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•NEUES THEMA17.06.2024, 17:13 Uhr
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• Europa 2024: VorkriegsĂ€ra reloaded
Hat derzeit bei den Herrschenden (nicht nur in BRD) mal wieder Hochkonjunktur: Das Hinarbeiten und die damit verbundene Einstimmung + Motivierung der Bevölkerungen auf einen neuen - groĂen - Krieg. Kennt sich ja aus damit, der - nicht nur der deutsche - Imperialismus. Und trotz - oder wegen? - mittlerweile deutlich erhöhter technischer militĂ€rischer + medialer Bedingungen: Vieles daran erinnert an "die gute alte Zeit", wie manche ReaktionĂ€rInnen Kaiserreich und auch die darauf folgenden "1000 Jahre" gerne verklĂ€ren. Deren Ergebnisse sind bekannt.
Schon am 24. April 2024 schrieb Harald Neuber einen Artikel auf telepolis, der die derzeitige Situation derzeit recht gut charakterisiert:
Europa 2024: So fĂŒhlt sich eine VorkriegsĂ€ra an
Zeichen fĂŒr Konflikt in Europa mehren sich. General sieht "deutliche Schritte in Richtung KriegstĂŒchtigkeit". Debatten werden unterbunden. Ein Telepolis-Leitartikel.
Es kommt womöglich eine Epoche, zu der man sich an bestimmte Episoden, ĂuĂerungen und Ereignisse erinnern wird. Zu der man sich fragen wird: Weshalb haben wir die Zeichen der Zeit damals nicht erkannt? Zu der uns, dereinst Zeitzeugen, diese Blindheit des Augenblicks gar vorgehalten wird; auch wenn klar ist, dass dies aus der Retrospektive immer wohlfeil ist.
Ein solches Ereignis gab es diese Woche. Berichtet wurde, dass die weltweiten MilitÀrausgaben im Jahr 2023 einen neuen Höchststand von 2,4 Billionen US-Dollar erreicht haben. Das ist ein Anstieg von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die stÀrkste jÀhrliche Steigerung seit 2009, so das Stockholmer Friedensforschungsinstitut (Sipri).
Zum ersten Mal seit 2009 stiegen die MilitĂ€rausgaben in allen fĂŒnf von Sipri definierten geografischen Regionen, wobei besonders hohe ZuwĂ€chse in Europa, Asien und Ozeanien sowie im Nahen Osten verzeichnet wurden.
Ukraine und Russland rĂŒsten auf
Russland erhöhte seine MilitÀrausgaben um 24 Prozent auf geschÀtzte 109 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Das entspricht einem Anstieg von 57 Prozent seit 2014, dem Jahr, in dem Russland die Krim an sein Staatsgebiet anschloss.
Die Ukraine war 2023 der achtgröĂte Ausgeber, dort mit einer Steigerung von 51 Prozent auf 64,8 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 58 Prozent der gesamten Regierungsausgaben und einer militĂ€rischen Belastung von 37 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
31 Nato-Mitglieder machten mit 1,34 Billionen US-Dollar 55 Prozent der weltweiten MilitÀrausgaben aus. Washington erhöhte die MilitÀrausgaben indes um 2,3 Prozent auf 916 Milliarden US-Dollar, was 68 Prozent der gesamten Nato-MilitÀrausgaben entspricht.
Die meisten europÀischen Nato-Mitglieder erhöhten 2023 ihre MilitÀrausgaben. Ihr kombinierter Anteil am Nato-Gesamt betrug 28 Prozent, der höchste in einem Jahrzehnt.
Deutlicher kann die Zuspitzung kaum belegt werden: Europa mit seinem Stellvertreterkrieg in der Ukraine, der Nahe Osten mit seinem postkolonialen PalĂ€stina-Konflikt und Asien mit der aufkommenden Weltmacht China â diese drei Regionen werden die Unruheherde dieses 21. Jahrhunderts sein.
AufrĂŒstung als Indikator fĂŒr Krieg
RĂŒckblick: In den Jahrzehnten vor dem Ausbruch der beiden Weltkriege erlebte Europa und Teile Asiens eine beispiellose Welle der AufrĂŒstung. Diese VorgĂ€nge trugen maĂgeblich zur Eskalation der Spannungen bei, die in globale Konflikte mĂŒndeten.
Im Vorfeld des Ersten Weltkriegs war ein deutlicher Anstieg der MilitĂ€rausgaben zu verzeichnen. Zwischen 1910 und 1914 stiegen die Ausgaben der GroĂmĂ€chte um etwa 50 Prozent. Besonders ausgeprĂ€gt war das WettrĂŒsten zwischen Deutschland und GroĂbritannien. Diese massive AufrĂŒstung schuf eine AtmosphĂ€re der Unsicherheit und des Misstrauens unter den Nationen.
Die Balkankriege von 1912 bis 1913, in denen die Balkanstaaten gegen das Osmanische Reich und spĂ€ter untereinander kĂ€mpften, erhöhten die regionalen Spannungen weiter und trugen zu einer weiteren AufrĂŒstung bei, die schlieĂlich in den Ersten Weltkrieg mĂŒndete.
Die Zwischenkriegszeit brachte zunĂ€chst eine Phase der AbrĂŒstung und diplomatischen BemĂŒhungen um Frieden. Doch mit der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahr 1933 kehrte Deutschland zu einer Politik der massiven militĂ€rischen AufrĂŒstung zurĂŒck, was eindeutig gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrags verstieĂ. Diese WiederaufrĂŒstung machte die Wehrmacht schnell zu einer der mĂ€chtigsten StreitkrĂ€fte Europas und setzte die BĂŒhne fĂŒr den Zweiten Weltkrieg.
Auch andere MĂ€chte wie Italien und Japan verfolgten expansive AuĂenpolitiken, die ihre militĂ€rischen Ambitionen deutlich machten. Mussolinis Italien stĂŒrzte sich in den Abessinienkrieg und baute seine PrĂ€senz in Afrika aus, wĂ€hrend das imperialistische Japan in den 1930er-Jahren seine Expansion in Asien vorantrieb.
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Schon am 24. April 2024 schrieb Harald Neuber einen Artikel auf telepolis, der die derzeitige Situation derzeit recht gut charakterisiert:
Europa 2024: So fĂŒhlt sich eine VorkriegsĂ€ra an
Zeichen fĂŒr Konflikt in Europa mehren sich. General sieht "deutliche Schritte in Richtung KriegstĂŒchtigkeit". Debatten werden unterbunden. Ein Telepolis-Leitartikel.
Es kommt womöglich eine Epoche, zu der man sich an bestimmte Episoden, ĂuĂerungen und Ereignisse erinnern wird. Zu der man sich fragen wird: Weshalb haben wir die Zeichen der Zeit damals nicht erkannt? Zu der uns, dereinst Zeitzeugen, diese Blindheit des Augenblicks gar vorgehalten wird; auch wenn klar ist, dass dies aus der Retrospektive immer wohlfeil ist.
Ein solches Ereignis gab es diese Woche. Berichtet wurde, dass die weltweiten MilitÀrausgaben im Jahr 2023 einen neuen Höchststand von 2,4 Billionen US-Dollar erreicht haben. Das ist ein Anstieg von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die stÀrkste jÀhrliche Steigerung seit 2009, so das Stockholmer Friedensforschungsinstitut (Sipri).
Zum ersten Mal seit 2009 stiegen die MilitĂ€rausgaben in allen fĂŒnf von Sipri definierten geografischen Regionen, wobei besonders hohe ZuwĂ€chse in Europa, Asien und Ozeanien sowie im Nahen Osten verzeichnet wurden.
Ukraine und Russland rĂŒsten auf
Russland erhöhte seine MilitÀrausgaben um 24 Prozent auf geschÀtzte 109 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Das entspricht einem Anstieg von 57 Prozent seit 2014, dem Jahr, in dem Russland die Krim an sein Staatsgebiet anschloss.
Die Ukraine war 2023 der achtgröĂte Ausgeber, dort mit einer Steigerung von 51 Prozent auf 64,8 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 58 Prozent der gesamten Regierungsausgaben und einer militĂ€rischen Belastung von 37 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
31 Nato-Mitglieder machten mit 1,34 Billionen US-Dollar 55 Prozent der weltweiten MilitÀrausgaben aus. Washington erhöhte die MilitÀrausgaben indes um 2,3 Prozent auf 916 Milliarden US-Dollar, was 68 Prozent der gesamten Nato-MilitÀrausgaben entspricht.
Die meisten europÀischen Nato-Mitglieder erhöhten 2023 ihre MilitÀrausgaben. Ihr kombinierter Anteil am Nato-Gesamt betrug 28 Prozent, der höchste in einem Jahrzehnt.
Deutlicher kann die Zuspitzung kaum belegt werden: Europa mit seinem Stellvertreterkrieg in der Ukraine, der Nahe Osten mit seinem postkolonialen PalĂ€stina-Konflikt und Asien mit der aufkommenden Weltmacht China â diese drei Regionen werden die Unruheherde dieses 21. Jahrhunderts sein.
AufrĂŒstung als Indikator fĂŒr Krieg
RĂŒckblick: In den Jahrzehnten vor dem Ausbruch der beiden Weltkriege erlebte Europa und Teile Asiens eine beispiellose Welle der AufrĂŒstung. Diese VorgĂ€nge trugen maĂgeblich zur Eskalation der Spannungen bei, die in globale Konflikte mĂŒndeten.
Im Vorfeld des Ersten Weltkriegs war ein deutlicher Anstieg der MilitĂ€rausgaben zu verzeichnen. Zwischen 1910 und 1914 stiegen die Ausgaben der GroĂmĂ€chte um etwa 50 Prozent. Besonders ausgeprĂ€gt war das WettrĂŒsten zwischen Deutschland und GroĂbritannien. Diese massive AufrĂŒstung schuf eine AtmosphĂ€re der Unsicherheit und des Misstrauens unter den Nationen.
Die Balkankriege von 1912 bis 1913, in denen die Balkanstaaten gegen das Osmanische Reich und spĂ€ter untereinander kĂ€mpften, erhöhten die regionalen Spannungen weiter und trugen zu einer weiteren AufrĂŒstung bei, die schlieĂlich in den Ersten Weltkrieg mĂŒndete.
Die Zwischenkriegszeit brachte zunĂ€chst eine Phase der AbrĂŒstung und diplomatischen BemĂŒhungen um Frieden. Doch mit der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahr 1933 kehrte Deutschland zu einer Politik der massiven militĂ€rischen AufrĂŒstung zurĂŒck, was eindeutig gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrags verstieĂ. Diese WiederaufrĂŒstung machte die Wehrmacht schnell zu einer der mĂ€chtigsten StreitkrĂ€fte Europas und setzte die BĂŒhne fĂŒr den Zweiten Weltkrieg.
Auch andere MĂ€chte wie Italien und Japan verfolgten expansive AuĂenpolitiken, die ihre militĂ€rischen Ambitionen deutlich machten. Mussolinis Italien stĂŒrzte sich in den Abessinienkrieg und baute seine PrĂ€senz in Afrika aus, wĂ€hrend das imperialistische Japan in den 1930er-Jahren seine Expansion in Asien vorantrieb.
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•NEUER BEITRAG17.06.2024, 17:21 Uhr
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Blick in die Geschichte: Der Weg zum Krieg
Diese historischen Ereignisse zeigen, wie eine Spirale der AufrĂŒstung und aggressive AuĂenpolitiken nicht nur zu regionalen Konflikten, sondern zu globalen Katastrophen fĂŒhren können. Die Lektionen aus dieser Zeit sind auch heute noch relevant, da sie zur Vorsicht mahnen gegenĂŒber einer Welt, in der militĂ€rische Macht und Expansionismus erneut im Vordergrund stehen könnten.
Aktuell bereiten sich die Nato-LandstreitkrĂ€fte auf das GroĂmanöver "Quadriga 2024" vor. Die Bundeswehr ist mit der Ăbungsserie "Quadriga" an dem gröĂten Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges beteiligt. Das Gesamtmanöver findet unter dem Namen "Steadfast Defender" statt. Die neue QualitĂ€t der Nato-Politik verstehen will, muss dem Generalinspekteur der Bundeswehr zuhören. General Carsten Breuer sagte diese Woche in der Bundespressekonferenz:
- Die Bundeswehr ist eine BĂŒndnisarmee und Deutschland geht bei den Planungen der Nato all-in. Das ist anders als in bisherigen Zeiten, wo wir fĂŒr das internationale Krisenmanagement immer wieder Kontingente herausgeschĂ€lt haben und diese in die EinsĂ€tze gebracht haben. Jetzt ist es ein All-in und ich glaube, das macht den groĂen qualitativen Unterschied aus.
- Wir sind mitten in der gröĂten Nato-VerteidigungsĂŒbung seit dem Kalten Krieg, seit der letzten Ăbung â der eine oder andere wird den Namen vielleicht noch kennen â seit Reforger 1988.
- Wir mĂŒssen ĂŒben wie im Ernstfall, wir mĂŒssen ĂŒben wie im Krieg, wir mĂŒssen ĂŒben, schnell und wirksam zu reagieren. Alarmierung, Verlegung von KrĂ€ften und auch der Einsatz von KrĂ€ften.
- Konkret, wir verlegen aus dem gesamten Nato-Gebiet, auch aus Nordamerika, an die Ostflanke. Wir verlegen Personal und Material und wir fĂŒhren sie zusammen als schlagkrĂ€ftige militĂ€rische VerbĂ€nde.
- Etwa 90.000 Soldatinnen und Soldaten aller Nato-Mitgliedsstaaten sind daran beteiligt. Der Ăbungsraum geht von Nordnorwegen ĂŒber Polen und Litauen bis nach RumĂ€nien. Und wenn Sie auf Deutschland gucken, dann ist der deutsche Beitrag zu Steadfast Defender, also diese Ăbung Quadriga, ĂŒber die ich gerade schon gesprochen habe, betrĂ€gt rund 12.000 Soldatinnen und Soldaten, 3.000 Fahrzeuge. (...) Es ist, und da werde ich auch nicht mĂŒde, das immer wieder mit deutlich zu machen, es ist die gröĂte deutsche Ăbung seit der Vollinvasion Russlands in der Ukraine, seit diesem beispiellosen russischen Angriffskrieg.
- Wir ĂŒben Marsch und Transport von KrĂ€ften aller deutschen Divisionen des Heeres auf StraĂe, Schiene, zur See und durch die Luft. Und zusĂ€tzlich stemmt Deutschland noch als zentralen Beitrag die logistische Drehscheibe im Herzen Europas. De facto fĂŒhren alle Wege ĂŒber Deutschland. (âŠ)
- Es hat mir noch mal gezeigt, dass KriegstĂŒchtigkeit deutlich angekommen ist, dass man deutliche Schritte in Richtung KriegstĂŒchtigkeit gemacht hat.
Europa: Es wird mit Krieg gerechnet
Der Krieg wird kommen, die Frage ist, wie er sich gestaltet. Dieses Narrativ setzt sich in Europa von Regierungsseite immer stĂ€rker durch. Polens PrĂ€sident Donald Tusk warnte in einem Interview unlĂ€ngst davor gewarnt, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem gröĂeren Konflikt in Europa ausweitet; diese Frage beschĂ€ftige derzeit viele Menschen.
In einem Interview betont Tusk, Krieg sei kein Konzept mehr aus der Vergangenheit, sondern habe bereits vor ĂŒber zwei Jahren begonnen. Die aktuelle Situation sei beunruhigend, da buchstĂ€blich jedes Szenario möglich sei. Tusk wörtlich:
- Diese Frage höre ich ĂŒberall. Sie kursiert unter den Staats- und Regierungschefs. Sogar meine Enkelkinder fragen danach, wenn ich zu Hause in Sopot bin. Ich möchte niemandem Angst machen, aber Krieg ist kein Konzept mehr aus der Vergangenheit. Er ist real, und er hat schon vor ĂŒber zwei Jahren begonnen. Am beunruhigendsten ist derzeit, dass buchstĂ€blich jedes Szenario möglich ist. Eine solche Situation haben wir seit 1945 nicht mehr erlebt.
Donald Tusk
EU-KommissionsprÀsidentin Ursula von der Leyen warnte vor dem EuropÀischen Parlament, dass eine Kriegsgefahr zwar nicht unmittelbar bevorstehe, aber möglich sei.
Das beunruhigende Moment wird von vielen ĂŒbersehen. Der deutsche General, der polnische Premier, die EU-Ratsvorsitzende: Sie alle prognostizieren einen Krieg und fordern in Konsequenz AufrĂŒstung. Ăber Frieden, Diplomatie oder Ausgleich spricht niemand.
Das hat in Bezug auf die russische Invasion in der Ukraine eine gewisse Logik. Allein, Moskau sieht es ebenso. Dort wird die "militĂ€rische Spezialoperation" als Antwort auf eine empfundene Bedrohung durch die Nato begrĂŒndet. Die Kombination macht die Brisanz aus.
Von der Leyen betonte die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der EU, wo einige Mitgliedsstaaten bereits ĂŒber die WiedereinfĂŒhrung eines Reservistensystems nachdenken und ihre BĂŒrger auf die Möglichkeit eines Krieges vorbereiten.
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Blick in die Geschichte: Der Weg zum Krieg
Diese historischen Ereignisse zeigen, wie eine Spirale der AufrĂŒstung und aggressive AuĂenpolitiken nicht nur zu regionalen Konflikten, sondern zu globalen Katastrophen fĂŒhren können. Die Lektionen aus dieser Zeit sind auch heute noch relevant, da sie zur Vorsicht mahnen gegenĂŒber einer Welt, in der militĂ€rische Macht und Expansionismus erneut im Vordergrund stehen könnten.
Aktuell bereiten sich die Nato-LandstreitkrĂ€fte auf das GroĂmanöver "Quadriga 2024" vor. Die Bundeswehr ist mit der Ăbungsserie "Quadriga" an dem gröĂten Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges beteiligt. Das Gesamtmanöver findet unter dem Namen "Steadfast Defender" statt. Die neue QualitĂ€t der Nato-Politik verstehen will, muss dem Generalinspekteur der Bundeswehr zuhören. General Carsten Breuer sagte diese Woche in der Bundespressekonferenz:
- Die Bundeswehr ist eine BĂŒndnisarmee und Deutschland geht bei den Planungen der Nato all-in. Das ist anders als in bisherigen Zeiten, wo wir fĂŒr das internationale Krisenmanagement immer wieder Kontingente herausgeschĂ€lt haben und diese in die EinsĂ€tze gebracht haben. Jetzt ist es ein All-in und ich glaube, das macht den groĂen qualitativen Unterschied aus.
- Wir sind mitten in der gröĂten Nato-VerteidigungsĂŒbung seit dem Kalten Krieg, seit der letzten Ăbung â der eine oder andere wird den Namen vielleicht noch kennen â seit Reforger 1988.
- Wir mĂŒssen ĂŒben wie im Ernstfall, wir mĂŒssen ĂŒben wie im Krieg, wir mĂŒssen ĂŒben, schnell und wirksam zu reagieren. Alarmierung, Verlegung von KrĂ€ften und auch der Einsatz von KrĂ€ften.
- Konkret, wir verlegen aus dem gesamten Nato-Gebiet, auch aus Nordamerika, an die Ostflanke. Wir verlegen Personal und Material und wir fĂŒhren sie zusammen als schlagkrĂ€ftige militĂ€rische VerbĂ€nde.
- Etwa 90.000 Soldatinnen und Soldaten aller Nato-Mitgliedsstaaten sind daran beteiligt. Der Ăbungsraum geht von Nordnorwegen ĂŒber Polen und Litauen bis nach RumĂ€nien. Und wenn Sie auf Deutschland gucken, dann ist der deutsche Beitrag zu Steadfast Defender, also diese Ăbung Quadriga, ĂŒber die ich gerade schon gesprochen habe, betrĂ€gt rund 12.000 Soldatinnen und Soldaten, 3.000 Fahrzeuge. (...) Es ist, und da werde ich auch nicht mĂŒde, das immer wieder mit deutlich zu machen, es ist die gröĂte deutsche Ăbung seit der Vollinvasion Russlands in der Ukraine, seit diesem beispiellosen russischen Angriffskrieg.
- Wir ĂŒben Marsch und Transport von KrĂ€ften aller deutschen Divisionen des Heeres auf StraĂe, Schiene, zur See und durch die Luft. Und zusĂ€tzlich stemmt Deutschland noch als zentralen Beitrag die logistische Drehscheibe im Herzen Europas. De facto fĂŒhren alle Wege ĂŒber Deutschland. (âŠ)
- Es hat mir noch mal gezeigt, dass KriegstĂŒchtigkeit deutlich angekommen ist, dass man deutliche Schritte in Richtung KriegstĂŒchtigkeit gemacht hat.
Europa: Es wird mit Krieg gerechnet
Der Krieg wird kommen, die Frage ist, wie er sich gestaltet. Dieses Narrativ setzt sich in Europa von Regierungsseite immer stĂ€rker durch. Polens PrĂ€sident Donald Tusk warnte in einem Interview unlĂ€ngst davor gewarnt, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem gröĂeren Konflikt in Europa ausweitet; diese Frage beschĂ€ftige derzeit viele Menschen.
In einem Interview betont Tusk, Krieg sei kein Konzept mehr aus der Vergangenheit, sondern habe bereits vor ĂŒber zwei Jahren begonnen. Die aktuelle Situation sei beunruhigend, da buchstĂ€blich jedes Szenario möglich sei. Tusk wörtlich:
- Diese Frage höre ich ĂŒberall. Sie kursiert unter den Staats- und Regierungschefs. Sogar meine Enkelkinder fragen danach, wenn ich zu Hause in Sopot bin. Ich möchte niemandem Angst machen, aber Krieg ist kein Konzept mehr aus der Vergangenheit. Er ist real, und er hat schon vor ĂŒber zwei Jahren begonnen. Am beunruhigendsten ist derzeit, dass buchstĂ€blich jedes Szenario möglich ist. Eine solche Situation haben wir seit 1945 nicht mehr erlebt.
Donald Tusk
EU-KommissionsprÀsidentin Ursula von der Leyen warnte vor dem EuropÀischen Parlament, dass eine Kriegsgefahr zwar nicht unmittelbar bevorstehe, aber möglich sei.
Das beunruhigende Moment wird von vielen ĂŒbersehen. Der deutsche General, der polnische Premier, die EU-Ratsvorsitzende: Sie alle prognostizieren einen Krieg und fordern in Konsequenz AufrĂŒstung. Ăber Frieden, Diplomatie oder Ausgleich spricht niemand.
Das hat in Bezug auf die russische Invasion in der Ukraine eine gewisse Logik. Allein, Moskau sieht es ebenso. Dort wird die "militĂ€rische Spezialoperation" als Antwort auf eine empfundene Bedrohung durch die Nato begrĂŒndet. Die Kombination macht die Brisanz aus.
Von der Leyen betonte die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der EU, wo einige Mitgliedsstaaten bereits ĂŒber die WiedereinfĂŒhrung eines Reservistensystems nachdenken und ihre BĂŒrger auf die Möglichkeit eines Krieges vorbereiten.
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•NEUER BEITRAG17.06.2024, 17:27 Uhr
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Krieg und Debattenkultur
Der Krieg dĂŒrfte "immer nur ein Mittel zum Zweck" sein, sagte in dieser Woche in einem Radiointerview der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, der angesichts der prĂ€zedenzlosen Eskalation im Nahen Osten die Bedeutung von Krieg sehr viel unmittelbarer erfahren muss, als viele Scharfmacher in Deutschland und Mitteleuropa. Stein ist im Interview sichtbar bemĂŒht, Alternativen und Auswege aus dem Töten und Sterben aufzuzeigen.
In Europa herrscht eine andere Stimmung. So wie hier fĂŒhlt sich eine VorkriegsĂ€ra an. Nicht nur Tusk verwies darauf, wie schnell und wie unvorbereitet die Polen der Krieg vor gut 80 Jahren traf. Es gibt viele Berichte von Zeitzeugen, die Ăhnliches schildern.
Ausgrenzung, allerseits
Umso verheerender ist das Schweigen angesichts der Eskalationsgefahr. Dieses Schweigen liegt gleichwohl darin begrĂŒndet, dass dissidente Stimmen â auch das findet historische Parallelen â der Fraternisierung mit dem Feind bezichtigt werden. Projekte zur Gegenpropaganda sprieĂen seit Jahren aus dem Boden, werden staatlich groĂzĂŒgig finanziert und ĂŒbrigens nicht selten von linksliberalen Akteuren getragen.
So geraten lĂ€ngst nicht mehr nur jene ins Visier, die Illusionen in Russlands Friedenswillen haben oder sich gar Moskau andienen. Auch jenen wird DiskurswĂŒrdigkeit abgesprochen, die noch vor wenigen Jahrzehnten die europĂ€ische Sicherheitsarchitektur mitbestimmt haben. Sie allerdings hatten Moskau einbezogen.
Und das ist der erhebliche Unterschied, man mag sagen, die Gretchenfrage, wenn es um Krieg und Frieden in Europa geht.
Link ...jetzt anmelden!
#Vorkriegsaera
#Kriegsvorbereitung
#Kriegsvorbereitungen
#Kriegshetze
#Aufruestung
#Kriegsdienst
#Wehrpflicht
#NATO
#ErsterWeltkrieg
#ZweiterWeltkrieg
#Russland
Krieg und Debattenkultur
Der Krieg dĂŒrfte "immer nur ein Mittel zum Zweck" sein, sagte in dieser Woche in einem Radiointerview der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, der angesichts der prĂ€zedenzlosen Eskalation im Nahen Osten die Bedeutung von Krieg sehr viel unmittelbarer erfahren muss, als viele Scharfmacher in Deutschland und Mitteleuropa. Stein ist im Interview sichtbar bemĂŒht, Alternativen und Auswege aus dem Töten und Sterben aufzuzeigen.
In Europa herrscht eine andere Stimmung. So wie hier fĂŒhlt sich eine VorkriegsĂ€ra an. Nicht nur Tusk verwies darauf, wie schnell und wie unvorbereitet die Polen der Krieg vor gut 80 Jahren traf. Es gibt viele Berichte von Zeitzeugen, die Ăhnliches schildern.
Ausgrenzung, allerseits
Umso verheerender ist das Schweigen angesichts der Eskalationsgefahr. Dieses Schweigen liegt gleichwohl darin begrĂŒndet, dass dissidente Stimmen â auch das findet historische Parallelen â der Fraternisierung mit dem Feind bezichtigt werden. Projekte zur Gegenpropaganda sprieĂen seit Jahren aus dem Boden, werden staatlich groĂzĂŒgig finanziert und ĂŒbrigens nicht selten von linksliberalen Akteuren getragen.
So geraten lĂ€ngst nicht mehr nur jene ins Visier, die Illusionen in Russlands Friedenswillen haben oder sich gar Moskau andienen. Auch jenen wird DiskurswĂŒrdigkeit abgesprochen, die noch vor wenigen Jahrzehnten die europĂ€ische Sicherheitsarchitektur mitbestimmt haben. Sie allerdings hatten Moskau einbezogen.
Und das ist der erhebliche Unterschied, man mag sagen, die Gretchenfrage, wenn es um Krieg und Frieden in Europa geht.
Link ...jetzt anmelden!
#Vorkriegsaera
#Kriegsvorbereitung
#Kriegsvorbereitungen
#Kriegshetze
#Aufruestung
#Kriegsdienst
#Wehrpflicht
#NATO
#ErsterWeltkrieg
#ZweiterWeltkrieg
#Russland
•NEUER BEITRAG17.06.2024, 18:08 Uhr
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Hier schreibt Wiktoria Nikiforowa am 30. Mai auf RTdeutsch (Ăbersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 29. Mai 2024.):
Stellvertreterkrieg in der Ukraine eskaliert zu einem Weltkrieg
Das ukrainische MilitĂ€r macht immer mehr ZugestĂ€ndnisse entlang der Front. Gleichzeitig mehren sich die Stimmen in der EU, dass die EuropĂ€er aufrĂŒsten und eingreifen mĂŒssen, um die Lage zu retten. Wird sich der Konflikt zu einem Weltkrieg ausweiten?
Die Ukraine verliert an der Front â und ihre westlichen Partner haben sie nicht im Stich gelassen und sind ihr sofort zu Hilfe geeilt. Bislang helfen sie verbal â sie geben Drohungen ab, runzeln die Stirn und blasen die Wangen auf. Sie versprechen, ihr MilitĂ€r in die Ukraine zu schicken â erst die Franzosen, dann die Briten, dann die Polen. Nun ist Estland aus der Reihe getanzt und hat gedroht, Russland in die Knie zu zwingen â ja, ja, sehr witzig. All dies ist natĂŒrlich eine groĂe Hilfe fĂŒr die ukrainischen Soldaten, die sich nun in die NĂ€he von Charkow zurĂŒckziehen.
Mitten unter den Falken rennt die Taube Scholz herum und ruft zur ZurĂŒckhaltung auf. Doch sein Flattern unterstreicht nur die Kriegslust seiner europĂ€ischen Kollegen. Es scheint, als wollten sie den Ukraine-Konflikt ernsthaft ausweiten und eskalieren lassen.
NATO-GeneralsekretĂ€r Jens Stoltenberg hat vorgeschlagen, dass alle EU-LĂ€nder, die Kiew mit Waffen beliefern, den Ukrainern erlauben sollten, russisches Territorium mit diesen Waffen anzugreifen. Es ist klar, dass die Terroristen in Kiew dies bereits tun, doch nun schlĂ€gt der NATO-Chef vor, diese Praxis zu legalisieren und folglich auszuweiten. AuĂerdem geschieht dies im Vorgriff auf die Lieferung von F-16-Kampfjets an Kiew, die, wie sich herausstellt, in der Lage sein werden, europĂ€ische Raketen auf russische StĂ€dte und Dörfer abzufeuern, wĂ€hrend sie sich im ukrainischen Luftraum befinden.
Der europÀische Spitzendiplomat Josep Borrell, Autor des unvergesslichen "Garten Eden"-Memes, bezeichnete eine solche Frage als "akzeptabel" und schlug Stoltenberg vor, sie bei einem Treffen mit den EU-Verteidigungsministern zu diskutieren.
Gestern haben die EU-Verteidigungsminister also ĂŒber die Bombardierung russischer StĂ€dte mit europĂ€ischen Waffen beraten. Bislang wurde keine Einigung erzielt â die Falken und die Tauben blieben unter sich, aber die Art und Weise, wie das Thema behandelt wird, ist durchaus beachtenswert.
Zu den weiteren Themen des Treffens gehörten die Standardisierung von Geschossen und Waffen, die in europĂ€ischen LĂ€ndern hergestellt werden, die Bildung einer schnellen Eingreiftruppe, die in der Lage ist, ĂŒberall in Europa schnell aufzutreten, wo immer eine "Krise" auftritt, und die Entwicklung von PESCO â einem Programm fĂŒr die militĂ€rische Zusammenarbeit zwischen EU-LĂ€ndern.
All dies zusammen sieht nach harter Arbeit aus, um die europĂ€ischen Armeen zu vereinen und eine MilitĂ€rmaschinerie zu schaffen, um die Hitler sie beneiden wĂŒrde. Das Ziel dieser Maschine ist Russland.
NatĂŒrlich kann man ĂŒber die kleinen Armeen der europĂ€ischen LĂ€nder lachen, ĂŒber die irrsinnigen Kosten ihrer Artilleriegeschosse, ĂŒber die Verweichlichung ihrer MilitĂ€rs. Doch die Hunderte von Milliarden Euro, die investiert werden, machen sich bemerkbar. Der militĂ€risch-industrielle Komplex in Europa kommt langsam in Fahrt. Die StĂ€rke der Armeen soll erhöht werden. Es werden stĂ€ndig Ăbungen abgehalten, und zwar unter möglichst kampfnahen Bedingungen. Alles sieht danach aus, dass Europa langsam und systematisch seine eigene Armee aufbaut â und es wird eine der reichsten Armeen der Welt sein.
Die Verteidigung von Charkow oder Odessa mit einer so groĂen Maschine wĂ€re töricht und verschwenderisch. Eine so groĂe Armee wird geschaffen, um Russland anzugreifen â denn wenn man eine solche Waffe an der Wand hĂ€ngen hat, kann man sicher sein, dass sie irgendwann losgeht.
Ja, die Schaffung eines solchen Leviathans, der in seinen AusmaĂen mit Hitlers Horde vergleichbar ist, braucht Zeit. Doch genau diese Zeit erkaufen gerade die Ukrainer an der Front mit ihrem Leben. Wenn sie aufgebraucht sind, werden sie durch die vereinigte Armee Europas mit ihren standardisierten Waffen ersetzt werden.
Aber Russland bedroht doch nicht Europa, oder? Doch wen kĂŒmmert das schon? Die EuropĂ€er haben fĂŒr einen solchen Fall eine ganze Reihe von Provokationen in petto. Heute wird Moskau fĂŒr jede Brandstiftung oder Explosion auf EU-Gebiet verantwortlich gemacht. Selbst bei dem Brand im litauischen IKEA sehen die NATO-Mitglieder "die Hand des Kremls". Eine solche Provokation im eigenen Land zu organisieren und die Russen dafĂŒr verantwortlich zu machen â das ist der Vorwand fĂŒr einen Angriff, der neue "Ăberfall auf den Sender Gleiwitz".
FrĂŒher dachten wir Russen, der russisch-ukrainische Konflikt sei ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den Vereinigten Staaten, in dem die EuropĂ€er als unwillige und feige UnterstĂŒtzer Washingtons auftreten. Die US-Amerikaner wĂŒrden sie in den Krieg treiben, und die EuropĂ€er wĂŒrden sich dagegen wehren, weil sie wissen, dass Uncle Sam sie jeden Moment im Stich lassen kann.
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•NEUER BEITRAG17.06.2024, 18:12 Uhr
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Allerdings haben die europĂ€ischen Staats- und Regierungschefs ihre eigenen Interessen. Sie haben ihre Volkswirtschaften an den Wurzeln getroffen, indem sie sich weigerten, mit Russland Handel zu treiben. Sie strangulierten sich mit ihren eigenen Sanktionen selbst und ĂŒberlieĂen der Ukraine eine Menge Geld. Diese Kosten können sie nur wieder hereinholen, wenn sie den Hauptpreis bekommen, ĂŒber den sie zu verfĂŒgen trĂ€umen â Russlands BodenschĂ€tze. Genau das wurde ihnen als HaupttrophĂ€e versprochen. Und dafĂŒr mĂŒssen sie Russland auf dem Schlachtfeld besiegen â es gibt keine anderen Optionen mehr. Der Krieg ist ihre einzige Chance, das zurĂŒckzugewinnen, was sie ausgegeben haben, andernfalls werden sie Jahrzehnte der Armut und des Niedergangs erleben.
Es ist leichtsinnig, die europĂ€ischen Eliten als lethargisch, dumm und unfĂ€hig zu betrachten. Hinter den lĂ€cherlichen Figuren der öffentlichen Politiker stehen immer sehr reiche und erfahrene Leute. Sie haben in der Weltgeschichte immer wieder gezeigt, dass sie brillant lĂŒgen, heimtĂŒckisch angreifen und lange, hartnĂ€ckige und brutale Kriege fĂŒhren können.
NatĂŒrlich ist es nicht sicher, dass Uncle Sam den EuropĂ€ern helfen wird. Dennoch glaubt der EnthĂŒllungsjournalist Seymour Hersh, der den Geheimdiensten nahesteht, dass US-PrĂ€sident Joe Biden nicht abgeneigt sei, einen umfassenden Krieg gegen Russland zu beginnen, um die US-Wahlen zu gewinnen.
Aber selbst wenn Onkel Joe Biden durch Onkel Donald Trump ersetzt wird, wird kein US-amerikanischer PrĂ€sident zulassen, dass Russland Europa endgĂŒltig besiegt und unterjocht. Er wird einfach intervenieren mĂŒssen, um zu verhindern, dass unser Land zu stark wird. Die EuropĂ€er werden also auf jeden Fall eine gewisse UnterstĂŒtzung haben. "Warum also nicht das Risiko eingehen?", denken sie sich.
WĂ€hrend des Kalten Krieges befanden sich die UdSSR und die USA stĂ€ndig in Stellvertreterkonflikten â in Afrika, Korea, Vietnam und Afghanistan. Damals konnten die EuropĂ€er kein WĂ€sserchen trĂŒben und keiner Fliege etwas zuleide tun. AuĂerdem verurteilten sie damals einhellig das US-MilitĂ€r â zum Beispiel beteiligte sich der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz damals aktiv an entsprechenden Protesten.
Heute sehen die EuropĂ€er, dass Washington sie um alles gebracht hat und im Begriff ist, sie im Stich zu lassen und sich nach Osten in Richtung China zu wenden. Die einzige Chance, alles zurĂŒckzubekommen, besteht darin, Russland anzugreifen. Ihre militĂ€rische AufrĂŒstung ist also nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Russland wird sicherlich jeden Feind besiegen, aber "Siegen will vorbereitet sein" â die Bedrohung an unserer westlichen Flanke ist absolut real, und der Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland hat alle Chancen, zu einem ausgewachsenen Krieg zwischen Russland und Europa zu eskalieren.
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Allerdings haben die europĂ€ischen Staats- und Regierungschefs ihre eigenen Interessen. Sie haben ihre Volkswirtschaften an den Wurzeln getroffen, indem sie sich weigerten, mit Russland Handel zu treiben. Sie strangulierten sich mit ihren eigenen Sanktionen selbst und ĂŒberlieĂen der Ukraine eine Menge Geld. Diese Kosten können sie nur wieder hereinholen, wenn sie den Hauptpreis bekommen, ĂŒber den sie zu verfĂŒgen trĂ€umen â Russlands BodenschĂ€tze. Genau das wurde ihnen als HaupttrophĂ€e versprochen. Und dafĂŒr mĂŒssen sie Russland auf dem Schlachtfeld besiegen â es gibt keine anderen Optionen mehr. Der Krieg ist ihre einzige Chance, das zurĂŒckzugewinnen, was sie ausgegeben haben, andernfalls werden sie Jahrzehnte der Armut und des Niedergangs erleben.
Es ist leichtsinnig, die europĂ€ischen Eliten als lethargisch, dumm und unfĂ€hig zu betrachten. Hinter den lĂ€cherlichen Figuren der öffentlichen Politiker stehen immer sehr reiche und erfahrene Leute. Sie haben in der Weltgeschichte immer wieder gezeigt, dass sie brillant lĂŒgen, heimtĂŒckisch angreifen und lange, hartnĂ€ckige und brutale Kriege fĂŒhren können.
NatĂŒrlich ist es nicht sicher, dass Uncle Sam den EuropĂ€ern helfen wird. Dennoch glaubt der EnthĂŒllungsjournalist Seymour Hersh, der den Geheimdiensten nahesteht, dass US-PrĂ€sident Joe Biden nicht abgeneigt sei, einen umfassenden Krieg gegen Russland zu beginnen, um die US-Wahlen zu gewinnen.
Aber selbst wenn Onkel Joe Biden durch Onkel Donald Trump ersetzt wird, wird kein US-amerikanischer PrĂ€sident zulassen, dass Russland Europa endgĂŒltig besiegt und unterjocht. Er wird einfach intervenieren mĂŒssen, um zu verhindern, dass unser Land zu stark wird. Die EuropĂ€er werden also auf jeden Fall eine gewisse UnterstĂŒtzung haben. "Warum also nicht das Risiko eingehen?", denken sie sich.
WĂ€hrend des Kalten Krieges befanden sich die UdSSR und die USA stĂ€ndig in Stellvertreterkonflikten â in Afrika, Korea, Vietnam und Afghanistan. Damals konnten die EuropĂ€er kein WĂ€sserchen trĂŒben und keiner Fliege etwas zuleide tun. AuĂerdem verurteilten sie damals einhellig das US-MilitĂ€r â zum Beispiel beteiligte sich der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz damals aktiv an entsprechenden Protesten.
Heute sehen die EuropĂ€er, dass Washington sie um alles gebracht hat und im Begriff ist, sie im Stich zu lassen und sich nach Osten in Richtung China zu wenden. Die einzige Chance, alles zurĂŒckzubekommen, besteht darin, Russland anzugreifen. Ihre militĂ€rische AufrĂŒstung ist also nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Russland wird sicherlich jeden Feind besiegen, aber "Siegen will vorbereitet sein" â die Bedrohung an unserer westlichen Flanke ist absolut real, und der Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland hat alle Chancen, zu einem ausgewachsenen Krieg zwischen Russland und Europa zu eskalieren.
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•NEUER BEITRAG16.11.2024, 14:24 Uhr
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FPeregrin | |
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AufschluĂreicher ist nĂ€mlich, was zwischen Anfang und Ende noch so berĂŒhrt wird: Vom Platz an der Sonne bis zur Wehrhaftigkeit ist das wesentliche dabei, was bereits den Soundtrack zum GroĂen Abschlachten 1914-18 gehörte. Es fehlt auch nicht das Schicksal und die Ressourcenkanppheit. Auch das BewuĂtsein von dem hier: #ImperialistischerHegemonieverlust fehlt im Kommentar des lokalen Schreiberlings zu einem lokalen Problem. So klein wird die Welt vor dem groĂen Krieg und so groĂ das Dorf. Und alle wissen es. Die ganzen Kulturwissenschaftler werden dereinst eine Menge Material zur kopfschĂŒttelnden Analyse finden, nicht zuletzt im KĂ€seblatt xyz.
Untragbarer Sanierungsstau an der Uni Göttingen: Das Geld muss jetzt her â auch aus neuen Quellen
Wir können und dĂŒrfen es uns nicht leisten, dass Hochschulen wie die Uni Göttingen vor lauter Sanierungsstau zerbröseln, meint Tageblatt-Reporter Tammo Kohlwes. Jedoch: Die Debatte, woher das Geld dafĂŒr kommen soll, wird zu engstirnig gefĂŒhrt.
Tammo Kohlwes
16.11.2024, 07:52 Uhr
Göttingen . Eine Milliarde Euro â die Summe muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. DafĂŒr mĂŒsste der Durchschnittsdeutsche mehr als 22.000 Jahre lang arbeiten. Aber 22.000 Jahre haben wir nicht: Der Georg-August-UniversitĂ€t fehlen jetzt, hier und heute eine Milliarde Euro. Minimum. Das zeigt: Es wird höchste Zeit, dass wir uns auf das Wesentliche besinnen. Und wir, das umfasst an dieser Stelle die Politik ebenso wie die gesamte Bevölkerung.
Geld, die Nachricht ist nicht mehr neu, ist knapp, und zwar an allen Ecken und Enden. Bund, LĂ€nder, Kommunen, sie alle stöhnen ĂŒber den Geldmangel angesichts der Investitionen, die eigentlich nötig wĂ€ren. BrĂŒcken, Kliniken und UniversitĂ€ten bröckeln gleichermaĂen. Die Weltordnung, die das Land in den vergangenen Jahrzehnten auf die Siegerseite der Geschichte gestellt hat, wankt â wir mĂŒssen uns verteidigen können. Und dann ist da noch der Klimawandel, den die meisten derzeit offenbar zu gern beiseiteschieben wĂŒrden.
Immer nur Entweder-oder
Auf das Wesentliche besinnen, das bedeutet in der gegenwÀrtigen Diskussion eigentlich immer nur eines: Das eine lassen, um das andere tun zu können. Wir bemerken das bei uns in Göttingen, wo die Diskussion allzu schnell auf ein Entweder-oder zum Beispiel zwischen Kultur und Sport zugespitzt wird. Auf Bundesebene ist das nicht anders: Die einen wollen nur noch dieses, die anderen nur noch jenes. Und weil es den einen so wichtig ist, unsere Zukunft kaputtzusparen, wÀhlen wir demnÀchst neu.
Was sagt uns all das ĂŒber die Sache mit der UniversitĂ€t? Eine Milliarde Euro, dafĂŒr könnten wir eine neue UniversitĂ€tsmedizin bauen. Aber wir haben ja nicht einmal die paar Millionen, um fĂŒr SchĂŒler und Azubis das Deutschland-Ticket ein bisschen gĂŒnstiger zu machen.
Dabei dĂŒrfte es um die Forderung der niedersĂ€chsischen Hochschulen und damit auch der Georgia Augusta gar keine Diskussion geben: Das Geld muss her â lieber heute als morgen. Man braucht kein Wirtschaftsstudium, um zu verstehen, dass Sanierungen aufschieben immer gleichbedeutend damit ist, dass man spĂ€ter einmal noch viel, viel mehr Geld in die Hand wird nehmen mĂŒssen, wenn man dann noch etwas retten möchte. So viel zum Thema Schuldenbremse.
Geld her auf neuen Wegen
Deutschland ist zumindest in Sachen Ressourcen nicht vom Schicksal begĂŒnstigt. Die Losung ist alt, aber sie gilt unverĂ€ndert: Unsere Ressource heiĂt Bildung. Zerbröseln uns die Bildungseinrichtungen, verlieren wir diese Ressource. Die Position Deutschlands in der Welt der Wirtschaft wird auf mehreren Wegen angegriffen â also haben wir keine Wahl, als das Geld von irgendwo her in die Hand zu nehmen.
Jetzt, hier und heute, wird das zwangslĂ€ufig eine PrioritĂ€tensetzung bedeuten und damit zu Lasten anderer Felder gehen. Warum das nötig ist? Weil seit Jahrzehnten kaum noch jemand ernsthaft darĂŒber diskutiert, von wo wir auf dem einfachsten Wege mehr Geld fĂŒr das Allgemeinwohl bekommen könnten. Es gibt genug Geld in diesem Land. Und es liegt weder bei den Migranten noch bei BĂŒrgergeldempfĂ€ngern oder in kleinen Betrieben verbuddelt.
Aber wenn dann einmal jemand ein Thema wie die Erbschaftssteuer anspricht (deren Erlöse ĂŒbrigens den LĂ€ndern zustĂŒnden), dann entsteht daraus keine Diskussion, nein: Am nĂ€chsten Tag ist die Erbschaftssteuer wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Und das NĂ€chste, was man von ihr hört, ist ein Absenkungsvorschlag der CDU.
Eines sei noch angemerkt: Eine Milliarde Euro Sanierungsstau hat weder der Uni-PrĂ€sident noch sonst irgendjemand persönlich der Georgia Augusta beschert. Und der Sanierungsstau lĂ€sst sich auch nicht gegen die Baukosten fĂŒr das Forum Wissen aufrechnen, wie es in den sogenannten Sozialen Netzwerken versucht wird.
GT/ET
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•NEUER BEITRAG18.11.2024, 22:17 Uhr
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arktika | |
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"[...] dass dissidente Stimmen â auch das findet historische Parallelen â der Fraternisierung mit dem Feind bezichtigt werden. Projekte zur Gegenpropaganda sprieĂen seit Jahren aus dem Boden, werden staatlich groĂzĂŒgig finanziert und ĂŒbrigens nicht selten von linksliberalen Akteuren getragen."
... und an der Heimatfront wird eifrig marschiert. Nicht nur, daĂ nicht-regimekonforme JournalistInnen diffamiert werden, das ist ja was fĂŒr "AnfĂ€ngerInnen"; nein, hier werden "mutige" - also regimekonforme - Schreiberlinge und SchwadroneurInnen fĂŒr ihreLĂŒgen - pardon, fĂŒr ihren " guten, unabhĂ€ngigen Journalismus" ausgezeichnet. ('ausgezeichnet' - im Sinne von "belobigt" natĂŒrlich, eine "Auszeichnung" ihres Kaufpreises analog zu der Etikettierung beim Verkauf von Butter oder Bananen ist selbstverstĂ€ndlich nicht gemeint!)
Als wundervolles Beispiel dafĂŒr der Beitrag von gleich zwei(!) "QualitĂ€tsjournalistInnen" in der HNA vom 18. Nov zu eben diesem Thema 'journalistische QualitĂ€tsberichterstattung und wie wichtig diese sei', nĂ€mlich Anne-Christine Merholz und Moritz Maier:
CDU-Chef Merz zum Werner Holzer Preis: Wir brauchen âmehr denn je guten, unabhĂ€ngigen Journalismusâ
Die Verbreitung von LĂŒgen und Fake News ist ein globales Problem. Auslandsjournalisten kĂ€mpfen an vorderster Front dagegen. Der Werner Holzer Preis zeichnet ihre Arbeit aus.
Frankfurt â Trollfabriken, die LĂŒgen verbreiten, Kriminelle, die fĂŒr Klicks Videos und Bilder tĂ€uschend echt manipulieren: Egal ob es um Macht, Geld oder Hass geht, der unendliche Strom an Informationen und Nachrichten ist voll von Fake News und Desinformation.
Besonders dort, wo wir nicht selber hinreisen können, ist die Gefahr, manipuliert zu werden, groĂ. Umso wichtiger ist es, dass es Auslandsjournalistinnen und -journalisten gibt, die genau von diesen Orten berichten. Um ihre Arbeit zu wĂŒrdigen, wurde am Freitag im Frankfurter Römer der Werner Holzer Preis fĂŒr Auslandsjournalismus verliehen. IPPEN.MEDIA ist Medienpartner.
Friedman: âWenn wir nicht informiert sind, was in der Welt passiert, können wir nicht Zukunft gestaltenâ
Wladimir Putin will im Ukraine-Krieg mit LĂŒgen nicht nur das russische Volk, sondern auch uns manipulieren. Israel muss sich nicht nur gegen Bomben und Terror, sondern auch gegen TĂ€uschungen und LĂŒgen wehren. Ohne Reporter, die von der Front in der Ukraine, aus Afghanistan, Gaza, dem Libanon berichten, hĂ€tten Diktatoren und Manipulatoren mit ihren LĂŒgen freie Bahn.
Weil ihre Arbeit so wichtig fĂŒr die Demokratie ist, verlieh das Werner Holzer Institut bereits zum dritten Mal seinen Preis. Vor 300 geladenen GĂ€sten wurde im Frankfurter Römer Bild-Journalist Paul Ronzheimer fĂŒr seine besondere Arbeit im Ausland ausgezeichnet und mit 10.000 Euro prĂ€miert. Zwei gleichberechtigte zweite PlĂ€tze mit einer Dotierung von jeweils 5000 Euro belegten Friederike Böge (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Bojan Pancevski (Wall Street Journal).
Michel Friedman, Vorsitzender des Werner Holzer Instituts, betonte, wie wichtig Auslandsjournalismus sei: âInnenpolitik ist immer auch globale Politik, ob das Klima, soziale Gerechtigkeit oder Krieg und Frieden ist. Alleine diese Felder zeigen, wie verstrickt letztendlich die Welt ist.â Und weiter: âWenn wir nicht informiert sind, was in der Welt passiert, können wir nicht Zukunft gestalten.â
Der Werner Holzer Preis, benannt nach dem ehemaligen Chefredakteur der Frankfurter Rundschau (FR), wurde im Jahr 2022 von Holzers Kindern Philip und Katharina, seiner Ehefrau Monika sowie von Thomas Kaspar, ebenfalls ehemaliger Chefredakteur der FR und jetzt bei IPPEN.MEDIA, ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 folgte die GrĂŒndung des Werner Holzer Institut unter Vorsitz von Michel Friedman.
Friedrich Merz: Es werden âganz gezielt falsche Nachrichten verbreitetâ
Festredner bei der Verleihung war CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Er warnte eindringlich vor den Gefahren durch Fake News und Desinformation: âWir leben in einer Zeit der digitalen Medien, und digitale Medien sind eine groĂe Errungenschaft, aber sie sind auch eine groĂe Gefahr, weil eben ĂŒber digitale Medien sehr schnell ungefiltert eben vollkommen falsche Nachrichten verbreitet werden können. Und wir wissen, dass auf digitalen Medien auch ganz gezielt falsche Nachrichten verbreitet werdenâ, so Merz zu IPPEN.MEDIA.
Und weiter: âWir mĂŒssen deshalb immer wieder darauf achten, dass wir QualitĂ€tsjournalismus behalten, auch im digitalen Zeitalter. QualitĂ€tsjournalismus ist der einzige Schutz vor Falschinformationen unserer Bevölkerung und damit auch der einzige Schutz fĂŒr unsere Freiheit.â Friedrich Merz wurde selbst vor kurzem Opfer von Fake News, im Internet kursierte ein manipuliertes Video von ihm. In seiner Festrede sagte Friedrich Merz: âWir brauchen in unserer Lage mehr denn je guten, unabhĂ€ngigen, allein der Wahrheit verpflichteten Journalismus. Und dieser Journalismus ist notwendig, mit Augen und Ohren vor Ort.â
Der Frankfurter OberbĂŒrgermeister Mike Josef (SPD) eröffnete den Abend und sagte, den PreistrĂ€gern âist es gelungen, uns umfassend zu informierenâ. DafĂŒr wĂŒrden sie ihr Leben âriskierenâ.
PreistrÀger Bild-Vize-Chefredakteur Ronzheimer
Bild-Journalist Paul Ronzheimer ist immer wieder an den gefĂ€hrlichsten Orten der Welt unterwegs. Afghanistan, die Front zwischen der Ukraine und Russland, Gaza und andere Krisen- und Kriegsgebiete. Seine Arbeit ist gefĂ€hrlich: âIn der Kriegs- und Krisen-Berichterstattung erlebt man immer wieder Probleme. Mein Ansatz ist, von beiden Seiten zu berichten. Das wird aber immer, immer schwieriger.â
Er habe bereits 2014 in den prorussischen Separatisten-Gebieten im Osten der Ukraine erlebt, dass er verfolgt wurde, âweil man mit der Berichterstattung nicht zufrieden war. In Afghanistan wurden wir verfolgt, im Libanon waren wir im MilitĂ€rgefĂ€ngnis. FĂŒr Reporter wird es immer schwieriger, tatsĂ€chlich beide Seiten zu bereisen, weil immer verlangt wird, dass man auf irgendeiner Seite steht, was wir nicht wollen.â
PreistrÀger Bojan Pancevski, Wall Street Journal
Bojan Pancevski vom Wall Street Journal wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Er sagte: âIch finde es ungeheuer wichtig, weil wir heutzutage alle von sozialen Medien quasi abhĂ€ngig geworden sind, und langsam verliert man den Ăberblick â vor allem in diesen Krisenzeiten, in dieser globalisierten Welt von vielen Konflikten.â Es sei sehr wichtig, richtige Recherche im richtigen Journalismus zu pflegen und diese auch zu prĂ€mieren. Als Gefahr fĂŒr den Auslandsjournalismus sieht er das Fehlen von Ressourcen und mangelndes Interesse der Leser.
PreistrÀgerin Friederike Böge, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Auslandskorrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Friederike Böge, sprach ĂŒber die Schwierigkeiten, die sie bei ihrer Arbeit erlebt hat: âIch war sehr lange in Afghanistan. Zu der Zeit, als ich da war, war die HĂ€lfte des Landes nicht zugĂ€nglich. Das verzerrt natĂŒrlich die Wahrnehmung.â Sie habe also âvor allem Zugang zu den Menschen gehabt, die mit unserer Sichtweise eher ĂŒbereingestimmt haben als diejenigen, die wir jetzt nicht erreichen konntenâ.
Danach war Friederike Böge in China. âDa sind wir sehr oft vom Geheimdienst ĂŒberwacht worden. Unsere GesprĂ€chspartner wurden eingeschĂŒchtert.â Es sei oft passiert, dass sie mit dem Zug lange Strecken gefahren sei, und âdann steigt man aus und bekommt einen Anruf: Leider kann das Interview nicht stattfinden, weil gerade die Polizei angerufen hat und gesagt hat, dass derjenige sich nicht Ă€uĂern soll.â
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... und an der Heimatfront wird eifrig marschiert. Nicht nur, daĂ nicht-regimekonforme JournalistInnen diffamiert werden, das ist ja was fĂŒr "AnfĂ€ngerInnen"; nein, hier werden "mutige" - also regimekonforme - Schreiberlinge und SchwadroneurInnen fĂŒr ihre
Als wundervolles Beispiel dafĂŒr der Beitrag von gleich zwei(!) "QualitĂ€tsjournalistInnen" in der HNA vom 18. Nov zu eben diesem Thema 'journalistische QualitĂ€tsberichterstattung und wie wichtig diese sei', nĂ€mlich Anne-Christine Merholz und Moritz Maier:
CDU-Chef Merz zum Werner Holzer Preis: Wir brauchen âmehr denn je guten, unabhĂ€ngigen Journalismusâ
Die Verbreitung von LĂŒgen und Fake News ist ein globales Problem. Auslandsjournalisten kĂ€mpfen an vorderster Front dagegen. Der Werner Holzer Preis zeichnet ihre Arbeit aus.
Frankfurt â Trollfabriken, die LĂŒgen verbreiten, Kriminelle, die fĂŒr Klicks Videos und Bilder tĂ€uschend echt manipulieren: Egal ob es um Macht, Geld oder Hass geht, der unendliche Strom an Informationen und Nachrichten ist voll von Fake News und Desinformation.
Besonders dort, wo wir nicht selber hinreisen können, ist die Gefahr, manipuliert zu werden, groĂ. Umso wichtiger ist es, dass es Auslandsjournalistinnen und -journalisten gibt, die genau von diesen Orten berichten. Um ihre Arbeit zu wĂŒrdigen, wurde am Freitag im Frankfurter Römer der Werner Holzer Preis fĂŒr Auslandsjournalismus verliehen. IPPEN.MEDIA ist Medienpartner.
Friedman: âWenn wir nicht informiert sind, was in der Welt passiert, können wir nicht Zukunft gestaltenâ
Wladimir Putin will im Ukraine-Krieg mit LĂŒgen nicht nur das russische Volk, sondern auch uns manipulieren. Israel muss sich nicht nur gegen Bomben und Terror, sondern auch gegen TĂ€uschungen und LĂŒgen wehren. Ohne Reporter, die von der Front in der Ukraine, aus Afghanistan, Gaza, dem Libanon berichten, hĂ€tten Diktatoren und Manipulatoren mit ihren LĂŒgen freie Bahn.
Weil ihre Arbeit so wichtig fĂŒr die Demokratie ist, verlieh das Werner Holzer Institut bereits zum dritten Mal seinen Preis. Vor 300 geladenen GĂ€sten wurde im Frankfurter Römer Bild-Journalist Paul Ronzheimer fĂŒr seine besondere Arbeit im Ausland ausgezeichnet und mit 10.000 Euro prĂ€miert. Zwei gleichberechtigte zweite PlĂ€tze mit einer Dotierung von jeweils 5000 Euro belegten Friederike Böge (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Bojan Pancevski (Wall Street Journal).
Michel Friedman, Vorsitzender des Werner Holzer Instituts, betonte, wie wichtig Auslandsjournalismus sei: âInnenpolitik ist immer auch globale Politik, ob das Klima, soziale Gerechtigkeit oder Krieg und Frieden ist. Alleine diese Felder zeigen, wie verstrickt letztendlich die Welt ist.â Und weiter: âWenn wir nicht informiert sind, was in der Welt passiert, können wir nicht Zukunft gestalten.â
Der Werner Holzer Preis, benannt nach dem ehemaligen Chefredakteur der Frankfurter Rundschau (FR), wurde im Jahr 2022 von Holzers Kindern Philip und Katharina, seiner Ehefrau Monika sowie von Thomas Kaspar, ebenfalls ehemaliger Chefredakteur der FR und jetzt bei IPPEN.MEDIA, ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 folgte die GrĂŒndung des Werner Holzer Institut unter Vorsitz von Michel Friedman.
Friedrich Merz: Es werden âganz gezielt falsche Nachrichten verbreitetâ
Festredner bei der Verleihung war CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Er warnte eindringlich vor den Gefahren durch Fake News und Desinformation: âWir leben in einer Zeit der digitalen Medien, und digitale Medien sind eine groĂe Errungenschaft, aber sie sind auch eine groĂe Gefahr, weil eben ĂŒber digitale Medien sehr schnell ungefiltert eben vollkommen falsche Nachrichten verbreitet werden können. Und wir wissen, dass auf digitalen Medien auch ganz gezielt falsche Nachrichten verbreitet werdenâ, so Merz zu IPPEN.MEDIA.
Und weiter: âWir mĂŒssen deshalb immer wieder darauf achten, dass wir QualitĂ€tsjournalismus behalten, auch im digitalen Zeitalter. QualitĂ€tsjournalismus ist der einzige Schutz vor Falschinformationen unserer Bevölkerung und damit auch der einzige Schutz fĂŒr unsere Freiheit.â Friedrich Merz wurde selbst vor kurzem Opfer von Fake News, im Internet kursierte ein manipuliertes Video von ihm. In seiner Festrede sagte Friedrich Merz: âWir brauchen in unserer Lage mehr denn je guten, unabhĂ€ngigen, allein der Wahrheit verpflichteten Journalismus. Und dieser Journalismus ist notwendig, mit Augen und Ohren vor Ort.â
Der Frankfurter OberbĂŒrgermeister Mike Josef (SPD) eröffnete den Abend und sagte, den PreistrĂ€gern âist es gelungen, uns umfassend zu informierenâ. DafĂŒr wĂŒrden sie ihr Leben âriskierenâ.
PreistrÀger Bild-Vize-Chefredakteur Ronzheimer
Bild-Journalist Paul Ronzheimer ist immer wieder an den gefĂ€hrlichsten Orten der Welt unterwegs. Afghanistan, die Front zwischen der Ukraine und Russland, Gaza und andere Krisen- und Kriegsgebiete. Seine Arbeit ist gefĂ€hrlich: âIn der Kriegs- und Krisen-Berichterstattung erlebt man immer wieder Probleme. Mein Ansatz ist, von beiden Seiten zu berichten. Das wird aber immer, immer schwieriger.â
Er habe bereits 2014 in den prorussischen Separatisten-Gebieten im Osten der Ukraine erlebt, dass er verfolgt wurde, âweil man mit der Berichterstattung nicht zufrieden war. In Afghanistan wurden wir verfolgt, im Libanon waren wir im MilitĂ€rgefĂ€ngnis. FĂŒr Reporter wird es immer schwieriger, tatsĂ€chlich beide Seiten zu bereisen, weil immer verlangt wird, dass man auf irgendeiner Seite steht, was wir nicht wollen.â
PreistrÀger Bojan Pancevski, Wall Street Journal
Bojan Pancevski vom Wall Street Journal wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Er sagte: âIch finde es ungeheuer wichtig, weil wir heutzutage alle von sozialen Medien quasi abhĂ€ngig geworden sind, und langsam verliert man den Ăberblick â vor allem in diesen Krisenzeiten, in dieser globalisierten Welt von vielen Konflikten.â Es sei sehr wichtig, richtige Recherche im richtigen Journalismus zu pflegen und diese auch zu prĂ€mieren. Als Gefahr fĂŒr den Auslandsjournalismus sieht er das Fehlen von Ressourcen und mangelndes Interesse der Leser.
PreistrÀgerin Friederike Böge, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Auslandskorrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Friederike Böge, sprach ĂŒber die Schwierigkeiten, die sie bei ihrer Arbeit erlebt hat: âIch war sehr lange in Afghanistan. Zu der Zeit, als ich da war, war die HĂ€lfte des Landes nicht zugĂ€nglich. Das verzerrt natĂŒrlich die Wahrnehmung.â Sie habe also âvor allem Zugang zu den Menschen gehabt, die mit unserer Sichtweise eher ĂŒbereingestimmt haben als diejenigen, die wir jetzt nicht erreichen konntenâ.
Danach war Friederike Böge in China. âDa sind wir sehr oft vom Geheimdienst ĂŒberwacht worden. Unsere GesprĂ€chspartner wurden eingeschĂŒchtert.â Es sei oft passiert, dass sie mit dem Zug lange Strecken gefahren sei, und âdann steigt man aus und bekommt einen Anruf: Leider kann das Interview nicht stattfinden, weil gerade die Polizei angerufen hat und gesagt hat, dass derjenige sich nicht Ă€uĂern soll.â
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•NEUER BEITRAG18.11.2024, 22:24 Uhr
EDIT: arktika
18.11.2024, 22:33 Uhr
18.11.2024, 22:33 Uhr
Nutzer / in | |
arktika | |
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Jury-Vorsitzender: Thomas Kaspar
âWegschauen verhindern, Hinschauen mit Neugierde und WĂ€rme wecken, ist ein zentrales Anliegen des Preisesâ, sagte Jury-Vorsitzender Thomas Kaspar. Gerade in Zeiten wie diesen sei so die Auszeichnung von Journalisten, die gegen Desinformation kĂ€mpfen, besonders wichtig. âDas ist das dritte Mal, dass der Werner Holzer Preis vergeben wird. Und als wir ihn gegrĂŒndet haben, war kein Ukrainekrieg, kein Gaza Krieg, nichts war am Horizont. WĂ€hrend der ersten Jurysitzung ist Russland in die Ukraine eingefallen. Und mit diesem Moment ist auch dem DĂŒmmsten klar geworden, welche Bedeutung Auslandsjournalismus hat.â
Und weiter: âDer gröĂte Schutz ist, Informationen aus erster Hand und vertrauenswĂŒrdige, authentische Informationen zu haben. DafĂŒr gehen Menschen raus.â Mit dem Werner Holzer Preis wĂŒrden âMenschen ausgezeichnet, die nicht einfach nur mit dem Fallschirm in ein Krisengebiet hereinspringen und dann kurz mal berichten, sondern dort leben, die Sichtweise der Menschen vor Ort kennen und aus langjĂ€hriger Perspektive berichtenâ.
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Der Werner Holzer Preis
Der Werner Holzer Preis, benannt nach dem ehemaligen Chefredakteur der Frankfurter Rundschau (FR), wurde im Jahr 2022 von Holzers Kindern Philip und Katharina, seiner Ehefrau Monika sowie von Thomas Kaspar, ebenfalls ehemaliger Chefredakteur der FR und jetzt bei IPPEN.MEDIA, ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 folgte die GrĂŒndung des Werner Holzer Institut unter Vorsitz von Michel Friedman.
Die Jury bildeten Thomas Kaspar, IPPEN.MEDIA, Jury-Vorsitz, Antje Maren Pieper, Auslandsjournal (ZDF), Jennifer Wilton, Die Welt und Melanie Amann, Der Spiegel. Medienpartner des Werner Holzer Preis ist IPPEN.MEDIA, zu der auch die Frankfurter Rundschau gehört.
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Jury-Mitglied: Melanie Amann, Vize-Chefredakteurin Der Spiegel
Melanie Amann, Der Spiegel, sagt: âFĂŒr mich ist der Werner Holzer Preis fĂŒr Auslandsjournalismus besonders wichtig, weil es eines der wenigen Gebiete unseres Berufs ist, wo die Leute sich nicht einfach selber informieren können. Du kannst nach Berlin fahren, dir eine Bundestagssitzung anhören und dir eine Meinung bilden. Aber du kannst nicht in die Ukraine fahren und dir deine Meinung bilden, wie es dort an der Front zugeht. Und deswegen bewundere ich gerade die Reporterinnen und Reporter, die das jeden Tag machen, ganz besonders fĂŒr ihre Arbeit.â
Eine Gefahr fĂŒr den QualitĂ€tsjournalismus sei, so die Vize-Chefredakteurin des Spiegel, âdass die Medien einfach immer mehr wirtschaftlich unter Druck geraten. Nicht nur durch die Konkurrenz der Ăffentlich-Rechtlichen, sondern auch dadurch, dass sich die Menschen von ihnen abwenden. Ein bisschen hat das also auch mit uns selber zu tun. Aber es hat eben auch damit zu tun, dass Desinformation kursiert, viel Gratisjournalismus kursiert, der kein Guter ist, und das gefĂ€hrdet einfach unsere Arbeit.â
Jury-Mitglied: Jennifer Wilton, Chefredakteurin Die Welt
Die Chefredakteurin der Tageszeitung Die Welt, Jennifer Wilton, sagte: âWir leben ja einer Zeit, in der wir mehr Inhalte bekommen, als wir verarbeiten können in allen möglichen Arten von Medien.â Es handle sich um sehr viele Inhalte, die aus zweiter oder dritter Hand sind, die Behauptungen, Meinungen und Kommentare sind. âMenschen zu haben, die wirklich vor Ort sind, die genau hinsehen, die nachfragen, ist deswegen kaum mehr zu unterschĂ€tzen von der Bedeutung.â
Jury-Mitglied: Antje Maren Pieper, Moderatorin Auslandsjournal (ZDF)
Antje Maren Pieper ist Moderatorin des Auslandsjournals im ZDF: âIm Krieg stirbt die Wahrheit als Erstes. Also gerade in Kriegszeiten ist es wichtig, dass man sich auf verlĂ€ssliche Quellen verlĂ€sst. Weil natĂŒrlich jeder versucht, seine eigene Blase, seine eigenen LĂŒgen, seine eigene Propaganda zu verbreiten.â Deshalb mĂŒsse man vor Ort sein und es selbst sehen. âDeshalb war ich selbst in der Ukraine, um das wirklich zu sehen, wie die Leute dort diesen Krieg miterleben.â Das sei fĂŒr sie wirklich wichtig gewesen.
Der Vorsitzende des Werner Holzer Instituts Michel Friedman
Michel Friedman betonte in seiner Rede und gegenĂŒber IPPEN.MEDIA, wie gefĂ€hrdet unsere Demokratie sei: âDie gröĂte Gefahr fĂŒr Demokratie ist die LĂŒge. Denn die Grundlage der Demokratie ist die AufklĂ€rung, ist die Vernunft, ist die Tatsache, also der Sinn, die Suche nach der Wahrheit und die Wissenschaft.â Desinformation sei nichts anderes, als dass PropagandalĂŒgen in die Medien hineingeschossen wĂŒrden und Menschen dann ein Weltbild bekĂ€men, das jedenfalls den Tatsachen nicht entspreche. âSie können also nicht mehr richtig entscheiden, sondern werden manipuliert und das leider meistens von Diktatoren oder Extremisten.â
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#Qualitaetsmedien
#QualitaetsjournalistInnen
#Journaille
q e d!
oder
Mir kommen die TrÀnen, wirklich!!!
Jury-Vorsitzender: Thomas Kaspar
âWegschauen verhindern, Hinschauen mit Neugierde und WĂ€rme wecken, ist ein zentrales Anliegen des Preisesâ, sagte Jury-Vorsitzender Thomas Kaspar. Gerade in Zeiten wie diesen sei so die Auszeichnung von Journalisten, die gegen Desinformation kĂ€mpfen, besonders wichtig. âDas ist das dritte Mal, dass der Werner Holzer Preis vergeben wird. Und als wir ihn gegrĂŒndet haben, war kein Ukrainekrieg, kein Gaza Krieg, nichts war am Horizont. WĂ€hrend der ersten Jurysitzung ist Russland in die Ukraine eingefallen. Und mit diesem Moment ist auch dem DĂŒmmsten klar geworden, welche Bedeutung Auslandsjournalismus hat.â
Und weiter: âDer gröĂte Schutz ist, Informationen aus erster Hand und vertrauenswĂŒrdige, authentische Informationen zu haben. DafĂŒr gehen Menschen raus.â Mit dem Werner Holzer Preis wĂŒrden âMenschen ausgezeichnet, die nicht einfach nur mit dem Fallschirm in ein Krisengebiet hereinspringen und dann kurz mal berichten, sondern dort leben, die Sichtweise der Menschen vor Ort kennen und aus langjĂ€hriger Perspektive berichtenâ.
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Der Werner Holzer Preis
Der Werner Holzer Preis, benannt nach dem ehemaligen Chefredakteur der Frankfurter Rundschau (FR), wurde im Jahr 2022 von Holzers Kindern Philip und Katharina, seiner Ehefrau Monika sowie von Thomas Kaspar, ebenfalls ehemaliger Chefredakteur der FR und jetzt bei IPPEN.MEDIA, ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 folgte die GrĂŒndung des Werner Holzer Institut unter Vorsitz von Michel Friedman.
Die Jury bildeten Thomas Kaspar, IPPEN.MEDIA, Jury-Vorsitz, Antje Maren Pieper, Auslandsjournal (ZDF), Jennifer Wilton, Die Welt und Melanie Amann, Der Spiegel. Medienpartner des Werner Holzer Preis ist IPPEN.MEDIA, zu der auch die Frankfurter Rundschau gehört.
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Jury-Mitglied: Melanie Amann, Vize-Chefredakteurin Der Spiegel
Melanie Amann, Der Spiegel, sagt: âFĂŒr mich ist der Werner Holzer Preis fĂŒr Auslandsjournalismus besonders wichtig, weil es eines der wenigen Gebiete unseres Berufs ist, wo die Leute sich nicht einfach selber informieren können. Du kannst nach Berlin fahren, dir eine Bundestagssitzung anhören und dir eine Meinung bilden. Aber du kannst nicht in die Ukraine fahren und dir deine Meinung bilden, wie es dort an der Front zugeht. Und deswegen bewundere ich gerade die Reporterinnen und Reporter, die das jeden Tag machen, ganz besonders fĂŒr ihre Arbeit.â
Eine Gefahr fĂŒr den QualitĂ€tsjournalismus sei, so die Vize-Chefredakteurin des Spiegel, âdass die Medien einfach immer mehr wirtschaftlich unter Druck geraten. Nicht nur durch die Konkurrenz der Ăffentlich-Rechtlichen, sondern auch dadurch, dass sich die Menschen von ihnen abwenden. Ein bisschen hat das also auch mit uns selber zu tun. Aber es hat eben auch damit zu tun, dass Desinformation kursiert, viel Gratisjournalismus kursiert, der kein Guter ist, und das gefĂ€hrdet einfach unsere Arbeit.â
Jury-Mitglied: Jennifer Wilton, Chefredakteurin Die Welt
Die Chefredakteurin der Tageszeitung Die Welt, Jennifer Wilton, sagte: âWir leben ja einer Zeit, in der wir mehr Inhalte bekommen, als wir verarbeiten können in allen möglichen Arten von Medien.â Es handle sich um sehr viele Inhalte, die aus zweiter oder dritter Hand sind, die Behauptungen, Meinungen und Kommentare sind. âMenschen zu haben, die wirklich vor Ort sind, die genau hinsehen, die nachfragen, ist deswegen kaum mehr zu unterschĂ€tzen von der Bedeutung.â
Jury-Mitglied: Antje Maren Pieper, Moderatorin Auslandsjournal (ZDF)
Antje Maren Pieper ist Moderatorin des Auslandsjournals im ZDF: âIm Krieg stirbt die Wahrheit als Erstes. Also gerade in Kriegszeiten ist es wichtig, dass man sich auf verlĂ€ssliche Quellen verlĂ€sst. Weil natĂŒrlich jeder versucht, seine eigene Blase, seine eigenen LĂŒgen, seine eigene Propaganda zu verbreiten.â Deshalb mĂŒsse man vor Ort sein und es selbst sehen. âDeshalb war ich selbst in der Ukraine, um das wirklich zu sehen, wie die Leute dort diesen Krieg miterleben.â Das sei fĂŒr sie wirklich wichtig gewesen.
Der Vorsitzende des Werner Holzer Instituts Michel Friedman
Michel Friedman betonte in seiner Rede und gegenĂŒber IPPEN.MEDIA, wie gefĂ€hrdet unsere Demokratie sei: âDie gröĂte Gefahr fĂŒr Demokratie ist die LĂŒge. Denn die Grundlage der Demokratie ist die AufklĂ€rung, ist die Vernunft, ist die Tatsache, also der Sinn, die Suche nach der Wahrheit und die Wissenschaft.â Desinformation sei nichts anderes, als dass PropagandalĂŒgen in die Medien hineingeschossen wĂŒrden und Menschen dann ein Weltbild bekĂ€men, das jedenfalls den Tatsachen nicht entspreche. âSie können also nicht mehr richtig entscheiden, sondern werden manipuliert und das leider meistens von Diktatoren oder Extremisten.â
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