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•NEUES THEMA11.09.2020, 19:56 Uhr
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• Schiffahrt: Reederei Maersk
Die Reederei Maersk kennt wohl jedeR, wer schon mal am Meer gewesen ist oder sich in irgendeiner Form für den Warentransport zu Wasser interessiert.
Zu ihren Plänen, den Konzern "umzubauen", findet sich in der jW vom 10.09. ein Text von Burkhard Ilschner
Branche im Umbruch
Weltgrößter Reeder Maersk baut Konzern um. Ob es zu Entlassungen kommt, ist noch unklar. Unternehmen stößt Beteiligungen ab
Der dänische Schiffahrtskonzern A. P. Møller-Mærsk (Maersk) hat Ende August eine beeindruckende Gewinnbilanz vorgelegt. Nun sorgt der seit Jahrzehnten amtierende Weltmarktführer in der Containerschiffahrt für Schlagzeilen: Anfang des Monats kündigte Maersk einen drastischen Konzernumbau an. Inwieweit mit dieser Umstrukturierung auch Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, ist noch unklar.
Die Maßnahme kommt nicht überraschend. Manche Branchenexperten hatten sie bereits als überfällig bezeichnet: Maersk hat auf seinem Weg an die Spitze immer wieder einzelne Wettbewerber aufgekauft. Während manche Konkurrenten sich ihre Zukäufe kurzerhand einverleiben, lässt Maersk eine in bestimmten Regionen oder Geschäftsbereichen angesehene Firma zunächst weitgehend eigenständig bestehen, um so die Marke zu erhalten. Zwar werden etwa im Finanz- oder Buchhaltungssektor oder in organisatorischen Bereichen Prozesse zusammengeführt, im operativen Geschäft und beim Kundenkontakt indes ändert sich oft wenig. Das mag im Einzelfall vermeidbare Kosten verursachen, aber Maersk kann sich das offenbar leisten.
Bekanntestes Beispiel: 1999 erwarb Maersk in den USA die Reederei Sea-Land des Containerpioniers Malcolm McLean. Bis heute wird der traditionsreiche Name dieses Unternehmens, mittlerweile spezialisiert auf interamerikanische Verkehre, mit dem Zusatz »A Maersk Company« eigenständig geführt. Auch die 2017 übernommene einstige Oetker-Reederei »Hamburg Süd« agiert bis heute selbständig, durch die Übernahme wurden zudem in der Zentrale an der Elbe deutlich weniger Jobs abgebaut als zunächst befürchtet. Der aktuell geplante Konzernumbau, der bereits Anfang Oktober eingeleitet wird, soll bei Hamburg Süd lediglich 50 (von knapp 1.000) Stellen betreffen. Dabei, so heißt es, seien keine Entlassungen geplant. Viele der betroffenen Beschäftigten könnten andere Tätigkeiten im Hause übernehmen. Die traditionsreiche Marke, die im kommenden Jahr 150 Jahre alt wird, werde zwar enger an die Konzernmutter angebunden, bleibe aber als Name bestehen.
Durch die Medien geistert eine andere, erschreckend klingende Zahl: Bis zu 28.000 der momentan rund 80.000 Beschäftigten des Maersk-Konzerns seien von der Umstrukturierung betroffen, heißt es. Aber auch hier ist bisher nicht von Entlassungen die Rede. Laut Maersk-Vorstandsmitglied Vincent Clerc soll die Umorganisation zu einem »nachhaltigen Wachstum zum Nutzen unserer Kollegen und Kunden« beitragen. Dazu zählt auch, dass der Schiffahrtskonzern sich weiter diversifiziert – nicht nur durch Zukauf weiterer Terminals, sondern etwa auch durch die jüngst verkündete Verstetigung der vor einem Jahr testweise gestarteten kombinierten Schiffs-und-Bahn-Verbindung von Asien nach Europa.
Zwei ebenfalls traditionsreiche Firmennamen werden dem Konzernumbau jedoch geopfert: Die auf afrikanische Verkehre spezialisierte Reederei Safmarine, die seit 1999 zum Maersk-Konzern gehört. Dasselbe Schicksal steht dem globalen Spediteur Damco bevor, den Maersk 2005 als Teil des britisch-niederländischen Konsortiums »P&O Nedlloyd« übernommen hatte.
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Zu ihren Plänen, den Konzern "umzubauen", findet sich in der jW vom 10.09. ein Text von Burkhard Ilschner
Branche im Umbruch
Weltgrößter Reeder Maersk baut Konzern um. Ob es zu Entlassungen kommt, ist noch unklar. Unternehmen stößt Beteiligungen ab
Der dänische Schiffahrtskonzern A. P. Møller-Mærsk (Maersk) hat Ende August eine beeindruckende Gewinnbilanz vorgelegt. Nun sorgt der seit Jahrzehnten amtierende Weltmarktführer in der Containerschiffahrt für Schlagzeilen: Anfang des Monats kündigte Maersk einen drastischen Konzernumbau an. Inwieweit mit dieser Umstrukturierung auch Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, ist noch unklar.
Die Maßnahme kommt nicht überraschend. Manche Branchenexperten hatten sie bereits als überfällig bezeichnet: Maersk hat auf seinem Weg an die Spitze immer wieder einzelne Wettbewerber aufgekauft. Während manche Konkurrenten sich ihre Zukäufe kurzerhand einverleiben, lässt Maersk eine in bestimmten Regionen oder Geschäftsbereichen angesehene Firma zunächst weitgehend eigenständig bestehen, um so die Marke zu erhalten. Zwar werden etwa im Finanz- oder Buchhaltungssektor oder in organisatorischen Bereichen Prozesse zusammengeführt, im operativen Geschäft und beim Kundenkontakt indes ändert sich oft wenig. Das mag im Einzelfall vermeidbare Kosten verursachen, aber Maersk kann sich das offenbar leisten.
Bekanntestes Beispiel: 1999 erwarb Maersk in den USA die Reederei Sea-Land des Containerpioniers Malcolm McLean. Bis heute wird der traditionsreiche Name dieses Unternehmens, mittlerweile spezialisiert auf interamerikanische Verkehre, mit dem Zusatz »A Maersk Company« eigenständig geführt. Auch die 2017 übernommene einstige Oetker-Reederei »Hamburg Süd« agiert bis heute selbständig, durch die Übernahme wurden zudem in der Zentrale an der Elbe deutlich weniger Jobs abgebaut als zunächst befürchtet. Der aktuell geplante Konzernumbau, der bereits Anfang Oktober eingeleitet wird, soll bei Hamburg Süd lediglich 50 (von knapp 1.000) Stellen betreffen. Dabei, so heißt es, seien keine Entlassungen geplant. Viele der betroffenen Beschäftigten könnten andere Tätigkeiten im Hause übernehmen. Die traditionsreiche Marke, die im kommenden Jahr 150 Jahre alt wird, werde zwar enger an die Konzernmutter angebunden, bleibe aber als Name bestehen.
Durch die Medien geistert eine andere, erschreckend klingende Zahl: Bis zu 28.000 der momentan rund 80.000 Beschäftigten des Maersk-Konzerns seien von der Umstrukturierung betroffen, heißt es. Aber auch hier ist bisher nicht von Entlassungen die Rede. Laut Maersk-Vorstandsmitglied Vincent Clerc soll die Umorganisation zu einem »nachhaltigen Wachstum zum Nutzen unserer Kollegen und Kunden« beitragen. Dazu zählt auch, dass der Schiffahrtskonzern sich weiter diversifiziert – nicht nur durch Zukauf weiterer Terminals, sondern etwa auch durch die jüngst verkündete Verstetigung der vor einem Jahr testweise gestarteten kombinierten Schiffs-und-Bahn-Verbindung von Asien nach Europa.
Zwei ebenfalls traditionsreiche Firmennamen werden dem Konzernumbau jedoch geopfert: Die auf afrikanische Verkehre spezialisierte Reederei Safmarine, die seit 1999 zum Maersk-Konzern gehört. Dasselbe Schicksal steht dem globalen Spediteur Damco bevor, den Maersk 2005 als Teil des britisch-niederländischen Konsortiums »P&O Nedlloyd« übernommen hatte.
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