -devotionalien erwerben können. Das Gebäude ist auch Anlaufstelle für Rekruten aus dem Ausland – laut einer Time-Reportage sollen in den sechs Jahren bis 2021 rund 17.000 Neofaschisten aus 50 Ländern eine militärische Ausbildung in der Ukraine erhalten haben.

Das Kosakenhaus war auch eine Wirkungsstätte von Mykola Krawtschenko, des als intellektueller Vordenker und Führer von »Asow« verehrten Historikers und Mitgründers des »Rechten Sektors«. Krawtschenko, der im März 2022 bei einem russischen Raketenangriff ums Leben kam, hatte seit 2015 mit seinem Verlag »Orientyr« (Landmarke) Kriegsberichte von ATO-Kämpfern und historische Theorietexte von radikalen Nationalisten herausgebracht. Darunter das erstmals 1935 erschienene Buch »Natiokratie« des ehemaligen OUN-Führers Mykola Sziborskyj, der für einen elitären Faschismus mit Affinität zu Ästhetik, Technik, Kampfkultur und Kriegskunst eintrat.

2018 haben rechte Studenten und Kriegsveteranen im Kosakenhaus den Literaturklub »Plomin« (Flamme) eingerichtet. Er unterhält eine eigene Bibliothek mit Werken »aus der Welt der hellenischen Helden und mit den Abenteuern der letzten Ritter der Neuzeit«, natürlich auch von Ernst Jünger, und hat einen eigenen Verlag: 2019 hat er eine ukrainische Übersetzung des Westfront-Tagebuchs aus dem Ersten Weltkrieg »Feuer und Blut« von Jünger und 2020 von seiner Textsammlung »Das abenteuerliche Herz« veröffentlicht. Produkte aus dem Hause »Plomin« haben längst einen festen Platz in den Bibliotheken der ukrainischen Streitkräfte. 2020 bewarb deren Operatives Kommando »Ost« sogar einige Bücher des Verlags, unter anderem von dem französischen Algerienkriegsveteranen und Rechtsterroristen Dominique Venner.

Das Kosakenhaus ist eine Denkfabrik für den Plan von »Asow«, eine »paneuropäische Allianz« rechter Gruppen zu bilden – mit dem Ziel, auf dem ganzen Kontinent die Macht zu übernehmen, wie die »Plomin«-Chefin und Sekretärin der Bewegung für internationale Beziehungen, Olena Semenyaka, Time anvertraute. Semenyaka, die betont, dass Deutschland ihre »spirituelle Heimat« ist, bekam 2020 vom Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen ein Stipendium für die Forschung zu Ernst Jüngers Werk (nachdem Fotos aufgetaucht waren, die sie mit Hakenkreuzfahne und beim Hitlergruß zeigen, wurde es ihr wieder entzogen).

Unter den ukrainischen Kämpfern und Kriegsideologen herrscht ein regelrechter Hype um Jünger. Frontreporter berichten, dass sein Kultbuch »In Stahlgewittern«, das 1920 erschienen war, zur Standard-Schützengrabenlektüre gehöre. »Avantgarde Kulturbund« veröffentlichte Anfang des Jahres die Literaturverfilmung des Essays »Ernst Jünger und der Geist an der Front als permanente Realität« von dem italienischen Historiker Adriano Romualdi – einem Freund von Julius Evola –, der für den Aufbau neuer rechter Eliten geworben hatte. »Jeden Tag spüren wir in unserem neuen Bewusstsein«, heißt es im Begleittext, »dass wir eine neue Generation sind, die durch die Feuer und Erschütterungen des größten Krieges der Geschichte verändert und gestärkt wurde.«


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NEUER BEITRAG24.05.2023, 18:04 Uhr
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Der US-Ideologieapparat

Jurij Michaltschyschyn, einst Cheftheoretiker der faschistischen Swoboda-Partei, heute »Asow«-Offizier, meint, dass für den Aufstieg des ukrainischen Nationalismus von einer antirussischen Gegen- zur Leitkultur mehr getan werden müsse. Der Herausgeber des »Handbuchs zur Unterrichtung des Sozial-Nationalismus« mit Texten der NSDAP, von Alfred Rosenberg und anderen Propagandisten des historischen Nazismus, der 2005 auf seiner inzwischen gelöschten Internetseite »Nachtigall88« das Projekt »Zentrum für politische Studien Joseph Goebbels« gegründet und es später in »Zentrum für politische Studien Ernst Jünger« umbenannt hatte, wünscht sich für die Entwicklung einer modernen ukrainischen Frontliteratur mehr Orientierung an der westlichen Kulturindustrie.

Als Vorbild nennt er J. R. R. Tolkien, der ebenso wie Ernst Jünger bei der Schlacht an der Somme 1916 »durch den Fleischwolf gedreht« worden war: Tolkien habe »die alten Heldenepen wiederbelebt«, das »Spektrum der heroischen Archetypen« aktualisiert und dafür gesorgt, dass sie heute zur »militärischen Identität« gehörten, meint Michaltschyschyn. Als erfahrener Kriegspropagandist weiß er: Von der Bewusstseinsindustrie der NATO unter der Führung der USA lernen, heißt für die ukrainischen Faschisten siegen lernen. Der »amerikanische Ideologieapparat« sei eine große Inspiration, sagt Michaltschyschyn. Die USA hätten in Vietnam zwar Schlachten verloren, aber mit Filmen wie »Rambo« den Krieg nachträglich gewonnen, indem sie das »Heldentum der Amerikaner« gezeigt und erfolgreich verhindert hätten, dass künftige Generationen für den Frieden marschieren.


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Interessant ist auch dieser Leserbrief ebd.:

Leserbrief von Doris Prato (22. Mai 2023 um 12:21 Uhr)

Im November 2022 wurden durch Medienberichte Verbindungen italienischer Faschisten in Kampanien (Süditalien) zu ukrainischen Nazis des »Asow«-Regiments bekannt. In einer »Anti-Terror-Operation« hatte die Abteilung für allgemeine Ermittlungen und Sonderoperationen der Carabinieri (DIGOS) zwischen Neapel, Caserta und Avellino eine Gruppe von Nazifanatikern, die laut Ermittlungen der Justiz »Anschläge in unserem Land planten«, verhaftet. Insgesamt wurden von Facebook-Profilen und anderen von den Beteiligten verwendeten Social-Media-Accounts über 30 Durchsuchungen in rechtsextremen Kreisen durchgeführt. Es wurde bekannt, dass unter Leitung eines Ausbilders des ukrainischen Nazi-Bataillons »Asow«, Anton Radomski, u. a. ein Überfall auf die Carabinieri-Kaserne in Marigliano bei Neapel geplant war und in Italien ansässige ukrainische Neonazis einen »Anschlag« auf das Einkaufszentrum »Volcano Buono« in Neapel durchführen wollten. Besagter Radomski war identifiziert worden, aber derzeit nicht auffindbar, da er wohl »an die Kriegsfront in der Ukraine« zurückgekehrt ist. Die Ermittlungen erbrachten – so die Staatsanwaltschaft – dass ein ukrainischer Staatsbürger verwickelt war. Unter den Verhafteten befanden sich vier Gründer nazistischer Vereinigungen wie einer »Ordine di Hagal«, die »Sympathisanten ukrainischer neofaschistischer Organisationen« waren. Diese Vereinigung hatte sich auch an der No-Vax-Propaganda beteiligt, die während der Wahlkampagne von den faschistischen Fratelli Italien (FdI) der heutigen Ministerpräsidentin Georgia Melonis und der Lega Matteo Salvinis unterstützt wurden, berichtete das Online–Portal des »Magazin Contropiano« am 16. November 2022. Das investigative »The Grayzone«- Magazin berichtete, dass Mitglieder des Hagal-Ordens »direkte und häufige« Kontakte über Telegram nicht nur mit dem »Asow«-Regiment, sondern auch mit den neonazistischen ukrainischen Militärformationen »Right Sector« und »Centuria« unterhielten, was »wahrscheinlich im Hinblick auf eine mögliche Rekrutierung in deren Kampfgruppen« geschehen sei. Zu den Verhafteten gehörte der Gründer der Ordine di Hagal, Maurizio Ammendola, der Vizepräsident und Manager der Vereinigung war, und ein Giampiero Testa aus Marigliano, dem Standort der Kaserne, die überfallen werden sollte. Er wollte, wie er bekannte, in der Kaserne »ein Massaker wie das in Neuseeland« begehen. In Christchurch wurden 2019 51 Menschen in einer Moschee durch einen Rechtsterroristen ermordet.

Die Untersuchungen ergaben, dass die Verdächtigen die »weiße Macht«, den »Hass gegen Einwanderer, und alles, was typisch für die rassistische Rechte ist«, verfolgten. Sie identifizierten sich mit der »vorbehaltlosen Unterstützung« der Ukraine durch die Regierung, der Finanzierung und Waffen, was zum Faktor einer gewaltsamen Radikalisierung des Neofaschismus in diesem Land führte, so »Contropiano«.
NEUER BEITRAG24.05.2023, 20:50 Uhr
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arktika

Ein dickes DANKE an Susann für diese wirklich sehr detaillierte u. hintergrundanalysierende Reportage. Ein langer Riemen, den es sich aber zu lesen lohnt. Und den eigentlich jedeR, wer nicht völlig zugenagelt ist, verstehen kann.

Ist schon die Darstellung des ideologischen Überbaus in der Ukraine zum Gruseln sowie deren kulturelle u. logistische Umsetzung (wo kann man schon das - gezielte - Wachsen und Wuchern einer faschistischen Bewegung hin zur völligen Machtübernahme mit allem Pipapo so genau sehen, und das auch noch vor der eigenen Haustür), so läßt diese Zahl eineN noch mal extra schlucken: "laut einer Time-Reportage sollen in den sechs Jahren bis 2021 rund 17.000 Neofaschisten aus 50 Ländern eine militärische Ausbildung in der Ukraine erhalten haben" - sicherlich nicht als "Dankeschön" für vorherige Ausbildungshilfe rechter Maidan"kämpfer", sondern aus Bedarfsgründen. Im Gegensatz zu Zwangsrekrutierten zwar vielleicht genauso mit wenig Vorkenntnissen, aber hochmotiviert, die "Technix" sind dann schnell lernbar (und n. b. hinterher auch gut in der Heimat weiteranwendbar, individuell oder auch als MultiplikatorInnen. Kann man nur hoffen, daß viele von ihnen möglichst schnell ihren "Heldentod" erleben dürfen.

Und nützlich auch der Verweis auf Tolkien. Dessen "Herr der Ringe"-Zyklus war seinerzeit (Ende 70er/Anfang80er Jahre) ein absolutes M U S S, sowohl als Lektüre, aber dann auch als Verfilmungen. Und besonders geschätzt bei - besonders jüngeren u. anakademiesierten - Menschen, die damals dem linken (pardon: damals hieß es noch "alternativen") Milieu zugehörig sich wähnten. Zugegeben, Tolkien kann schreiben und im Gegensatz zu Jünger ist es auch noch spannend, aber ein faschistoides Geschmäckle hatte es schon. Was damals natürlich niemand bemerken wollte.
NEUER BEITRAG25.05.2023, 00:06 Uhr
EDIT: FPeregrin
25.05.2023, 00:08 Uhr
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FPeregrin

Tolkien ist mit seinem humanoiden mittelirdischen Artenzoo mindestens ein Kryptorassist. Die ukrainische Propaganda bedient sich da mit der Bezeichnung "Orcs" für Russen und russischsprachige Bewohner des Donbaß schon mindestens seit neun Jahren. Daß Tolkien darüber hinaus staunenswerte literarische und sprachhistorische (man denke an seine fiktiven Sprachen und ihre historischen Grammatiken) Fähigkeiten hat, tut dem keinen Abbruch.

...und Jünger? Wir hatten das Thema ja auch schon anders häufiger, ohne und einig werden zu können. "Das abenteuerliche Herz" (von Susann erwähnt) ist ein bemerkenswertes Textkonglomerat; Andersch versteht es als das einzige Zeugnis des Symbolismus in der deutschen Literatur. "Auf den Marmorklippen" hat mich um den Schlaf gebracht, ähnlich wie "Heliopolis"; langweilig konnte ich das keineswegs finden. Die Ideologiekritik steht aber trotzdem: Auch wenn Jünger - anders als Tolkien - eher kein Rassist ist, ein - tendentiell anarchoider - Faschist ist er schon. Zu der Einbindung von Anarchos in die ukrainische Kriegsführung paßt er für den Soundtrack schon recht gut!

Bemerkenswert und besorgniserregend (!) ist aber die unterschiedliche öffentliche Wahrnehmung der beiden: Tolkien ist etwa so hui, wie Jünger pfui ist. ("Auf den Marmorklippen" oder"Heliopolis" etwa ließen sich ohne Frage wirkungsvoll "fantasy-artig" verfilmen.) Dieser Unterschied ist weder literaturhandwerklich noch ideologisch irgendwie gerechtfertigt. Über die gesellschaftliche Funktion dieser unterschiedlichen Wahrnehmung wird noch dringend nachzudenken sein; zufällig ist sie sicher nicht!!!
NEUER BEITRAG27.05.2023, 15:14 Uhr
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arktika

Textsammlung faschistische Bewegung Ukraine (3) Ist zwar auch schon knapp 2 Monate alt, wird dadurch aber nicht besser. Und die BRD-Propaganda stört sich selbstverständlich auch nicht an solchen "Kleinigkeiten" - sondern träumt wohl eher selbst, so etwas Schönes zu schaffen ...

Seit 31. März 2023 hat die Ukraine ein neues "Mediengesetz", die österreichische Zeitung der Arbeit schreibt am 5. April dazu:

Neues Mediengesetz in der Ukraine: Totalzensur der Machthaber und Verherrlichung des Bandera-Faschismus

Das ukrainische Regime hat mit dem Inkrafttreten eines neuen Mediengesetzes am 31. März 2023 die totale Kontrolle über sämtliche Medien übernommen. Auch die Geschichtsschreibung im Sinne der Bandera-Faschisten wird mit dem Gesetz vorgeschrieben.

Kiew. Das neue Mediengesetz der Ukraine, das seit 31. März 2023 gilt, ermöglicht es der staatlichen Medienregulierungsbehörde, dem National Television and Radio Broadcasting Council (NTRBC), Print- und Online-Medien sowie Internet‑, Fernseh‑, Radio- und Online-Plattformen wie YouTube und soziale Netzwerke zu regulieren. Es gibt der staatlichen Medienaufsichtsbehörde auch das Recht, Medienunternehmen mit Geldbußen zu belegen, ihre Lizenzen zu widerrufen und bestimmte Publikationen ohne Gerichtsurteil vorübergehend zu sperren.

Totale Kontrolle über die Medien

Die NTRBC ist ein Verfassungsorgan. Die Hälfte seiner Mitglieder wird vom Präsidenten ernannt, die andere Hälfte vom Parlament (Werchowna Rada), das von der Selenskyj-treuen Mehrheit kontrolliert wird und aus dem der Großteil der Opposition entfernt wurde. Die staatliche Medienregulierungsbehörde untersteht also der totalen Kontrolle der ukrainischen Machthaber.

War es bisher schon so, dass eine von der offiziellen Kriegspropaganda abweichende Berichterstattung mit schweren offiziellen und inoffiziellen Sanktionen (Verschleppung, Folter, Tod) belegt war, wird seitens des ukrainischen Staates jetzt die totale Kontrolle über die Medien übernommen. Die Dauer des Gesetzes ist nicht mit dem Ende des Krieges begrenzt, so dass die Absicht bestehen dürfte, Medien auf Dauer gefügig zu machen und der politischen Nachkriegsordnung gleich einmal das Korsett der Zensur anzulegen. Das lässt sogar manchen regimetreuen Journalisten die Haare zu Berge stehen.

So richtig auf die Schaufel werden die EU-Mentoren des Selenskyj-Regimes genommen, denn es wird behauptet, dass mit dem Inkrafttreten des neuen Mediengesetzes die EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste umgesetzt und damit wieder eine Bedingung für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erfüllt ist.

Positive Bezugnahme auf Sowjetzeit verboten

Der weltanschauliche Rahmen, den das Gesetz vorgibt, ist auch nicht ohne. Es ist verboten, Informationen zu verbreiten, die „den kriminellen Charakter des kommunistischen totalitären Regimes von 1917–1991 in der Ukraine, den verbrecherischen Charakter des totalitären nationalsozialistischen Regimes, ein positives Bild von Personen in Führungspositionen in der Kommunistischen Partei (dem Posten des Sekretärs des Bezirkskomitees und höher), den höchsten Macht- und Verwaltungsorganen der UdSSR, der Ukrainischen SSR (Ukrainische SSR), anderen Unions- und autonomen Sowjetrepubliken leugnen oder rechtfertigen. (…) Verboten ist ferner die positive Darstellung der „Verfolgung der Teilnehmer am Kampf für die Unabhängigkeit der Ukraine im XX. Jahrhundert“.

Das bedeutet also, dass über die Geschichte der Ukraine als Teil der Sowjetunion und über die Ukrainische SSR nichts Positives berichtet werden darf. Die Sowjetunion wird mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt (wie es die EU ja auch tut).

Faschistenverherrlichung vorgeschrieben

Wer hingegen Negatives über den „Kampf für die Unabhängigkeit der Ukraine im XX. Jahrhundert“ berichtet, hat mit Konsequenzen zu rechnen. Es darf auch nichts Positives über die Ausrottung des Bandera-Faschismus durch die Organe der Sowjetmacht nach 1945 berichtet werden. Das hat eine gewisse Logik, waren doch die ersten Sponsoren und Mentoren des Wiedererstarkens des Nationalismus und Faschismus in der Ukraine (bereits zu Sowjetzeiten) die reichen „vertriebenenen“ Emigranten, die sich aufgrund ihrer Verbrechen und Ideologie – vor allem nach Kanada – absetzten.

Der faschistoide ukrainische Nationalismus wird zur Staatsideologie erklärt und damit die Verfolgung und der Massenmord an polnischen, jüdischen und russischen Ukrainern verherrlicht, ebenso die barbarische Ermordung zahlreicher Angehöriger der Roten Armee und ukrainischer sowie russischer Kommunisten.

Wie um der Behauptung der russischen Staatsführung, dass in Kiew Faschisten an der Macht wären, Nahrung zu geben, wird damit gezeigt, dass die politische Elite der Ukraine zumindest Faschismus-affin ist und dass Faschisten großen Einfluss auf Gesetzgebung und politische Praxis des Parlaments, der Regierung und des Präsidenten haben.


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NEUER BEITRAG27.05.2023, 15:18 Uhr
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arktika

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Russische Sprache soll ganz aus den Medien verschwinden

Geplant ist auch, dass die russische Sprache, die immerhin mindestens ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung zur Muttersprache hat (auch Präsident Selenskyj übrigens), aus den Medien ganz verschwinden soll. Ab dem 1. Jänner 2024 muss der Mindestanteil der ukrainischen Sprache im Fernsehen von 75 Prozent auf 90 Prozent steigen. Und ab dem 17. Juli 2024 ist die Verwendung einer „nichtstaatlichen Sprache“ (womit das Russische gemeint ist) in Reden, Interviews, Kommentaren, Erklärungen, Fragen von Personen, die an dem Programm teilnehmen, in der Sendung des ukrainischsprachigen Programms nicht erlaubt. Ob auch Angehörige der Volksgruppen der Polen, Rumänen, Ungarn und vieler anderer dann ihre Sprache nicht mehr in Medien verwenden dürfen, geht aus den bisherigen Informationen nicht hervor. Konsequenterweise müsste nach dieser Diktion dann ja auch Englisch, Französisch, Spanisch etc. verboten werden, denn auch hier handelt es sich ja um „nichtstaatliche Sprachen“.

Scheinprotest internationaler Journalistenverbände, Schweigen in west-imperialistischen Medien

Die Internationalen und Europäischen Journalistenverbände (IFJ-EJF) zeigen sich besorgt und fordern die Europäische Kommission und den Europarat auf, die ukrainischen Behörden davon zu überzeugen, das Gesetz in Absprache mit den Journalistenorganisationen und den Medien nochmals zu überprüfen. Eine ziemlich schwache Form des Protestes gegen die vollkommene Zerschlagung der Medienfreiheit. Der Europäische Journalistenverband, dem auch die Gewerkschaften GPA und younion angehören, schreibt zwar ab und zu kritisch über das neue Mediengesetz, sein Hauptanliegen ist aber die Unterstützung der ukrainischen Kolleginnen und Kollegen, die im Sinne des Regimes über den Krieg „berichten“.

In den westimperialistischen Medien ist hingegen so gut wie nichts über die totale Zensur in der Ukraine zu lesen. Es sind ja die „Guten“, die zensieren, dann geht das wohl schon in Ordnung. Als verfolgt gelten die ganzen Kolleginnen und Kollegen, die seit 2014 schon reglementiert und getötet wurden, nicht, denn sie waren und sind ja „prorussisch“. Auch Wikipedia und andere „Wissensplattformen“ spielen hier eine üble Rolle. Auch dort gibt es die Kategorie „prorussisch“. Ist ein Medium einmal mit diesem Etikett versehen, wird es das nicht mehr los, da kann es noch so ukrainisch-nationalistische Artikel verfassen. Dass Journalisten und Blogger, die dem Regime nicht genehm sind, auf „schwarzen Listen“ stehen, als Feinde der Ukraine gelten und mit dem Tod bedroht werden, geht im Kriegstaumel der Westmedien ganz unter. Ist ja aus deren Sicht unerheblich, es trifft ja die „Bösen“.


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#NeuesMediengesetz
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NEUER BEITRAG27.05.2023, 15:29 Uhr
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arktika

Textsammlung faschistische Bewegung Ukraine (3) Und hier noch mal was für unsere Staatslinken (wenn sie sowas mal ausnahmsweise NICHT militant ausblenden würden) zum Gruß der ukrainischen FaschistInnen, den etliche PolitikerInnen nicht nur hierzulande ja auch so gerne herausposaunen, wohl in freudiger Erwartung kommender Zeiten ...

Am 18.03., ebenfalls in der ZdA:

„Slawa Ukrajini“ – der faschistische Gruß erobert die Welt

Berlin/Kiew. Im Berliner Bundestag verwendete der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskjy wiederum den Gruß „Slawa Ukrajini „, was zu deutsch etwa Ruhm der Ukraine bedeutet, wobei das Wort „Slawa“ eine viel tiefere emotionale Bedeutung hat, als im deutschen das Wort Ruhm. Politikerinnen und Politiker von Neuseeland über Kanada und USA bis nach Europa plappern diesen Schlachtruf nach.

Jetzt wäre das Ansinnen, der eigenen Nation – die sich noch dazu im Krieg gegen eine fremde Armee, die in ihr Territorium eingedrungen ist – Ruhm zu wünschen, ja durchaus verständlich. Jedoch hat diese Losung eine Vorgeschichte.

Die OUN

Sie geht in der jüngeren Geschichte zurück auf die 1929 in Wien gegründete „Organisation ukrainischer Nationalisten“ (OUN). Diese war während der deutschen Besatzung der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik durch die deutsche Wehrmacht an zahlreichen schweren Kriegsverbrechen beteiligt. Die OUN beziehungsweise ihr militärischer Arm UPA besetzten Teile der polnischen Gebiete Polesien und Wolhynien und verübten dort Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung. Die OUN befand sich in einer Kooperation mit den deutschen Faschisten, stellte SS-Freiwilligenbataillone, sie tat sich als Verfolgerin und Mörderin von Juden, Polen, Roma und Sinti, Russen und insbesondere Angehörigen der Roten Armee hervor.

Die Faschistentrupps des Euromaidan 2014

Populär gemacht wurde der Ruf „Slawa Ukrajini“ aufs Neue von der sogenannten Euro-Maidan-Bewegung, die im Jahr 2014 den gewählten Präsidenten Janukowitsch durch einen Putsch aus dem Amt jagte. In dieser Bewegung taten sich als starke und organisierte Kraft ukrainische Faschisten hervor, die sich in die Tradition den Verbrechers Bandera stellten. Sie bildeten eine eigene bewaffnete Truppe, die Terror gegen Kommunisten, Gewerkschafter, Sozialisten, Journalisten, Juden und ethnische Russen ausübte. Diese „Asow-Bataillone“ bilden heute einen Teil der regulären ukrainischen Armee, und tun sich seit 2014 durch besondere Grausamkeit gegenüber den abtrünnigen Volksrepubliken Lugansk und Donezk hervor. Auch im aktuellen Krieg gegen Russland sollen die Faschisten von „Asow“ eine sehr schmutzige und menschenverachtende Rolle spielen.

Präsident Wolodymir Selenskyj ist nicht dumm oder naiv. Er weiß also ganz genau, welchen Schlachtruf er da in jeder Ansprache durch Europa trägt. Die offizielle Ukraine hat davor schon längst begonnen, den Faschistenführer Bandera zu einem Nationalheiligen zu stilisieren. Zu seinem Geburtstag finden alljährlich große Aufmärsche statt, es wurden zahlreiche Straßen und Plätze nach ihm benannt und landesweit Denkmäler für ihn errichtet.

Bandera wird verehrt, während man auf die ukrainischen Rotarmisten spuckt

Man kann nicht sagen, dass die Ukraine – wie von Russland immer wieder behauptet – von Faschisten regiert wird. Was man aber sagen kann: die faschistischen Kräfte der Vergangenheit werden heute in der Ukraine verehrt, während übrigens auf die Millionen Ukrainer, die in der Roten Armee für die Zerschlagung des Nazi-Faschismus gekämpft haben, gespuckt wird. Kommunisten müssen seit 2014 im Untergrund arbeiten, die Brandstiftung am Gewerkschaftshaus in Odessa ebenfalls im Jahr 2014, bei der 42 Menschen bei lebendigem Leib verbrannten, ist bis heute nicht aufgeklärt, obwohl die Täter bekannt sind. die Armee der Ukraine hat übrigens den Ruf „Ruhm der Ukraine“ ergänzt um „Ruhm den Helden“. Auch das ist eine Tradition, die auf die Bandera-Faschisten zurückgeht. Was man daher sagen kann: die ukrainische Politelite hat keine Problem mit den Faschisten und auch nicht damit, deren Schlachtrufe und Symbole zu übernehmen.


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NEUER BEITRAG27.05.2023, 17:27 Uhr
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Utshenik

Textsammlung faschistische Bewegung Ukraine (3) Arnold Schölzel hat eine übersichtliche Serie am 12.05. begonnen, wie der (Deutsche) Imperialismus für seine Zwecke die Ukraine von Russland trennen und spalten will.

Hier Teil I:

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• PDF-Datei 1205023_Schoelzel_Ukraine_I.pdf
4,9 MB | application/pdf
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NEUER BEITRAG27.05.2023, 17:34 Uhr
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Utshenik

Hier der zweite Teil von Schölzels Literaturstudie:

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Eigentlich sollte am 23. oder 26. der Dritte gekommen sein, aber irgendwie dauert es noch.
• PDF-Datei 1905023_Schoelzel_Ukraine_II.pdf
5 MB | application/pdf
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