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•NEUES THEMA05.06.2020, 14:02 Uhr
EDIT: arktika
05.06.2020, 14:04 Uhr
05.06.2020, 14:04 Uhr
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• BRD+Frankreich --> Europäische Cloud schaffen
Die BRD und Frankreich wollen eine europäische Cloud. Das Ziel ist Unabhängigkeit von den USA. Dazu ein ausführlicher Artikel auf gfp:
Die europäische Cloud
Deutschland und Frankreich starten Initiative "Gaia-X" für eine europäische Cloud-Struktur. Ziel: Unabhängigkeit von den USA.
(Eigener Bericht) - Mit der gestern offiziell gestarteten Initiative "Gaia-X" wollen Deutschland und Frankreich eine "europäische" Alternative zu den großen US-amerikanischen und chinesischen Cloud-Dienstleistern schaffen. Hintergrund ist, dass Cloud-Dienste immer mehr an Bedeutung gewinnen; deutlich wurde dies vor allem nach dem Covid-19-Shutdown, der zahlreiche Unternehmen zur Umstellung auf Onlineheimarbeit und damit zur Nutzung von Cloud-Diensten zwang. Aus Furcht vor Wirtschaftsspionage hatten sich zahlreiche Unternehmen bislang geweigert, Cloud-Dienste von Amazon, Microsoft, Google oder Alibaba in größerem Umfang zu nutzen - dies auch, weil ein US-Gesetz aus dem Jahr 2018 es den US-Behörden unter bestimmten Umständen erlaubt, auf Daten zuzugreifen, die US-Konzerne bei sich speichern. Zudem hieß es mit Blick auf die Praktiken der Trump-Administration, man sei, wenn man nicht über eine eigene Cloud-Struktur verfüge und auf US-Firmen angewiesen sei, politisch erpressbar. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nennt die Initiative die "vielleicht wichtigste digitale Bestrebung Europas in dieser Generation".
Auf dem Weltmarkt kaum präsent
Konzerne aus Deutschland sowie aus anderen europäischen Ländern sind auf dem Weltmarkt für Cloud-Dienste so gut wie nicht präsent. Zwar bieten deutsche Unternehmen, so etwa die Deutsche Telekom, Cloud-Speicherplatz und -Rechenleistung an. Allerdings können sie mit Konzernen aus den Vereinigten Staaten und aus China nicht mithalten, die zusätzlich Software aller Art offerieren, darunter nicht zuletzt solche, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzt. Weltmarktführer ist zur Zeit Amazon mit einem Anteil von 45 Prozent (2019); es folgen Microsoft (17,9 Prozent), Alibaba aus China (9,1 Prozent) und Google (5,3 Prozent).[1] Deutsche Unternehmen, aber auch deutsche Behörden sind bei ihrer Cloud-Nutzung deshalb vor allem auf Dienste US-amerikanischer, eher selten auch chinesischer Firmen angewiesen. Volkswagen etwa arbeitet bei der Cloud-Vernetzung seiner weltweit 122 Fabriken mit Amazon zusammen und kooperiert bei der Cloud-Vernetzung seiner Fahrzeuge mit Microsoft. Sogar die Bundespolizei speichert ihre Bodycam-Aufnahmen in der Amazon-Cloud.[2
Der Lockdown-Boom der Cloud
Der Lockdown während der Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung von Cloud-Diensten rasant in die Höhe schnellen lassen. "Unternehmen auf der ganzen Welt" hätten "dringend Zugang zu flexibler Rechenkapazität" benötigt, um Onlineheimarbeit zu ermöglichen oder den Onlinehandel auszubauen, hält der Chefanalyst der US-Marktforschungsfirma Canalys, Matthew Ball, fest.[3] Größere Bekanntheit hat etwa das US-Unternehmen Zoom erreicht, das Cloud-Videokonferenzen ermöglicht. Insgesamt stieg der Umsatz der Branche allein im ersten Quartal 2020 um stolze 34 Prozent auf 31 Milliarden US-Dollar an. Zugleich gewann die Debatte über die Risiken, die mit Cloud-Diensten verbunden sind, spürbar an Schwung. Auch dies betraf unter anderem Zoom; das Unternehmen wurde wegen Sicherheitslücken und umstrittener Datenschutzpraktiken weithin kritisiert.[4]
Keine Sicherheit
In puncto Sicherheit ist dabei auch von Interesse, dass ein US-Gesetz, der im März 2018 ratifizierte "Cloud Act", es den US-Behörden unter bestimmten Umständen erlaubt, auf Daten zuzugreifen, die US-Firmen gespeichert haben - dies sogar dann, wenn sich die entsprechende Infrastruktur im Ausland befindet.[5] Zoom-Videokonferenzen werden auch in der internationalen Politik genutzt; so ist dokumentiert, dass Zoom auch bei Treffen der gewöhnlich vertraulich tagenden Eurogruppe zum Einsatz kam.[6] Das Auswärtige Amt hat die Nutzung von Zoom auf dienstlichen Geräten ausdrücklich untersagt. Allerdings räumt das Ministerium ein, "ein völliger Verzicht auf die App" sei zur Zeit kaum durchsetzbar, weil er die Kommunikation mit Kooperationspartnern im Ausland "massiv erschweren" würde.[7] Deshalb sei aktuell die Nutzung von Zoom auf privaten Computern "krisenbedingt gestattet, wo dies unumgänglich für die Aufgabenerfüllung ist". Berichten zufolge bemüht sich das Auswärtige Amt dabei bereits um eine "vertrauenswürdigere" Alternative zu den Videokonferenzangeboten des US-Unternehmens.[8]
Politisch erpressbar
Sicherheitsbedenken sind einer der Gründe, die Berlin veranlasst haben, sich um die Schaffung einer deutsch-europäischen Cloud-Struktur zu bemühen. Dabei geht es keinesfalls nur um Sorgen der Politik; die Bedenken werden nicht zuletzt von vielen mittelständischen Unternehmen geteilt, die bei einer Nutzung US-amerikanischer oder chinesischer Cloud-Produkte Industriespionage befürchten. Hinzu kommen Warnungen, Deutschland sowie die EU seien ohne eine eigene Cloud-Struktur erpressbar. Bereits im vergangenen Jahr erklärte Karl-Heinz Streibich, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech), er halte es "für zumindest denkbar", dass "unsere Abhängigkeit von wenigen Cloud-Anbietern politisch als Druckmittel ... eingesetzt werden" könnte: "Können wir ausschließen, dass eines Tages gedroht wird, die Cloud-Dienste zu kappen, wenn Deutschland nicht die Nord-Stream-2-Leitung ebenfalls kappt?"[9]
Gaia-X
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte die Gründung einer eigenen Cloud-Struktur in der EU bereits vergangenen Oktober angekündigt: "Die europäische Wirtschaft benötigt dringend eine Infrastruktur, die Datensouveränität und breite Datenverfügbarkeit bei hohen Sicherheitsstandards gewährleistet".[10] Am gestrigen Donnerstag haben nun Altmaier und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire gemeinsam den offiziellen Start des Projekts mit dem Namen "Gaia-X" bekanntgegeben. Demnach werden 22 Unternehmen - jeweils elf aus Deutschland und aus Frankreich - eine internationale Stiftung nach belgischem Recht gründen, die die Gaia-X-Infrastruktur tragen soll.[11] Dabei werden, wie der Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium für die digitale Wirtschaft, Thomas Jarzombek, erklärt, Dienste verschiedener Unternehmen zu einem "homogenen, nutzerfreundlichen System" vernetzt; Gaia-X soll vor allem die verbindenden Elemente entwickeln, darunter, wie berichtet wird, "technische Standards, Schnittstellen für den Datenaustausch, zudem ein Identitätsmanagement, ein Abrechnungssystem sowie eine Benutzeroberfläche".[12] Insgesamt sind bislang rund 300 Firmen eingebunden; zu den 22 Trägerunternehmen zählen auf deutscher Seite die Deutsche Telekom, SAP sowie Siemens, auf französischer Seite Orange Business Services sowie Atos International, der Konzern, der bis 2019 vom heutigen EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton geleitet wurde.
Die "digitale Souveränität"
Während der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Gaia-X als einen "wichtige[n] Schritt" lobt, "um der Wirtschaft in Europa einen kräftigen Digitalisierungsschub zu verleihen", nennt Wirtschaftsminister Altmaier das Projekt die "vielleicht wichtigste digitale Bestrebung Europas in dieser Generation".[13] Bereits Ende 2019 hatte es in Strategiepapieren von CDU und von SPD jeweils geheißen, es gehe um die Sicherung der "digitalen Souveränität".[14] Laut aktuellem Plan soll Gaia-X bereits Anfang 2021 zumindest teilweise nutzbar sein.
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#cloud
#europaeischeCloud
#BRD
#Frankreich
#imperialismus
Die europäische Cloud
Deutschland und Frankreich starten Initiative "Gaia-X" für eine europäische Cloud-Struktur. Ziel: Unabhängigkeit von den USA.
(Eigener Bericht) - Mit der gestern offiziell gestarteten Initiative "Gaia-X" wollen Deutschland und Frankreich eine "europäische" Alternative zu den großen US-amerikanischen und chinesischen Cloud-Dienstleistern schaffen. Hintergrund ist, dass Cloud-Dienste immer mehr an Bedeutung gewinnen; deutlich wurde dies vor allem nach dem Covid-19-Shutdown, der zahlreiche Unternehmen zur Umstellung auf Onlineheimarbeit und damit zur Nutzung von Cloud-Diensten zwang. Aus Furcht vor Wirtschaftsspionage hatten sich zahlreiche Unternehmen bislang geweigert, Cloud-Dienste von Amazon, Microsoft, Google oder Alibaba in größerem Umfang zu nutzen - dies auch, weil ein US-Gesetz aus dem Jahr 2018 es den US-Behörden unter bestimmten Umständen erlaubt, auf Daten zuzugreifen, die US-Konzerne bei sich speichern. Zudem hieß es mit Blick auf die Praktiken der Trump-Administration, man sei, wenn man nicht über eine eigene Cloud-Struktur verfüge und auf US-Firmen angewiesen sei, politisch erpressbar. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nennt die Initiative die "vielleicht wichtigste digitale Bestrebung Europas in dieser Generation".
Auf dem Weltmarkt kaum präsent
Konzerne aus Deutschland sowie aus anderen europäischen Ländern sind auf dem Weltmarkt für Cloud-Dienste so gut wie nicht präsent. Zwar bieten deutsche Unternehmen, so etwa die Deutsche Telekom, Cloud-Speicherplatz und -Rechenleistung an. Allerdings können sie mit Konzernen aus den Vereinigten Staaten und aus China nicht mithalten, die zusätzlich Software aller Art offerieren, darunter nicht zuletzt solche, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzt. Weltmarktführer ist zur Zeit Amazon mit einem Anteil von 45 Prozent (2019); es folgen Microsoft (17,9 Prozent), Alibaba aus China (9,1 Prozent) und Google (5,3 Prozent).[1] Deutsche Unternehmen, aber auch deutsche Behörden sind bei ihrer Cloud-Nutzung deshalb vor allem auf Dienste US-amerikanischer, eher selten auch chinesischer Firmen angewiesen. Volkswagen etwa arbeitet bei der Cloud-Vernetzung seiner weltweit 122 Fabriken mit Amazon zusammen und kooperiert bei der Cloud-Vernetzung seiner Fahrzeuge mit Microsoft. Sogar die Bundespolizei speichert ihre Bodycam-Aufnahmen in der Amazon-Cloud.[2
Der Lockdown-Boom der Cloud
Der Lockdown während der Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung von Cloud-Diensten rasant in die Höhe schnellen lassen. "Unternehmen auf der ganzen Welt" hätten "dringend Zugang zu flexibler Rechenkapazität" benötigt, um Onlineheimarbeit zu ermöglichen oder den Onlinehandel auszubauen, hält der Chefanalyst der US-Marktforschungsfirma Canalys, Matthew Ball, fest.[3] Größere Bekanntheit hat etwa das US-Unternehmen Zoom erreicht, das Cloud-Videokonferenzen ermöglicht. Insgesamt stieg der Umsatz der Branche allein im ersten Quartal 2020 um stolze 34 Prozent auf 31 Milliarden US-Dollar an. Zugleich gewann die Debatte über die Risiken, die mit Cloud-Diensten verbunden sind, spürbar an Schwung. Auch dies betraf unter anderem Zoom; das Unternehmen wurde wegen Sicherheitslücken und umstrittener Datenschutzpraktiken weithin kritisiert.[4]
Keine Sicherheit
In puncto Sicherheit ist dabei auch von Interesse, dass ein US-Gesetz, der im März 2018 ratifizierte "Cloud Act", es den US-Behörden unter bestimmten Umständen erlaubt, auf Daten zuzugreifen, die US-Firmen gespeichert haben - dies sogar dann, wenn sich die entsprechende Infrastruktur im Ausland befindet.[5] Zoom-Videokonferenzen werden auch in der internationalen Politik genutzt; so ist dokumentiert, dass Zoom auch bei Treffen der gewöhnlich vertraulich tagenden Eurogruppe zum Einsatz kam.[6] Das Auswärtige Amt hat die Nutzung von Zoom auf dienstlichen Geräten ausdrücklich untersagt. Allerdings räumt das Ministerium ein, "ein völliger Verzicht auf die App" sei zur Zeit kaum durchsetzbar, weil er die Kommunikation mit Kooperationspartnern im Ausland "massiv erschweren" würde.[7] Deshalb sei aktuell die Nutzung von Zoom auf privaten Computern "krisenbedingt gestattet, wo dies unumgänglich für die Aufgabenerfüllung ist". Berichten zufolge bemüht sich das Auswärtige Amt dabei bereits um eine "vertrauenswürdigere" Alternative zu den Videokonferenzangeboten des US-Unternehmens.[8]
Politisch erpressbar
Sicherheitsbedenken sind einer der Gründe, die Berlin veranlasst haben, sich um die Schaffung einer deutsch-europäischen Cloud-Struktur zu bemühen. Dabei geht es keinesfalls nur um Sorgen der Politik; die Bedenken werden nicht zuletzt von vielen mittelständischen Unternehmen geteilt, die bei einer Nutzung US-amerikanischer oder chinesischer Cloud-Produkte Industriespionage befürchten. Hinzu kommen Warnungen, Deutschland sowie die EU seien ohne eine eigene Cloud-Struktur erpressbar. Bereits im vergangenen Jahr erklärte Karl-Heinz Streibich, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech), er halte es "für zumindest denkbar", dass "unsere Abhängigkeit von wenigen Cloud-Anbietern politisch als Druckmittel ... eingesetzt werden" könnte: "Können wir ausschließen, dass eines Tages gedroht wird, die Cloud-Dienste zu kappen, wenn Deutschland nicht die Nord-Stream-2-Leitung ebenfalls kappt?"[9]
Gaia-X
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte die Gründung einer eigenen Cloud-Struktur in der EU bereits vergangenen Oktober angekündigt: "Die europäische Wirtschaft benötigt dringend eine Infrastruktur, die Datensouveränität und breite Datenverfügbarkeit bei hohen Sicherheitsstandards gewährleistet".[10] Am gestrigen Donnerstag haben nun Altmaier und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire gemeinsam den offiziellen Start des Projekts mit dem Namen "Gaia-X" bekanntgegeben. Demnach werden 22 Unternehmen - jeweils elf aus Deutschland und aus Frankreich - eine internationale Stiftung nach belgischem Recht gründen, die die Gaia-X-Infrastruktur tragen soll.[11] Dabei werden, wie der Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium für die digitale Wirtschaft, Thomas Jarzombek, erklärt, Dienste verschiedener Unternehmen zu einem "homogenen, nutzerfreundlichen System" vernetzt; Gaia-X soll vor allem die verbindenden Elemente entwickeln, darunter, wie berichtet wird, "technische Standards, Schnittstellen für den Datenaustausch, zudem ein Identitätsmanagement, ein Abrechnungssystem sowie eine Benutzeroberfläche".[12] Insgesamt sind bislang rund 300 Firmen eingebunden; zu den 22 Trägerunternehmen zählen auf deutscher Seite die Deutsche Telekom, SAP sowie Siemens, auf französischer Seite Orange Business Services sowie Atos International, der Konzern, der bis 2019 vom heutigen EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton geleitet wurde.
Die "digitale Souveränität"
Während der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Gaia-X als einen "wichtige[n] Schritt" lobt, "um der Wirtschaft in Europa einen kräftigen Digitalisierungsschub zu verleihen", nennt Wirtschaftsminister Altmaier das Projekt die "vielleicht wichtigste digitale Bestrebung Europas in dieser Generation".[13] Bereits Ende 2019 hatte es in Strategiepapieren von CDU und von SPD jeweils geheißen, es gehe um die Sicherung der "digitalen Souveränität".[14] Laut aktuellem Plan soll Gaia-X bereits Anfang 2021 zumindest teilweise nutzbar sein.
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